Behandlungsmethoden beim Nierenzellkarzinom: Ein Überblick über Operation, zielgerichtete Therapien, Immuntherapie und neue Ansätze.
Nierenkrebs, medizinisch oft als Nierenzellkarzinom bezeichnet, zählt zu den selteneren Krebserkrankungen. In Deutschland erkranken jährlich rund 15.000 Menschen daran. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Meist wird Nierenkrebs zufällig bei einer Ultraschall- oder CT-Untersuchung entdeckt, da er in frühen Stadien oft keine Beschwerden verursacht. In den letzten Jahren haben sich die Behandlungsmöglichkeiten stark weiterentwickelt – insbesondere durch den Einsatz von zielgerichteten Therapien und Immuntherapien. Je nach Stadium, Tumorbiologie und Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten wird die Therapie individuell festgelegt.
Moderne Diagnostik ist entscheidend für die Wahl der richtigen Behandlung. Wichtige Untersuchungen sind:
Die Stadieneinteilung erfolgt nach der TNM-Klassifikation:
Bei Tumoren, die auf die Niere begrenzt sind, ist die Operation die wichtigste Therapieoption:
Minimalinvasive Operationstechniken wie die laparoskopische oder robotergestützte Chirurgie bieten viele Vorteile, z. B. eine schnellere Erholung.
Bei sehr kleinen, langsam wachsenden Tumoren (z. B. bei älteren Patienten oder bei hohem Operationsrisiko) kann eine aktive Überwachung (Active Surveillance) infrage kommen. Dabei wird der Tumor regelmäßig kontrolliert – operiert wird nur bei Wachstum oder Veränderungen.
Wenn Nierenkrebs Metastasen gebildet hat (Stadium IV), kommen systemische Therapien zum Einsatz. Klassische Chemotherapie spielt beim Nierenzellkarzinom keine Rolle, da diese Form des Krebses weitgehend chemoresistent ist.
Zielgerichtete Therapien
Immuntherapie
Kombinationstherapien
Aktuelle Leitlinien empfehlen zunehmend Kombinationen aus Immuntherapie + TKI oder Doppel-Immuntherapie (z. B. Nivolumab + Ipilimumab) für die Erstbehandlung metastasierten Nierenkrebses.
Bei wenigen Metastasen, z. B. in der Lunge oder im Gehirn, können diese gezielt behandelt werden:
Nach vollständiger Tumorentfernung (bei hohem Rückfallrisiko) kann eine adjuvante Therapie sinnvoll sein. In Studien wurde z. B. Pembrolizumab zur Rezidivprophylaxe erfolgreich eingesetzt.
Dank molekularer Forschung wird die Behandlung immer präziser:
Die Diagnose Nierenkrebs ist für viele ein Schock. Neben der medizinischen Behandlung spielt auch die psychosoziale Unterstützung eine zentrale Rolle – für Patientinnen und Patienten ebenso wie für ihre Angehörigen.
Nach Abschluss der Erstbehandlung beginnt die Nachsorge, die individuell angepasst wird:
Rehabilitation umfasst:
Die Therapie des Nierenkrebses entwickelt sich dynamisch weiter:
Patientinnen und Patienten haben die Möglichkeit, im Rahmen klinischer Studien Zugang zu innovativen Behandlungsansätzen zu erhalten – besonders bei fortgeschrittenem oder therapierefraktärem Nierenkrebs.
Die Therapie von Nierenkrebs ist heute hoch individuell:hochindividuell:
Deutsche Krebsgesellschaft – Nierenkrebs, Leitlinienprogramm Onkologie – Nierenzellkarzinom
Quelle: Prosoma
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