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Krebs bekämpfen mit Eiweiß?

Welche Rolle spielt Eiweiß in der Ernährung von Krebspatient:innen? Fakten und Mythen.

24.10.2025
Expertenbeitrag

Krebspatient:innen stellen sich oft die Frage: „Was soll ich essen?“, “Was sollte man bei Krebserkrankung nicht essen?”, “Welche Lebensmittel sollte man bei einer Krebserkrankung meiden?”, “Was tut Krebspatient:innen gut zu essen?”. Besonders häufig tritt ein Zweifel beim Thema Eiweiß auf.  Was weiß man darüber?

Kann zu viel Eiweiß schaden?

Eiweiß ist ein wichtiger Baustein jeder Zelle im Körper und Bestandteil von Muskeln, Haut, inneren Organen, Enzymen, Hormonen, Immunzellen und anderen Substanzen, die die genetischen Abläufe im Körper regulieren.

Sowohl zu wenig als auch zu viel Protein können den Körper belasten.

Eiweiß – auch Protein genannt – ist ein wichtiger Bestandteil von Strukturen und Organen im Körper, z. B. Muskeln, Haut, innere Organe etc.

Eiweiße sind auch an vielen funktionellen Abläufen beteiligt: Immunreaktionen, Hormonantworten, Stofftransport etc.

Eiweiß besteht aus aneinandergesetzten Aminosäuren. Einige Aminosäuren kann der Körper selbst herstellen, andere müssen über die Nahrung zugeführt werden - sie sind essenziell. Sowohl zu wenig als auch zu viel Protein können den Körper belasten.

Welche Rolle spielt Eiweiß in der Ernährung bei Krebs?

Für Krebspatient:innen ist Eiweiß in der Ernährung besonders wichtig, da der Bedarf während der Therapie und der Genesung erhöht ist.

Eine ausreichende Eiweißzufuhr hilft, den Verlust an Muskelmasse zu verringern, das Immunsystem zu stärken und den Wiederaufbau von Geweben zu fördern.

Eiweiße im Blut übernehmen zudem wichtige Transportaufgaben, zum Beispiel den Transport vieler Medikamente, die in der Chemotherapie verwendet werden.

Gerade bei Krebserkrankungen spielt eine ausreichende Proteinzufuhr eine wichtige Rolle für den Erhalt von Muskelkraft und Strukturen sowie Funktionen im Körper. Eine onkologisch geschulte Ernährungsfachkraft oder eine app-basierte Unterstützung kann helfen, den individuellen Proteinbedarf zu ermitteln und Mangel frühzeitig vorzubeugen.

Welche Lebensmittel sind Eiweißquellen?

Eiweiße bestehen aus Aminosäuren. Es gibt essentielle Aminosäuren, die mit der Nahrung aufgenommen werden müssen, und nicht-essentielle, die der Körper selbst herstellen kann.

Man unterscheidet:

Vollwertige Eiweißquellen (hohe biologische Wertigkeit):

Sie enthalten alle essentiellen Aminosäuren in optimalen Verhältnissen. Dazu zählen: 

  • Eier,
  • Milch und Milchprodukte, wie Käse, Joghurt, Kefir,
  • Fisch und Meeresfrüchte, wie Garnelen, Thunfisch, Lachs,
  • weißes und rotes Fleisch, wie Geflügel, Schwein, Lamm, Rind,
  • eiweißreiche medizinische Trinknahrung (nach ärztlicher Empfehlung).

Pflanzliche Eiweißquellen (geringere biologische Wertigkeit):

Diese enthalten nicht alle essentiellen Aminosäuren und stammen aus pflanzlichen Quellen, wie:

  • Getreideprodukte, wie Buchweizen, Hirse, Quinoa,
  • Hülsenfrüchte, wie Soja, Bohnen, Erbsen, Linsen,
  • Nüsse und Samen, wie Mandeln, Cashewkerne, Walnüsse.

Durch die Kombination verschiedener pflanzlicher Eiweißquellen – z. B. Getreide + Hülsenfrüchte – kann die biologische Wertigkeit deutlich gesteigert werden, was vor allem für Vegetarier:innen und Veganer:innen wichtig ist.

Für Krebspatient:innen ist es wichtig, sich bei Ernährungsfragen auf geprüfte Informationsquellen zu verlassen – zum Beispiel auf onkologische Ernährungsberatungen, Online-Wissensbibliotheken oder zertifizierte Gesundheits-Apps.

Dort erhältst Du nicht nur fundierte Empfehlungen zur passenden Proteinzufuhr, sondern auch Rezepte, Praxistipps und Hintergrundwissen, die individuell auf Deine Situation abgestimmt sind.

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Kann Eiweiß den Krebs “bekämpfen”?

Einige funktionelle Eiweiße im Körper können das Risiko für Krebserkrankungen reduzieren, indem sie Reparaturprozesse der DNA aktivieren.

Diese Wirkung bezieht sich jedoch nur auf die Prävention von Krebs, nicht auf die Therapie. Laut aktuellem Wissensstand kann keine spezielle Diät oder Ernährungsumstellung allein Krebs heilen.

Während der Krebstherapie ist eine ausreichende Versorgung mit hochwertigem Eiweiß entscheidend, um die Regeneration zu unterstützen, besonders nach Chemotherapie oder Strahlentherapie.

Autor
Autorin
Prüfer
Prüferin

Dorota Lazarski

Ökotrophologin (B. Sc., M. A. E-Health) und zertifizierte Ernährungsberaterin (VDOE, E-Zert). Sie verfügt über langjährige Erfahrung in Prävention und Ernährungstherapie, begleitet Patient:innen während und nach einer Krebserkrankung und erstellt qualitätsgesicherte Inhalte für digitale Gesundheitsformate.

Mehr erfahren
Quellen:
  • S3-Leitlinie „Ernährung und Ernährungsmedizin in der Onkologie“ (DGEM, DKG, DGHO).
  • S3-Leitlinie „Ernährung und Ernährungsmedizin in der Onkologie“, DKFZ Krebsinformationsdienst.
  • Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) – Krebsinformationsdienst: (Themenseiten zur Ernährung und Mangelernährung).
  • Publikationen von Universitätskliniken (z. B. Klinikum St. Elisabeth), Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
  • DKFZ Krebsinformationsdienst, Allgemeine Ernährungsforschung.
  • S3-Leitlinie „Ernährung und Ernährungsmedizin in der Onkologie“.
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