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Fördert Zucker den Krebs?

Soll man bei Krebs auf Zucker verzichten? Ist zu viel Zucker krebserregend? Fakten und Mythen.

24.10.2025
Expertenbeitrag

Für Krebspatient:innen ist eine ausgewogene Ernährung mit allen Nährstoffen – einschließlich Kohlenhydraten und damit in Maßen auch Zucker – besonders wichtig. Doch ist Zuckerkonsum bei einer Krebserkrankung schädlich? Wirkt ein Verzicht auf Zucker gegen Krebs? Was sagt die Wissenschaft dazu? 

Die Rolle von Zucker in der Krebstherapie

Zuerst ist es wichtig zu verstehen: Zucker gehören zur Klasse der Kohlenhydraten, die aus langen Ketten mit unterschiedlichen "Zucker-Bausteinen", z. B. Glukose bestehen. Im Körper werden die Kohlenhydrate aus der Nahrung abgebaut und die einzelnen "Zucker-Einheiten" liefern Energie. Viele Organe, wie das Gehirn, Muskeln etc. benötigen Glukose, um zu funktionieren. Welche Formen von Kohlenhydraten gibt es:

  • Einfache Kohlehydrate: Sie bestehen aus wenigen Zucker-Bausteinen, z. B. Glukose. Sie kommen z. B. in Obst, Zucker, Honig oder Süßigkeiten vor und liefern schnell Energie.
  • Komplexe Kohlenhydrate: Sie bestehen aus längeren Ketten mit Zucker-Bausteinen. Sie kommen z. B. in Vollkornbrot, Haferflocken, Hülsenfrüchten vor und liefern langsam und gleichmäßig Energie.

Zucker bei Krebserkrankungen – schädlich oder notwendig?

“Zucker nährt Krebs”– dieser Mythos hält sich hartnäckig. Viele Betroffene hören das und streichen Kohlenhydrate sowie Zucker komplett aus ihrem Speiseplan.

Doch das kann mehr Schaden als Nutzen anrichten, denn auch gesunde Körperzellen benötigen Energie – gerade während einer Therapie.

Für Krebspatient:innen wird empfohlen, dass etwa 35-50 % der täglichen Energiezufuhr aus Kohlenhydraten stammen. Wenn zu wenige Kohlenhydrate aufgenommen werden, beginnt der Körper, Glukose aus körpereigenem Eiweiß (z. B. Muskulatur) zu gewinnen.

Dadurch geht wertvolle Muskelmasse verloren – das schwächt den Körper zusätzlich und beeinträchtigt die Regeneration.

Ein vollständiger Zucker- oder Kohlenhydratverzicht stoppt das Tumorwachstum nicht, kann aber die Versorgung gesunder Zellen verschlechtern.

Wichtiger ist eine ausgewogene Ernährung mit komplexen und hochwertigen Kohlenhydratquellen wie Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse sowie der Verzicht auf viele Produkte mit einfachen Kohlenhydraten. 

Bei Unsicherheiten kann eine onkologisch geschulte Ernährungsfachkraft oder eine app-basierte Unterstützung helfen, Ernährungsfehler frühzeitig zu erkennen und den individuellen Energiebedarf zu decken.

Zucker bei Krebs – ja oder nein?

Wichtig ist vor allem die Quelle des Zuckers: Es geht nicht um Süßigkeiten, sondern um gesunde, komplexe Kohlenhydratquellen.

Unser Ziel ist, die gesunden Körperzellen optimal zu versorgen – sie brauchen Energie, um stark zu bleiben und den Genesungsprozess zu unterstützen.

Gesündere Zucker-Quellen als Süßigkeiten, Kuchen und süße Getränke sind Gemüse, Obst und Vollkornprodukte. Sie liefern nicht nur Energie, sondern auch viele wertvolle Nährstoffe, Ballaststoffe und Antioxidantien und helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.

Und wenn gelegentlich ein Stück selbstgebackener Kuchen, Wackelpudding oder ein Stück dunkler Schokolade auf dem Teller landet – ist das völlig in Ordnung. Wichtig ist dabei nur, auf die Portionsgröße und das Gesamtmaß zu achten.

Für Krebspatient:innen wird empfohlen, sich begleitend auf geprüfte Informationsquellen zu stützen – etwa Online-Wissensbibliotheken, Gesundheits-Apps oder onkologische Ernährungsberatungen. So erhältst Du nicht nur fundierte Empfehlungen zu Zucker oder Kohlenhydraten, sondern auch Rezepte, Praxistipps sowie Hintergrundwissen, die gezielt auf Deine Situation abgestimmt sind.

Warum ist das so wichtig?

Fakten und Mythen zur Ernährung bei Krebs

Rund um das Thema Krebs kursieren viele Aussagen, die wissenschaftlich nicht belegt sind – nicht nur zur Ernährung, sondern auch zu Behandlung oder Lebensstil. Solche Mythen können den Therapieerfolg erschweren und die Gesundheit beeinträchtigen.

Darum ist es entscheidend, während der Behandlung offene Fragen stets mit dem Fachpersonal zu besprechen und nur geprüfte Informationsquellen zu nutzen.

Zertifizierte Gesundheits-Apps, Online-Beratungen oder digitale Wissensbibliotheken mit fachlich geprüften Inhalten können dabei helfen, evidenzbasierte Empfehlungen und praxisnahe Tipps zu erhalten.

So lässt sich die Ernährung gezielt an die individuelle Situation anpassen, Unsicherheit reduzieren und die Therapie optimal unterstützen.

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Verursacht Zucker Krebs?

Zucker verursacht bei gesunden Menschen nicht direkt Krebs.

Ein übermäßiger Zuckerkonsum kann jedoch zu Übergewicht und Fettleibigkeit begünstigen – beides sind bekannte Risikofaktoren für verschiedene Krebsarten.

In der Krebsprävention wird daher empfohlen, den Konsum von einfachem bzw. zugesetztem Zucker zu reduzieren.

Besteht bereits eine Krebserkrankung, steht hingegen die Erhaltung eines guten Ernährungszustands im Vordergrund: Eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung unterstützt die medizinische Therapie und hilft, Mangelernährung vorzubeugen.

Autor
Autorin
Prüfer
Prüferin

Dorota Lazarski

Ökotrophologin (B. Sc., M. A. E-Health) und zertifizierte Ernährungsberaterin (VDOE, E-Zert). Sie verfügt über langjährige Erfahrung in Prävention und Ernährungstherapie, begleitet Patient:innen während und nach einer Krebserkrankung und erstellt qualitätsgesicherte Inhalte für digitale Gesundheitsformate.

Mehr erfahren
Quellen:
  • S3-Leitlinie Klinische Ernährung in der Onkologie: Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM), Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) u. a. (AWMF-Registernummer 073/006).
  • Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) / Deutsche Krebshilfe: Titel: Empfehlungen zur Ernährung von Krebspatienten (basieren auf der DGEM-Leitlinie und Präventionsstudien).
  • Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ): Themenbereich: Fakten und Mythen zur Krebsforschung und Ernährung. 
  • Informationsmaterialien der Deutschen Krebshilfe (z.B. Die Blauen Ratgeber: Ernährung bei Krebs).
Kennst Du jemanden, der das wissen sollte? Teile es gerne weiter!

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