
Woher kommen Übelkeit und Erbrechen? Wann ist das Risiko dafür am größten? Strategien zur Bewältigung von Beschwerden und Lebensmittel, die Übelkeit und Erbrechen lindern.
Übelkeit und Erbrechen gehören nach wie vor zu den häufigsten Symptomen bei Menschen mit onkologischen Erkrankungen – doch woher kommen sie und wie lässt sich damit umgehen?
Übelkeit – schon das Wort kann bei manchen ein flaues Gefühl im Magen auslösen. Viele kennen dieses unangenehme Empfinden von kurvigen Autofahrten, und auch Schwangere sind oft davon betroffen. Medizinisch betrachtet beschreibt Übelkeit ein unangenehmes Gefühl im Magen, häufig verbunden mit dem Drang zu erbrechen. Sie kann von weiteren Symptomen begleitet werden, wie blasser und feuchter Haut, vermehrtem Speichelfluss, beschleunigtem Herzschlag oder auch Durchfall. Übelkeit kann ein Vorbote von Erbrechen sein – muss aber nicht zwangsläufig dazu führen.
Übelkeit und Erbrechen zählen nach wie vor zu den häufigsten Symptomen bei Krebspatient*innen. Doch was steckt dahinter – und wie kann man damit umgehen?Oft treten diese Beschwerden als Nebenwirkung einer Krebstherapie wie Chemotherapie oder Strahlentherapie auf. Sie können jedoch auch durch das Wachstum von Tumoren oder begleitende Erkrankungen ausgelöst werden. Schätzungen zufolge sind 40–80 % der Krebspatient*innen davon betroffen.
Erbrechen ist eine natürliche Schutzreaktion des Körpers auf schädliche Substanzen. Der Mechanismus ist komplex: vereinfacht gesagt, wird das Erbrechen durch die Aktivierung des Brechzentrums im Gehirn ausgelöst. Reizende Faktoren – wie etwa eine Chemo- oder Strahlentherapie – können Zellen im Verdauungstrakt dazu bringen, Substanzen freizusetzen, die dieses Zentrum aktivieren.
Ob Übelkeit und Erbrechen auftreten, hängt von vielen Faktoren ab. Studien zeigen, dass das Erbrechensrisiko je nach Chemotherapie unterschiedlich ist. Sprich deshalb mit Deiner*m Ärzt*in darüber, inwieweit Deine Behandlung Übelkeit verstärken kann.
Bei einer Strahlentherapie ist das Risiko höher, wenn der gesamte Körper oder der Brust- und Bauchbereich bestrahlt wird.
Erbrechen kann auch entstehen, wenn Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel ohne ärztliche Absprache eingenommen werden. Solche Präparate können gefährliche Wechselwirkungen mit der Chemotherapie verursachen.
Gut zu wissen: Mit fortschreitenden Chemotherapiezyklen sinkt oft die Wahrscheinlichkeit, erneut erbrechen zu müssen.
Übelkeit und Erbrechen infolge einer Chemo- oder Strahlentherapie können zahlreiche unerwünschte körperliche Folgen haben und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Besonders langanhaltende Beschwerden können führen zu:
Hier einige Ernährungstipps, die effektiv dabei helfen können, Übelkeit zu lindern und die Wahrscheinlichkeit zu Erbrechen zu verringern:
In gut belüfteten Räumen essen, am besten bereitet jemand anderes die Mahlzeit zu.
Erbrechen ist ein ernstzunehmender Risikofaktor für eine Verschlechterung des Ernährungszustands – unterschätze es nicht. Informiere Dein Behandlungsteam stets über Deine Beschwerden, damit bei Bedarf geeignete Medikamente, auch gegen Übelkeit, verschrieben werden können.
In diesem Artikel wurden verschiedene Beschwerden im Zusammenhang mit Chemo- und Strahlentherapie beschrieben. Bedenke jedoch: Jede Person reagiert individuell – sowohl in der Art als auch in der Intensität der Symptome.

Dorota Lazarski
Ökotrophologin (B. Sc., M. A. E-Health) und zertifizierte Ernährungsberaterin (VDOE, E-Zert). Sie verfügt über langjährige Erfahrung in Prävention und Ernährungstherapie, begleitet Patient:innen während und nach einer Krebserkrankung und erstellt qualitätsgesicherte Inhalte für digitale Gesundheitsformate.
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