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Eisen, B12, Folsäure: warum wichtig?

Anämie ist eine häufige Nebenwirkung der Krebstherapie. Eine Ernährung mit ausreichend Eisen, Vitamin B12 und Folsäure kann das Risiko verringern.

24.10.2025
Expertenbeitrag

Während der Krebstherapie sollten natürliche Quellen der Nährstoffe berücksichtigt werden, die an der Produktion roter Blutkörperchen beteiligt sind. Anämie zählt zu den häufigsten Nebenwirkungen der Krebstherapie. Eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Eisen sowie ausreichend Vitamin B12 und Folsäure kann das Risiko einer Anämie verringern.‍

Welche Lebensmittel sind eisenreich?

Eisen ist ein wichtiger Bestandteil des Hämoglobins – das Protein in den roten Blutkörperchen, welches für den Sauerstofftransport verantwortlich ist. 

Ein Eisenmangel führt dazu, dass der Körper nicht genügend gesunde rote Blutkörperchen produzieren kann, was zu Schwäche, Müdigkeit und Problemen mit der Sauerstoffversorgung von Geweben und Organen führt. Deshalb ist es wichtig, eisenreiche Lebensmittel in die Ernährung aufzunehmen.

Was sind gute Eisenquellen?

Es gibt zwei Arten von Eisen – sie unterscheiden sich darin, wie gut der Körper sie aufnehmen kann:

  • Häm-Eisen wird besonders gut verwertet und steckt in tierischen Lebensmitteln wie Rindfleisch, Innereien, Schweinefleisch oder Eigelb. 
  • Nicht-Häm-Eisen ist in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, z. B. Hülsenfrüchten, Petersilie, Nüssen, Mohn, Kürbis- und Sonnenblumenkernen, Sesam, Leinsamen, Brokkoli, Rote Beete, Buchweizen, Hirse, Quinoa, Gerste oder Datteln.

Was verbessert die Aufnahme von Eisen?

Die Eisenaufnahme kann durch folgende Maßnahmen gezielt unterstützt werden:

  • Hemmstoffe meiden: Kaffee, schwarzer/grüner Tee, Kamille und Minze hemmen die Aufnahme von Eisen. Halte mindestens 1–2 Stunden Abstand zu eisenhaltigen Mahlzeiten. 
  • Hülsenfrüchte, Nüsse, Kerne und Samen einweichen: Lebensmittel über Nacht einweichen und gründlich abspülen. Das reduziert Phytate, die die Eisenaufnahme blockieren und verbessert gleichzeitig die Verträglichkeit. 
  • Mit Vitamin C kombinieren: Schon kleine Mengen steigern die Aufnahme um ein Vielfaches. Füge z.B. Zitronensaft, Sanddorn, Quitte oder Acerola in deine Mahlzeiten oder Getränke hinzu. 
  • Kalzium beachten: Milchprodukte wie Joghurt oder Kefir nicht direkt mit eisenreichen Mahlzeiten kombinieren, da Kalzium die Aufnahme von Eisen hemmt.

Vitamin B12 bei Krebs – Quellen und Rolle

Vitamin B12 spielt eine entscheidende Rolle bei der Produktion roter Blutkörperchen. Es ist notwendig für die normale Reifung der Blutzellen. Ein Mangel an Vitamin B12 führt zu Anämie: Die roten Blutkörperchen bleiben groß und unreif und können Sauerstoff nicht effizient transportieren. 

Darüber hinaus ist Vitamin B12 wichtig für das Nervensystem.Ein Mangel kann neurologische Beschwerden wie Schwindel, Konzentrations- und Gleichgewichtsstörungen verursachen.

Wo ist Vitamin B12 enthalten?

Gute Quellen für Vitamin B12 sind vor allem tierische Lebensmittel, dazu gehören:

  • Fleisch (z. B. Rind, Schwein, Geflügel),
  • Innereien (z. B. Leber),
  • Fisch (z. B. Thunfisch, Sardinen, Lachs),
  • Meeresfrüchte (z. B. Austern, Hummer, Schalentiere),
  • Hartkäse,
  • Eier,
  • Milch und Joghurt.

Folsäure bei Krebs – Quellen und Funktion

Folsäure trägt zur Bildung gesunder roter Blutkörperchen bei. Ein Mangel an Folsäure – ähnlich wie bei Vitamin B12 – führt zu Anämie, die den Sauerstofftransport beeinträchtigt und Symptome wie Müdigkeit und Schwäche verursachen kann.

Wichtig zu wissen! 

Folsäure ist hitzeempfindlich und wasserlöslich. Besonders bei Gemüse kann es beim Kochen in viel Wasser zu hohen Folsäureverlusten kommen. Um das zu vermeiden, Gemüse lieber kurz dünsten, dämpfen oder mit wenig Wasser garen.

Welche Lebensmittel sind reich an Folsäure?

  • Gemüse: Salat, Spinat, Brokkoli, Kohl, Blumenkohl, Rosenkohl, Spargel, Bohnen, grüner Erbsen, Rüben, Tomaten,
  • Getreideprodukte und Nüsse,
  • Zitrusfrüchte (z. B. Orangen),
  • Tierische Produkte: Leber, Eier, Käse,
  • Hefe.
Autor
Autorin
Prüfer
Prüferin

Dorota Lazarski

Ökotrophologin (B. Sc., M. A. E-Health) und zertifizierte Ernährungsberaterin (VDOE, E-Zert). Sie verfügt über langjährige Erfahrung in Prävention und Ernährungstherapie, begleitet Patient:innen während und nach einer Krebserkrankung und erstellt qualitätsgesicherte Inhalte für digitale Gesundheitsformate.

Mehr erfahren
Quellen:
  • S3-Leitlinie Supportive Therapie bei onkologischen Patient*innen (AWMF-Registernummer 055/001).
  • S3-Leitlinie Klinische Ernährung in der Onkologie (DGEM/DGHO) und DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr (Kapitel Eisen).
  • DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr (Kapitel Folsäure/Vitamin B12).
  • DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr (Kapitel Eisen) und Fachliteratur zur Ernährungsphysiologie.
  • DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr (Kapitel Eisen) und Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ.
  • DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr (Kapitel Folsäure).
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