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Krebsbehandlung: Verstopfung – was hilft?

Was verursacht Verstopfung während der Behandlung und was kann man dagegen tun? Ernährungsempfehlungen bei Verdauungsproblemen.

28.7.2025

Die Krebstherapie geht oft mit verschiedenen unangenehmen Beschwerden einher. Während einer Chemotherapie oder Strahlentherapie kann der Körper anders reagieren als gewohnt. Häufig treten dabei Verdauungsprobleme wie Verstopfung auf.

Ab wann wird Verstopfung gefährlich bei einer Krebserkrankung?

Dieses Problem wird oft unterschätzt, weil es keine einheitliche Definition von Verstopfung gibt. Studien zeigen, dass sich 75 % der Menschen etwa 5–7 Mal pro Woche entleeren. 

Wenn es seltener dazu kommt und zusätzlich Beschwerden wie harter Stuhl, ein Gefühl der Unvollständigkeit oder Völlegefühl auftreten, spricht man von Verstopfung. Verschiedene Faktoren können dies begünstigen – darunter bestimmte Medikamente, eine ballaststoffarme Ernährung, unzureichende Flüssigkeitszufuhr, Bewegungsmangel und chronischer Stress.

Was essen, um Verstopfung zu lösen?

Bei Verstopfung kann eine gezielte Ernährung helfen. Allerdings sind hier andere Lebensmittel gefragt. 

Ballaststoffzufuhr erhöhen: Ballaststoffe fördern die Verdauung und kommen vor allem in rohem Gemüse, Obst sowie Vollkornprodukten (z. B. Vollkornbrot, Grahambrot, grobe Getreideflocken, Vollkornnudeln, Naturreis) vor. 

Mindestens 2 Liter Flüssigkeit pro Tag trinken: Wasser macht den Stuhl weicher und erleichtert die Darmentleerung. Empfehlenswert sind auch Säfte (z. B. Karotten-, Tomaten-, Rote-Bete-Saft, Sauerkrautsaft), Fruchtpürees (z. B. Apfel-, Erdbeer-, Orangensmoothies), grüner Tee, Kamillentee sowie Kompotte aus Trockenpflaumen oder Birnen. Wichtig: Wer ballaststoffreich isst, muss ausreichend trinken – nur so können die Ballaststoffe richtig wirken. 

Blähende Lebensmittel vermeiden: Dazu gehören Bohnen, Erbsen, Kohl, Zwiebeln und Pilze. 

Schonende Zubereitung bevorzugen: Dämpfen oder Backen in Folie ist ideal – frittierte Speisen sollten vermieden werden. 

Ballaststoffreich frühstücken: Haferflocken oder Getreideflocken mit Kleie fördern die Darmbewegung, da sie Wasser binden. 

Trockenpflaumen in den Speiseplan integrieren: 3–4 Trockenpflaumen pro Tag sind eine gute Ballaststoffquelle. Achtung: Zu viele können Blähungen verursachen. 

Stopfende Lebensmittel meiden: Kakao, Schokolade, gekochte Karotten, grüne Bananen, Heidelbeeren, weißer Reis sowie helle Mehlprodukte (z. B. Klöße, Knödel, Piroggen) sollten reduziert oder vermieden werden. 

Probiotika nutzen: Produkte mit probiotischen Bakterien wie Naturjoghurt, Kefir oder Sauerkraut unterstützen die Darmgesundheit. Probiotika sind auch als Präparate in der Apotheke erhältlich – eine Rücksprache mit dem Arzt oder Ernährungsberater hilft, den passenden Bakterienstamm zu finden. 

Leinöl in die Ernährung einbauen: Es kann z. B. in Rohkost, Salaten oder Smoothies verwendet werden.

Was regt die Verdauung stark an Hausmitteln?

Wichtig ist, die Mahlzeiten in regelmäßigen Abständen (alle 3–4 Stunden) einzunehmen. Das hilft, eine lange Verweildauer der Nahrung im Magen zu vermeiden. Ebenso essentiell ist regelmäßige körperliche Aktivität, da sie die Darmbewegung unterstützt.

Morgens auf nüchternen Magen: Ein Glas warmes Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone oder ein Getränk aus einem Esslöffel Honig in einem halben Glas Wasser kann die Verdauung anregen.

Vor dem Schlafengehen: Ein Leinsamen-Aufguss kann helfen. Dazu 1 Esslöffel Leinsamen mit kochendem Wasser (1 Tasse) übergießen, 1 Minute köcheln lassen und nach dem Abkühlen mitsamt den Samen trinken. Leinsamen schützt die Darmschleimhaut und wirkt Verstopfung entgegen.


Quellen:

  • Prosoma
  • J. Dzieniszewski: Zaparcia stolca, [w:] Praktyczny podręcznik dietetyki, [red.:] M. Jarosz, IŻŻ, MZ, Warszawa, 2010, s. 196-202.
  • Jarosz M., Dzieniszewski J.: Zaparcia: Porady Lekarzy i Dietetyków. Wydawnictwo Lekarskie PZWL; 2003.
  • Daniluk J.: Przewlekłe zaparcia – niedoceniony problem kliniczny. Varia Medica, 2018, 2 (4): 286-296.
  • Leppert W., Dzierżanowski T., Stachowiak A., Ciałkowska-Rysz A., Pyszkowska J.: Constipation in cancer patients – the management recommendations of the Expert Group of the Polish Association for Palliative Medicine. Medycyna Paliatywna. 2014, (3): 117-126.

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