
Welche Nährstoffe haben eine krebshemmende Wirkung? Ein Überblick über wichtige Lebensmittel für einen besseren Zellschutz.
Viele Lebensmittel enthalten Inhaltsstoffe, die eine krebshemmende Eigenschaft haben. Sie können eine wertvolle Unterstützung in der sogenannten Sekundärprävention – also dabei helfen, Krankheitsfolgen vorzubeugen und Deine Gesundheit langfristig zu stärken.
Kein einzelnes Lebensmittel kann einen hundertprozentigen Schutz vor der Entstehung oder dem Wiederauftreten einer Krebserkrankung bieten. Doch es gibt Nahrungsmittel, die das Risiko senken und eine schützende Wirkung haben.
Ein bedeutender Faktor für die Gesundheit ist eine ballaststoffreiche Ernährung. Ballaststoffe stecken vor allem in Vollkornprodukten wie Vollkornbrot, Buchweizen, Gerste, Quinoa, braunem Reis und Vollkornnudeln. Auch Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen, Erbsen und Bohnen sowie Gemüse, Obst, Nüsse und Mandeln sind reich an Ballaststoffen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Aufnahme von mindestens 30 g Ballaststoffen, sofern keine gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen. Ballaststoffe fördern die Darmtätigkeit und verkürzen die Kontaktzeit potenziell krebserregender Substanzen mit der Darmschleimhaut, was das Risiko für Verstopfungen und Darmkrebs senken kann.
Karotinoide sind Antioxidantien, die Obst und Gemüse ihr gelbe, orange oder rote Farbe verleihen. Sie schützen den Körper vor sogenannten freien Radikalen, die durch äußere Einflüsse wie Alkohol, UV-Strahlung, Zigarettenrauch, Umweltverschmutzung oder stark verarbeitete Lebensmittel entstehen.
Eine karotinoidreiche Ernährung kann das Risiko für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie neurodegenerative Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer verringern.
Gute Quellen für Karotinoide sind Karotten, Spinat, Salat, Brokkoli, Kürbis, Paprika, Tomaten, Süßkartoffeln, Melonen, Orangen, Mangos, Pfirsiche und Mais.
Vitamin C ist ein weiteres Antioxidans: Es neutralisiert freie Radikale, stärkt das Immunsystem, hemmt die Wirkung von Karzinogenen und schützt die DNS vor mutagenen Einflüssen.
Lebensmittel mit hohem Vitamin-C-Gehalt sind Hagebutten, schwarze und rote Johannisbeeren, rote Paprika, Petersilie, Rosenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Tomaten, verschiedene Kohlsorten, Spinat, Kresse, Kiwi, Zitrusfrüchte und Erdbeeren.
Vitamin E wirkt ebenfalls antioxidativ: Es fängt freie Radikale ab und unterstützt die Reparatur sowie den Schutz der DNA. Gute Quellen sind pflanzliche Öle, Nüsse, Kürbis- und Sonnenblumenkerne, Sesam, Mandeln, Avocado, Keimlinge, Hülsenfrüchte und angereicherte Margarinen.
Auch Vollkornprodukte und grünes Gemüse wie Petersilie, Salat, Spinat, Schnittlauch, Brokkoli, Grünkohl oder Weizenkleie liefern Vitamin E.
Vitamin D wird hauptsächlich durch Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet. In nördlichen Breitengraden, wie Deutschland, sind Vitamin-D-Mangelzustände weit verbreitet, weshalb oft eine Supplementierung empfohlen wird – idealerweise basierend auf den individuellen Blutwerten.
Krebsbehandlungen, insbesondere Chemotherapien, können das Knochensystem belasten und das Risiko für Osteoporose erhöhen. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kalzium und Eiweiß, regelmäßige körperliche Aktivität (vor allem Krafttraining) sowie eine zusätzliche Einnahme von Kalzium-, Vitamin-D- und Magnesiumpräparaten (nach ärztlicher Rücksprache) können die Knochengesundheit schützen.
Die besten Kalziumquellen sind Milchprodukte. Auch pflanzliche Lebensmittel wie Grünkohl, Petersilie, Spinat und getrocknete Bohnen liefern Kalzium – allerdings ist ihre Bioverfügbarkeit aufgrund von Oxalsäure und Phytinsäure beschränkt.
Selen besitzt ausgeprägte antioxidative Eigenschaften und hilft freie Radikale zu neutralisieren.
Gute Selenquellen sind Paranüsse, Kleie, Keimlinge, Vollkornprodukte und Meeresfische. Obst und Gemüse enthalten dagegen nur geringe Mengen.
Neben den genannten Nährstoffen gibt es weitere Lebensmittel die in der sekundären Krebsprävention eine potenziell schützende Wirkung entfalten können:

Dorota Lazarski
Ökotrophologin (B. Sc., M. A. E-Health) und zertifizierte Ernährungsberaterin (VDOE, E-Zert). Sie verfügt über langjährige Erfahrung in Prävention und Ernährungstherapie, begleitet Patient:innen während und nach einer Krebserkrankung und erstellt qualitätsgesicherte Inhalte für digitale Gesundheitsformate.
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