
Eine falsch gewählte und dosierte Supplementierung kann der Gesundheit eher schaden als nützen. Worauf sollte man achten?
Alle für die Gesundheit notwendigen Nährstoffe sind in einer ausgewogenen Ernährung enthalten. Im Krankheitsfall ist jedoch manchmal eine zusätzliche Nahrungsergänzung erforderlich.
Bevor Du zu Vitaminen und Mineralstoffen aus der Packung greifst, solltest Du Dich zunächst von Deiner:m Ärzt:in beraten lassen. Häufig liest oder hört man von der positiven Wirkung von Vitaminen oder Mineralstoffen auf Krebs.
Mineralstoffe und Vitamine helfen möglicherweise nicht bei der Behandlung von Krebs (Vinceti, et al. 2018) oder können sogar die Entstehung von Krebs fördern (Cortés-Jofré, et al. 2020).
Im Herbst und Winter empfiehlt es sich, Vitamin D zuzuführen.
Achte auf eine angemessene Eiweißzufuhr in deiner Ernährung. Wähle magere Fleischsorten und fettarme Milchprodukte: Joghurt, Kefir, Buttermilch.
Bei einer Krebserkrankung lohnt es sich, regelmäßig nährstoffreiche Lebensmittel – sogenannte „Superfoods“ – in den Speiseplan einzubauen. Dazu zählen z.B. Grünkohl, Spinat, Blaubeeren, Preiselbeeren, schwarze Johannisbeeren.
Wichtig ist jedoch: Superfoods sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung und besitzen keine krebsheilende Wirkung. Konzentriere Dich lieber auf den täglichen Verzehr von frischem, saisonalem und möglichst regionalem Obst und Gemüse – das bietet eine vergleichbare Nährstoffdichte und ist besser in den Alltag integrierbar.
Krankheitssymptome sowie Nebenwirkungen der Behandlung – etwa Erbrechen oder Durchfall – können zu Verlusten an Elektrolyten führen. Hormonbasierte Krebstherapien können die Knochen schwächen, in solchen Fällen kann die Einnahme von Kalzium- und Vitamin-D-Präparaten ärztlich verschreiben werden.
Bevor Du Nahrungsergänzungsmittel einnimmst, sprich immer mit Deiner:m Onkolog:in oder Ernährungsberater:in. Eine falsch gewählte Supplementierung, insbesondere von fettlöslichen Vitaminen (E, D, K, A) kann zu Überdosierungen (Hypervitaminose) führen und mehr schaden als nützen.
Nahrungsergänzungsmittel sollten nur bei ärztlich festgestelltem Mangel oder bei besonderem Bedarf eingenommen werden und immer unter der Aufsicht Deiner:s Onkolog:in.

Dorota Lazarski
Ökotrophologin (B. Sc., M. A. E-Health) und zertifizierte Ernährungsberaterin (VDOE, E-Zert). Sie verfügt über langjährige Erfahrung in Prävention und Ernährungstherapie, begleitet Patient:innen während und nach einer Krebserkrankung und erstellt qualitätsgesicherte Inhalte für digitale Gesundheitsformate.
Mehr erfahren Wenn Deine Krankenkasse auf der Liste steht, erhältst Du hier Zugang zum umfassenden Versorgungsprogramm für KrebspatientInnen in der medizinischen App sowie persönliche Begleitung durch erfahrene SpezialistInnen.