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Alles über Nierenkrebs

Was ist Nierenkrebs? Symptome, Ursachen, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten. Wie man Nierenkrebs früh erkennt und behandelt.

28.7.2025

Nierenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung der Niere. Viele fragen sich: „Wie erkennt man Nierenkrebs frühzeitig?“ oder „Welche Symptome hat man bei Nierenkrebs?“ – genau das klären wir in diesem Beitrag.

Was ist Nierenkrebs und wie häufig kommt er vor?

Nierenkrebs gehört in Deutschland zu den eher seltenen Krebserkrankungen – er macht etwa 3% aller Krebsfälle aus. Dennoch ist er nicht zu unterschätzen. Jedes Jahr erhalten rund 15.000 Menschen in Deutschland die Diagnose „Nierenkrebs“ – Männer etwas häufiger als Frauen. Besonders betroffen sind Menschen über 60 Jahre. Der Tumor entwickelt sich meist in den Zellen der Nierenkanälchen (Nierenzellkarzinom). Andere Formen, wie das Urothelkarzinom des Nierenbeckens, sind seltener.

Wie entsteht Nierenkrebs? – Blick auf die Entstehung

Nierenkrebs entsteht, wenn sich gesunde Zellen in der Niere unkontrolliert teilen und zu entarten beginnen. Normalerweise regulieren körpereigene Mechanismen das Zellwachstum. Wird dieser Prozess gestört – etwa durch DNA-Schäden – kann eine Tumorzelle entstehen.

Mit der Zeit kann der Tumor in umliegendes Gewebe einwachsen oder Metastasen bilden, etwa in Lunge, Knochen oder Leber.

Ursachen und Risikofaktoren für Nierenkrebs – Wer gehört zur Risikogruppe für Nierenkrebs?

Die genauen Ursachen von Nierenkrebs sind nicht vollständig geklärt, aber es gibt mehrere gut belegte Risikofaktoren:

Rauchen

Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Nierenkrebs. Tabakkonsum und der Kontakt mit krebserregenden Substanzen (Karzinogenen) aus dem Tabakrauch fördern die Entstehung von Tumoren.

Übergewicht

Adipositas wird ebenfalls als wichtiger Risikofaktor gesehen. Studien zeigen, dass Menschen mit starkem Übergewicht ein höheres Risiko für Nierenkrebs haben – insbesondere Frauen.

Bluthochdruck

Chronischer Bluthochdruck steht in direktem Zusammenhang mit einer erhöhten Inzidenz von Nierenkrebs.

Genetische Faktoren

Eine familiäre Häufung von Nierenkrebs oder genetische Syndrome wie das Hippel-Lindau-Syndromdas von Hippel-Lindau-Syndrom können das Risiko erhöhen.

Chemische Belastungen

Berufliche Exposition gegenüber Schwermetallen, Lösungsmitteln oder Asbest kann das Risiko steigern.

Häufige Symptome – Wie merkt man Nierenkrebs?

Nierenkrebs bleibt oft lange unbemerkt, da er in frühen Stadien selten Beschwerden verursacht. Typische Symptome treten meist erst auf, wenn der Tumor größer wird. Häufig gestellte Frage: „Hat man Schmerzen bei Nierenkrebs?“ – hier die wichtigsten Warnzeichen:

  • Blut im Urin (Hämaturie) – eines der ersten erkennbaren Anzeichen.
  • Rückenschmerzen oder Flankenschmerzen, die nicht verschwinden.
  • Ungewollter Gewichtsverlust.
  • Dauerhafte Müdigkeit, Abgeschlagenheit und allgemeine Schwäche.
  • Tastbare Schwellung in der Nierenregion.
  • Fieber ohne erkennbare Ursache.

Da diese Symptome unspezifisch sind, suchen viele Betroffene zunächst wegen vermeintlich harmloser Beschwerden (z. B. Rückenschmerzen) einen Arzt auf.

Früherkennung – gibt es Screening-Programme?

Eine spezielle Vorsorgeuntersuchung für Nierenkrebs ist nicht Bestandteil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung. Das heißt, aktuell gibt es in Deutschland kein flächendeckendes Früherkennungsprogramm für Nierenkrebs.

Allerdings sollten Menschen aus Risikogruppen – zum Beispiel RaucherInnen oder Personen mit familiärer Vorbelastung – regelmäßig Gesundheitschecks wahrnehmen und die Nieren gezielt per Ultraschall oder CT-Untersuchung kontrollieren lassen.

Wer fragt:Wer sich fragt: „Wie oft sollte man zur Vorsorge bei Nierenkrebs gehen?“ – die Antwort hängt stark vom individuellen Risikoprofil ab.

Ein einfacher Urintest auf Blut kann in manchen Fällen erste Hinweise liefern – ersetzt jedoch keine vollständige Diagnostik.

Wie wird Nierenkrebs diagnostiziert?

Bei Verdacht auf Nierenkrebs beginnt die Diagnostik meist mit einer Ultraschalluntersuchung der Nieren. Falls auffällig, folgen weiterführende Verfahren wie:

  • CT oder MRT zur genauen Tumorbeurteilung
  • Blut- und Urinuntersuchungen
  • Biopsie – seltener nötig, aber manchmal erforderlich zur Abklärung

Ein häufig gesuchter Begriff in Google ist „Welche Blutwerte sind auffällig bei Nierenkrebs?“ – hier gibt es keine spezifischen Tumormarker, aber Auffälligkeiten in Nierenwerten oder Blutbild können Hinweise geben.

Wie gefährlich ist Nierenkrebs? – Überlebenschancen und Prognose

Nierenkrebs: Überlebenschancen in Deutschland. Die Prognose hängt stark vom Stadium ab. 

  • Lokal begrenzter Tumor – gute Heilungschancen: Bei früh entdecktem Nierenkrebs (Stadium 1) liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei etwa 80-90%
  • Fortgeschrittenes Stadium mit Metastasen – Deutlich schlechtere Prognose: In fortgeschrittenen Stadien sinkt die Lebenserwartung deutlich – daher ist die Früherkennung bei Nierenkrebs so entscheidend.

Statistik – Nierenkrebs in Deutschland

  • Neuerkrankungen pro Jahr: ca. 15.000
  • Männer/Frauen: Männer erkranken etwas häufiger (ca. 9.000 Männer, 6.000 Frauen)
  • Durchschnittsalter bei Diagnose: ca. 68 Jahre
  • Risikofaktoren: Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck
  • Symptome: Blut im Urin, Rückenschmerzen, Gewichtsverlust
  • Früherkennung: Keine Regelvorsorge, aber Ultraschall bei Risiko sinnvoll
  • Prognose: stark abhängig vom Stadium – Frühstadium: gute Heilungschancen
  • 5-Jahres-Überlebensrate: etwa 75 % (bei frühzeitiger Diagnose sogar über 90 %)
  • Trend: Die Inzidenz ist in den letzten Jahrzehnten leicht gestiegen, was u.a. auf bessere Diagnostik zurückgeführt wird. 

Leben mit Nierenkrebs – Psychische Belastung nicht unterschätzen

Die Diagnose Nierenkrebs stellt für viele Menschen einen schweren Einschnitt dar. Angst, Unsicherheit und Zukunftssorgen belasten nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihre Angehörigen. Psychoonkologische Begleitung kann helfen, mit der neuen Lebensrealität besser zurechtzukommen.

Patientenorganisationen wie die Deutsche Krebsgesellschaft oder Selbsthilfegruppen bieten wertvolle Unterstützung und Austausch mit anderen Betroffenen.

Aufklärung und Prävention sind entscheidend

Nierenkrebs verursacht oft erst spät Beschwerden – daher ist es umso wichtiger, Risikofaktoren ernst zu nehmen und frühzeitig auf Warnzeichen zu achten. Blut im Urin oder anhaltende Rückenschmerzen sollten immer ärztlich abgeklärt werden. Wer zur Risikogruppe gehört, kann mit einfachen Ultraschalluntersuchungen wertvolle Zeit gewinnen.

Quellen:

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