Die Krebstherapie geht oft mit verschiedenen unangenehmen Beschwerden einher. Während einer Chemo- oder Strahlentherapie kann der Körper anders reagieren als gewohnt. Häufig treten dabei Verdauungsprobleme wie Verstopfung auf.
Ab wann wird Verstopfung bei einer Krebserkrankung gefährlich?
Verstopfung wird häufig unterschätzt, auch weil es dafür eine einheitliche Definition gibt. Studien zeigen, dass sich rund 75 % der Menschen etwa 5–7 Mal pro Woche entleeren.
Kommt es deutlich seltener dazu und treten zusätzlich Beschwerden wie harter Stuhl, ein Gefühl der unvollständigen Entleerung oder Völlegefühl auf, spricht man von Verstopfung. Begünstigt werden kann sie durch verschiedene Faktoren – darunter bestimmte Medikamente, eine ballaststoffarme Ernährung, zu geringe Flüssigkeitszufuhr, Bewegungsmangel und chronischer Stress.
Was essen, um Verstopfung zu lösen?
Bei Verstopfung kann eine gezielte Ernährungsumstellung helfen.
- Ballaststoffzufuhr erhöhen: Ballaststoffe fördern die Verdauung und kommen vor allem in rohem Gemüse, Obst sowie Vollkornprodukten (z. B. Vollkornbrot, Grahambrot, grobe Getreideflocken, Vollkornnudeln, Naturreis) vor.
- Mindestens 2 Liter Flüssigkeit pro Tag trinken: Wasser macht den Stuhl weicher und erleichtert die Darmentleerung. Empfehlenswert sind Wasser, Gemüsesäfte (z. B. Karotten-, Tomaten-, Rote-Bete- oder Sauerkrautsaft), Fruchtpürees (z. B. Apfel-, Erdbeer- oder Orangensmoothies), Grüner oder Kamillentee sowie Kompotte aus Trockenpflaumen oder Birnen. Wichtig: Wer ballaststoffreich isst, muss ausreichend trinken – nur so können die Ballaststoffe richtig wirken.
- Blähende Lebensmittel vermeiden: Dazu gehören u.a. Bohnen, Erbsen, Kohl, Zwiebeln und Pilze.
- Schonende Zubereitung bevorzugen: Dämpfen oder Backen in Folie ist ideal – frittierte Speisen besser meiden.
- Ballaststoffreich frühstücken: Haferflocken oder Getreideflocken mit Kleie fördern die Darmbewegung, da sie viel Wasser binden.
- Trockenpflaumen in den Speiseplan integrieren: 3–4 Stück pro Tag sind eine bewährte Ballaststoffquelle. Achtung: Zu viele können Blähungen verursachen.
- Stopfende Lebensmittel reduzieren: Dazu zählen Kakao, Schokolade, gekochte Karotten, grüne Bananen, Heidelbeeren, weißer Reis sowie helle Mehlprodukte (z. B. Klöße, Knödel).
- Probiotika nutzen: Naturjoghurt, Kefir oder Sauerkraut enthalten Milchsäurebakterien und unterstützen die Darmflora. Auch Probiotika als Präparate können hilfreich sein – hier empfiehlt sich Rücksprache mit einer*m Ärzt*in oder Ernährungsfachkraft, um den passenden Bakterienstamm zu wählen.
- Leinöl einbauen: Es lässt sich gut in Rohkost, Salaten oder Smoothies verwenden und wirkt mild abführend.
- Welche Hausmittel regen die Verdauung an?Wichtig ist, die Mahlzeiten in regelmäßigen Abständen – etwa alle 3–4 Stunden – einzunehmen. Das verhindert, dass die Nahrung zu lange im Magen verweilt. Ebenso entscheidend ist tägliche Bewegung, da sie die Darmtätigkeit unterstützt.
- Morgens auf nüchternen Magen: Ein Glas warmes Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone oder ein halbes Glas warmes Wasser mit einem Esslöffel Honig kann die Verdauung in Schwung bringen.
- Vor dem Schlafengehen: Ein Leinsamen-Aufguss kann hilfreich sein. Dazu 1 Esslöffel Leinsamen mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, 1 Minute köcheln lassen und abkühlen lassen und anschließend mitsamt den Samen trinken. Leinsamen schützt die Darmschleimhaut und wirkt Verstopfung entgegen.
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