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4.12.2025
Expertenbeitrag

Die Ernährungsweise während einer Krankheit hängt von vielen Faktoren ab.

Die Ernährung während einer Krebserkrankung sollte immer individuell angepasst werden, da sie von verschiedenen Faktoren abhängt. Dazu zählen die spezifische Krebsart und -lokalisation, das Krankheitsstadium, der aktuelle Ernährungszustand, die Therapieform (z. B. Chemotherapie, Strahlentherapie, Operation) sowie die begleitenden Beschwerden.​

Beispielsweise kann eine Person mit Brustkrebs und stabilem Ernährungszustand, ohne therapiebedingte Nebenwirkungen, den allgemeinen Empfehlungen einer gesunden, ausgewogenen Ernährung folgen. Anders ist es bei Patient:innen mit Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder Tumoren im Verdauungstrakt (z.B. Speiseröhren-, Magen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs) – hier ist häufig eine individuell angepasste Ernährungsplanung notwendig.

Bei der Erstellung eines Ernährungsplans sollten zudem die körperliche Aktivität, Begleiterkrankungen (z.B. Diabetes, Niereninsuffizienz) und persönliche Geschmacksvorlieben berücksichtigt werden. Es ist wichtig, Lebensmittel zu wählen, die gerne gegessen werden, um die Akzeptanz und die Nährstoffaufnahme langfristig zu fördern. Eine drastische Ernährungsumstellung  kann dagegen kontraproduktiv sein und die Versorgung verschlechtern.

Allgemeine Ernährungsempfehlungen für Krebsbetroffene

Unabhängig von der spezifischen Diagnose gibt es einige Grundprinzipien:

  • Regelmäßige Mahlzeiten: Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt helfen, den erhöhten Energiebedarf zu decken und den Appetit zu verbessern.​
  • Vielfalt und Naturbelassenheit: Bevorzuge eine abwechslungsreiche, möglichst unverarbeitete Kost mit frischen Zutaten.​
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinke regelmäßig Wasser, ungesüßte Tees oder verdünnte Säfte.​
  • Erhöhter Proteinbedarf: Hochwertiges Protein ist wichtig, um Muskelabbau zu verhindern und die Regeneration zu fördern. Gute Quellen sind Fisch, Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte und Nüsse. Fleisch sollte in Maßen konsumiert werden. 
  • Gesunde Fette: Besonders Omega-3-Fettsäuren aus fettem Fisch, Leinöl oder Walnüssen unterstützen Entzündungsregulation und Zellfunktionen.
  • Wenig Alkohol: Alkohol sollte reduziert oder ganz vermieden werden, da Alkohol das Krebsrisiko und Nebenwirkungen erhöhen kann. ​

Erhöhter Energie- und Nährstoffbedarf

Während einer Krebstherapie steigt oft der Energie- und Nährstoffbedarf. Eine ausreichende Zufuhr von Kalorien, Proteinen, Vitaminen, Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren hilft, den Körper zu stärken, die Therapie besser zu vertragen und Nebenwirkungen der Behandlung zu mildern.​

Wichtige Hinweise: Vor größeren Ernährungsumstellungen ist es ratsam, eine onkologische Ernährungsberatung oder eine:n Ärzt:in einzubeziehen. So wird sichergestellt, dass alle individuellen Bedürfnisse berücksichtigt werden und keine Wechselwirkungen zwischen Ernährung, Nahrungsergänzung und Therapie auftreten.​

Eine individuell angepasste Ernährung ist ein zentraler Bestandteil der Krebstherapie: Sie kann das Wohlbefinden verbessern, Therapieabbrüche vermeiden und die Lebensqualität nachhaltig stärken.

Dieser Artikel wurde mit größter Sorgfalt und unter Einbeziehung von Expert:innen erstellt. Er kann einen Überblick bieten, ist jedoch nicht geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.

Autor
Autorin
Prüfer
Prüferin

Dorota Lazarski

Ökotrophologin (B. Sc., M. A. E-Health) und zertifizierte Ernährungsberaterin (VDOE, E-Zert). Sie verfügt über langjährige Erfahrung in Prävention und Ernährungstherapie, begleitet Patient:innen während und nach einer Krebserkrankung und erstellt qualitätsgesicherte Inhalte für digitale Gesundheitsformate.

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Quellen:
  • S3-Leitlinie „Ernährung und Ernährungsmedizin in der Onkologie“: (Federführend: DGEM, DKG, DGHO) – Fundstelle: AWMF-Leitlinienregister / Leitlinienprogramm Onkologie.
  • Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) – Krebsinformationsdienst: Zentrale Instanz zur Entkräftung von Krebsdiäten und Bestätigung des Individualprinzips.
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).
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