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Was tun, wenn alles anders schmeckt?

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4.12.2025
Expertenbeitrag

Geschmacksstörungen sind eine häufige Nebenwirkung der Chemotherapie und Strahlentherapie, insbesondere im Kopf- und Halsbereich. Viele Betroffene berichten über einen veränderten oder fehlenden Geschmackssinn, einen metallischen Geschmack oder veränderte Wahrnehmung von süßen, bitteren oder salzigen Geschmacksrichtungen. Auch vertraute Gerüche können plötzlich unangenehm oder abstoßend wirken.

Tipps zur Bewältigung von Geschmacksstörungen während der Krebstherapie:

  • Mariniere Fleisch vor dem Kochen in Olivenöl, Gewürzen oder Kokosmilch. Das macht es saftiger, aromatischer und mildert metallische oder bittere Geschmacksnoten.​

  • Wechsle von rotem Fleisch zu Geflügel oder Fisch – sie haben einen milderen Geschmack und sind oft besser verträglich.​

  • Verwende Besteck aus Kunststoff- oder Holz, um den metallischen Geschmack zu reduzieren.​

  • Bereite Speisen mit aromatischen Soßen oder Säure zu, etwa mit Sojasauce, Zitronensaft oder Fruchtpürees (z.B. Apfelmus), um den Geschmack zu verbessern.​

  • Nutze aromatische, aber nicht scharfe Gewürze wie Kurkuma, Basilikum, Thymian, Oregano, Majoran, Vanille oder Zimt, um Speisen geschmacklich aufzuwerten.​

  • Füge frische Aromen hinzu wie Ingwer, Zitrone oder Minze – frische Kräuter können den Geschmack erfrischen und unangenehme Noten überdecken.​

  • Kaue zwischen den Mahlzeiten Minzblätter, Zitronenscheiben, Kardamomkapseln, milden Kaugummi oder lutsche zuckerfreie Bonbons, um den Geschmack zu neutralisieren.​

  • Greife zu Fruchtsorbets, gefrorenen Früchten  (z.B. Wassermelone, Himbeeren oder Erdbeeren) oder gekühlten Speisen, um den Geschmackssinn zu stimulieren.​

  • Esse Speisen bei Raumtemperatur statt heiß, um unangenehme Geschmacksreize zu vermeiden.​

  • Achte auf eine gute Mundhygiene durch regelmäßiges Zähneputzen, um einen  unangenehmen Geschmack im Mund zu beseitigen und so den Geschmackssinn zu verbessern.​

Diese Empfehlungen können dazu beitragen, die Auswirkungen von Geschmacksstörungen während der Krebstherapie zu lindern und die Nahrungsaufnahme zu erleichtern. Es ist wichtig, die Ernährung individuell anzupassen und bei Bedarf eine:n Ernährungsberater:in oder Ärzt:in zu konsultieren.

Dieser Artikel wurde mit größter Sorgfalt und unter Einbeziehung von Expert:innen erstellt. Er kann einen Überblick bieten, ist jedoch nicht geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.

Autor
Autorin
Prüfer
Prüferin

Dorota Lazarski

Ökotrophologin (B. Sc., M. A. E-Health) und zertifizierte Ernährungsberaterin (VDOE, E-Zert). Sie verfügt über langjährige Erfahrung in Prävention und Ernährungstherapie, begleitet Patient:innen während und nach einer Krebserkrankung und erstellt qualitätsgesicherte Inhalte für digitale Gesundheitsformate.

Mehr erfahren
Quellen:
  • S3-Leitlinie Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen: Umfassender Konsens zur Linderung von Nebenwirkungen, einschließlich Geschmacksstörungen – Fundstelle: Leitlinienprogramm Onkologie.
  • Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) – Krebsinformationsdienst: Zentrale, laienverständliche Patienteninformation zu Geschmacksstörungen – Fundstelle: krebsinformationsdienst.de.
  • Universitätskliniken (z. B. Uniklinik Ulm, Kliniken Köln): Liefern spezialisierte, praktische Ernährungstipps und Leitfäden zur Umsetzung der Leitlinien.
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