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Nährstoffe mit antikarzinogener Wirkung

Welche Nährstoffe haben eine krebshemmende Wirkung? Ein Überblick über wichtige Lebensmittel für einen besseren Zellschutz.

24.10.2025
Expertenbeitrag

Viele Lebensmittel enthalten Inhaltsstoffe, die eine krebshemmende Eigenschaft haben. Sie können eine wertvolle Unterstützung in der sogenannten Sekundärprävention – also dabei helfen, Krankheitsfolgen vorzubeugen und Deine Gesundheit langfristig zu stärken. 

Kein einzelnes Lebensmittel kann einen hundertprozentigen Schutz vor der Entstehung oder dem Wiederauftreten einer Krebserkrankung bieten. Doch es gibt Nahrungsmittel, die das Risiko senken und eine schützende Wirkung haben.

Ballaststoffe – Schlüssel zur Darmgesundheit

Ein bedeutender Faktor für die Gesundheit ist eine ballaststoffreiche Ernährung. Ballaststoffe stecken vor allem in Vollkornprodukten wie Vollkornbrot, Buchweizen, Gerste, Quinoa, braunem Reis und Vollkornnudeln. Auch Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen, Erbsen und Bohnen sowie Gemüse, Obst, Nüsse und Mandeln sind reich an Ballaststoffen. 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Aufnahme von mindestens 30 g Ballaststoffen, sofern keine gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen. Ballaststoffe fördern die Darmtätigkeit und verkürzen die Kontaktzeit potenziell krebserregender Substanzen mit der Darmschleimhaut, was das Risiko für Verstopfungen und Darmkrebs senken kann.

Karotinoide – Natürliche Antioxidantien

Karotinoide sind Antioxidantien, die Obst und Gemüse ihr gelbe, orange oder rote Farbe verleihen. Sie schützen den Körper vor sogenannten freien Radikalen, die durch äußere Einflüsse wie Alkohol, UV-Strahlung, Zigarettenrauch, Umweltverschmutzung oder stark verarbeitete Lebensmittel entstehen. 

Eine karotinoidreiche Ernährung kann das Risiko für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie neurodegenerative Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer verringern. 

Gute Quellen für Karotinoide sind Karotten, Spinat, Salat, Brokkoli, Kürbis, Paprika, Tomaten, Süßkartoffeln, Melonen, Orangen, Mangos, Pfirsiche und Mais.

Vitamin C – Unterstützung des Immunsystems

Vitamin C ist ein weiteres Antioxidans: Es neutralisiert freie Radikale, stärkt das Immunsystem, hemmt die Wirkung von Karzinogenen und schützt die DNS vor mutagenen Einflüssen

Lebensmittel mit hohem Vitamin-C-Gehalt sind Hagebutten, schwarze und rote Johannisbeeren, rote Paprika, Petersilie, Rosenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Tomaten, verschiedene Kohlsorten, Spinat, Kresse, Kiwi, Zitrusfrüchte und Erdbeeren.

Vitamin E – Schutz der Zellmembranen

Vitamin E wirkt ebenfalls antioxidativ: Es fängt freie Radikale ab und unterstützt die Reparatur sowie den Schutz der DNA. Gute Quellen sind pflanzliche Öle, Nüsse, Kürbis- und Sonnenblumenkerne, Sesam, Mandeln, Avocado, Keimlinge, Hülsenfrüchte und angereicherte Margarinen

Auch Vollkornprodukte und grünes Gemüse wie Petersilie, Salat, Spinat, Schnittlauch, Brokkoli, Grünkohl oder Weizenkleie liefern Vitamin E. 

Vitamin D und Kalzium – Knochengesundheit während der Krebstherapie

Vitamin D wird hauptsächlich durch Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet. In nördlichen Breitengraden, wie Deutschland, sind Vitamin-D-Mangelzustände weit verbreitet, weshalb oft eine Supplementierung empfohlen wird –  idealerweise basierend auf den individuellen Blutwerten. 

Krebsbehandlungen, insbesondere Chemotherapien, können das Knochensystem belasten und das Risiko für Osteoporose erhöhen. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kalzium und Eiweiß, regelmäßige körperliche Aktivität (vor allem Krafttraining) sowie eine zusätzliche Einnahme von Kalzium-, Vitamin-D- und Magnesiumpräparaten (nach ärztlicher Rücksprache) können die Knochengesundheit schützen. 

Die besten Kalziumquellen sind Milchprodukte. Auch pflanzliche Lebensmittel wie Grünkohl, Petersilie, Spinat und getrocknete Bohnen liefern Kalzium – allerdings ist ihre Bioverfügbarkeit aufgrund von Oxalsäure und Phytinsäure beschränkt.

Selen – Starker Antioxidant und Zellschutz

Selen besitzt ausgeprägte antioxidative Eigenschaften und hilft freie Radikale zu neutralisieren. 

Gute Selenquellen sind Paranüsse, Kleie, Keimlinge, Vollkornprodukte und Meeresfische. Obst und Gemüse enthalten dagegen nur geringe Mengen.

Weitere schützende Nahrungsmittel

Neben den genannten Nährstoffen gibt es weitere Lebensmittel die in der sekundären Krebsprävention eine potenziell schützende Wirkung entfalten können:​

  • Grüner Tee: Reich an Polyphenolen mit antioxidativer Wirkung. Entscheidend sind dabei die Qualität des Tees und die richtige Zubereitung (Wasser mit ca. 70–80 °C).​ 
  • Kreuzblütler Gemüse: Kohl, Rosenkohl, Blumenkohl und Brokkoli wirken entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral. Sie enthalten Glucosinolate, die ein antikanzereogenes Potenzial haben.​ 
  • Knoblauch: Enthält Alliin und Allicin, die antibakteriell wirken und zudem die krebserregende Wirkung von Nitrosaminen, die beim Grillen von Fleisch oder durch Rauchen entstehen, abschwächen können.​ 
  • Fettreiche Fische: Studien zeigen, dass Personen, die mindestens zweimal pro Woche fettreichen Fisch wie Lachs, Sardellen, Makrelen oder Sardinen essen, ein geringeres Krebsrisiko haben. Diese Fische sind reich an Omega-3-Fettsäuren.
  • Kurkuma, Ingwer, Kräuter und Gewürze sowie Kakao besitzen antioxidative Eigenschaften und können die Zellgesundheit unterstützen.
Autor
Autorin
Prüfer
Prüferin

Dorota Lazarski

Ökotrophologin (B. Sc., M. A. E-Health) und zertifizierte Ernährungsberaterin (VDOE, E-Zert). Sie verfügt über langjährige Erfahrung in Prävention und Ernährungstherapie, begleitet Patient:innen während und nach einer Krebserkrankung und erstellt qualitätsgesicherte Inhalte für digitale Gesundheitsformate.

Mehr erfahren
Quellen:
  • Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ (Themenbereich Ernährung und Prävention).
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): 10 Regeln der DGE und DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr.
  • S3-Leitlinie Supportive Therapie und DGEM/DGE-Empfehlungen.
  • World Cancer Research Fund (WCRF) / American Institute for Cancer Research (AICR) – Deutsche Adaptionen [Allgemeine Empfehlung: Pflanzenbetonte, vollwertige Ernährung].
  • Diet and Physical Activity: What’s the Cancer Connection?: https://www.cancer.org/cancer/risk-prevention/diet-physical-activity/diet-and-physical-activity.html.
  • Papas A.M. Chemoprevention for gynecological cancer high-risk patients. EAGC 2nd International Congress on Gynecological Malignancies. 2004, Abstr. 24 – 25.
  • Rock CL, Thomson CA, Sullivan KR, Howe CL, Kushi LH, Caan BJ et al. American Cancer Society nutrition and physical activity guideline for cancer survivors. Review CA Cancer J Clin. 2022; 72(3):230-262.
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