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Vegane Ernährung bei Krebs: Ist sie empfehlenswert und sicher?

Ernährungsberatung empfiehlt >>>

24.10.2025
Expertenbeitrag

Wird sie für onkologisch behandelte Personen empfohlen und gilt sie als sicher?

Die Beliebtheit pflanzlicher Ernährungsweisen nimmt stetig zu, da sie mit einem geringeren Risiko für viele chronische Erkrankungen, einschließlich Krebs, verbunden sind. 

Wichtig ist jedoch, zwischen einer präventiven Ernährung und einer Ernährung während einer Krebserkrankung zu unterscheiden. Letztere geht mit einem erhöhten Bedarf an Energie und Nährstoffen einher.

Risiken einer unzureichenden Proteinzufuhr

Eine vegane Ernährung schließt alle tierischen Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte aus. Für Krebspatient*innen ist jedoch eine ausreichende Eiweißzufuhr besonders wichtig, da Eiweiß für den Erhalt und Wiederaufbau von Muskelmasse benötigt wird. 

Tierisches Eiweiß liefert alle essentiellen Aminosäuren in optimalem Verhältnis und wird vom Körper gut verwertet. Aminosäuren kann man als „Bausteine“ für die Proteinbildung verstehen – sie müssen mit der Nahrung zugeführt werden, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann. 

Pflanzliche Eiweißquellen – etwa Soja, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und Kerne – sind wertvoll, enthalten aber nicht immer alle Aminosäuren in ausreichender Menge. Daher erfordert eine rein pflanzliche Ernährung eine gezielte Kombination verschiedener Eiweißquellen.

Risiken von Nährstoffmängeln

Bei veganer Ernährung besteht zudem ein höheres Risiko für Mängel an Eisen, Zink, Calcium, Omega-3-Fettsäuren sowie insbesondere Vitamin B12. Letzteres kommt in natürlicher Form ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor und muss supplementiert werden.

Kann eine vegane Ernährung ausgewogen sein?

Ja – mit guter Planung, Erfahrung und einer verpflichtenden Vitamin-B12-Supplementierung kann eine vegane Ernährung auch während einer Krebstherapie funktionieren. Allerdings ist die Behandlung keine gute Phase, um eine Ernährungsumstellung neu zu beginnen:

  • wegen des hohen Nährstoffbedarfs und des Risikos einer Mangelernährung,
  • wegen möglicher therapiebedingter Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall oder Blähungen, die durch den höheren Ballaststoffanteil einer veganen Ernährung verstärkt werden können.

Empfehlungen für Krebsbetroffene

  • Wer bereits vor der Diagnose über längere Zeit sicher und ausgewogen vegan gelebt hat, kann die Ernährung in Absprache mit medizinischem Fachpersonal fortsetzen.
  • Wer jedoch bislang nicht vegan gelebt hat, sollte eine Umstellung besser erst nach Abschluss der Behandlung erwägen. 
  • Grundsätzlich gilt: Eine ausgewogene Ernährung – möglichst nah an den bisherigen Essgewohnheiten – ist während der Krebstherapie am besten. Fachliche Begleitung (z. B. durch eine*n Ernährungsberater*in mit onkologischer Erfahrung) ist dringend empfohlen.
Autor
Autorin
Prüfer
Prüferin

Dorota Lazarski

Ökotrophologin (B. Sc., M. A. E-Health) und zertifizierte Ernährungsberaterin (VDOE, E-Zert). Sie verfügt über langjährige Erfahrung in Prävention und Ernährungstherapie, begleitet Patient:innen während und nach einer Krebserkrankung und erstellt qualitätsgesicherte Inhalte für digitale Gesundheitsformate.

Mehr erfahren
Quellen:
  • S3-Leitlinie Klinische Ernährung in der Onkologie (AWMF-Registernummer 073/006).
  • Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zur veganen Ernährung.
  • Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) (Themenbereich: Ernährung bei Krebs – Besondere Kostformen).
  • Fachliteratur zur onkologischen Ernährung (z. B. Artikel von Prof. Jutta Hübner).
Kennst Du jemanden, der das wissen sollte? Teile es gerne weiter!

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