Hier erfährst Du mehr über die häufigsten Nebenwirkungen der gängigsten Chemotherapien.
Die Chemotherapie ist eine Behandlungsmethode, bei der starke Medikamente eingesetzt werden, um Krebszellen im Körper zu zerstören. Wie jede Behandlungsmethode kann sie aber eine Reihe von Nebenwirkungen mit sich bringen.
Wir stellen einige ausgewählte Nebenwirkungen der onkologischen Behandlung und nützliche Ratschläge dar:
Chemotherapeutische Medikamente können die Magenschleimhaut reizen und Übelkeit und Erbrechen auslösen. Oft werden Medikamente gegen Übelkeit verschrieben, um diese Symptome zu lindern.
Du kannst versuchen, auf nüchternen Magen einen Zwieback oder ein paar Mandeln zu essen und Wasser mit Ingwer zu trinken. Dadurch lässt sich die Übelkeit etwas mindern.
Chemotherapeutische Medikamente können den Verdauungstrakt beeinträchtigen und zu Durchfall oder Verstopfung führen.
Reduziere bei Durchfall die Menge an Ballaststoffen. Im Falle einer Verstopfung solltest Du ballaststoffreiche Produkte, Trockenfrüchte wie Pflaumen zu Dir nehmen und viel Wasser trinken.
Durch die Chemotherapie kann der Geschmacks- und Geruchssinn beeinträchtigt werden, was zu einer Appetitlosigkeit führt. Dies kann zu einer Gewichtsabnahme oder -zunahme führen, je nach Person.
Versuche regelmäßig und möglichst in kleineren Portionen zu essen. Wähle leicht verdauliche Mahlzeiten und Zutaten, die Dir schmecken. Bemühe Dich jedoch, ein konstantes, gesundes Gewicht zu halten.
Wende Dich im Zweifelsfall an eine*n Onkolog*in und eine*n Ernährungsberater*in.
Eine Chemotherapie kann zu wunden Stellen im Mund und Geschwüren führen, die das Essen, Trinken und Sprechen erschweren.
Wenn Du also das Gefühl hast, einen trockenen Mund zu haben, solltest Du Koffein, Alkohol, Tabak und Nikotin, trockene und harte Lebensmittel sowie saure und scharfe Speisen vermeiden.
Denke daran, viel zu trinken! Achte auf eine gute Mundhygiene.
Lass Dich von Deinem*r Zahnärzt*in beraten, mit welchen Präparaten Du die Speicheldrüsen bei der Speichelproduktion unterstützen kannst.
Viele Chemotherapeutika können zu Haarausfall führen, einschließlich der Haare auf der Kopfhaut, der Augenbrauen, der Wimpern und der Körperbehaarung.
Der Verlust von Haaren ist eine schwierige und belastende Erfahrung. Du kannst Dich für eine Perücke oder ein Kopftuch entscheiden. Wenn Du Deine Augenbrauen verlierst, kannst Du Dich für Permanent Make-up entscheiden. Du kannst dich auch für falsche Wimpern entscheiden.
Denke daran, dass es eine Reihe von Kontraindikationen für Permanent Make-up gibt. Daher ist es am besten, wenn Du Dich im Vorfeld mit einem*r Onkolog*in oder Dermatolog*in berätst, ob die Behandlung für Dich sicher ist.
Eine Chemotherapie kann die Produktion weißer Blutkörperchen unterdrücken, die für die Bekämpfung von Infektionen zuständig sind. Dies kann das Risiko von Infektionen erhöhen und es dem Körper erschweren, sich von Krankheiten zu erholen.
Um Dein Immunsystem zu unterstützen, solltest Du Dich gesund ernähren, ausreichend schlafen, regelmäßig Sport treiben und Dich ausruhen.
Eine Chemotherapie kann zu einem Rückgang der roten Blutkörperchen führen, was eine Anämie zur Folge haben kann. Anämie kann zu Müdigkeit, Schwäche und Kurzatmigkeit führen.
Sollten solche Symptome auftreten, kontaktiere Deine*n Onkolog*in, um eine für Dich geeignete Behandlung zu bekommen.
Frauen können während der Behandlung unter Scheidentrockenheit leiden.
Es lohnt sich, besonders auf die Intimhygiene zu achten und luftige und nicht einschnürende Unterwäsche aus Naturfasern zu tragen. Um Scheidentrockenheit zu vermeiden, kannst Du Vaginalpräparate mit Hyaluronsäure verwenden.
Denke bitte an das mit einer onkologischen Behandlung verbundene Infektionsrisiko. Dein Immunsystem kann geschwächt sein.
Eine Chemotherapie kann manchmal vorübergehende oder dauerhafte Schäden an den Fortpflanzungsorganen verursachen, was zu Fruchtbarkeitsproblemen führen kann.
Manche Menschen haben Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis, der Konzentration und dem gleichzeitigen Erledigen mehrerer Aufgaben.
Manche Betroffene sind müde und fühlen sich sogar verloren. Diese Symptome werden als "Chemo-Brain" bezeichnet.
Was kann helfen, wenn Du unter "Chemo-Brain" leidest? Es kann hilfreich sein, Post-it-Notizen und Einkaufslisten zu schreiben, einen Tagesplan zu erstellen und Ereignisse, Termine und Besuche im Kalender zu notieren.
Denke außerdem an regelmäßigen Schlaf und körperliche Aktivität.
Quelle: Prosoma