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Alles über Gebärmutterhalskrebs

Was ist Gebärmutterhalskrebs? Symptome, Ursachen, Risikofaktoren, Behandlungsoptionen und wie man Gebärmutterhalskrebs früh erkennt.

25.7.2025

Gebärmutterhalskrebs ist gut behandelbar, wenn er frühzeitig erkannt wird. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind der Schlüssel, um lebensrettende Maßnahmen rechtzeitig zu ergreifen. Gerade die HPV-Impfung spielt eine wesentliche Rolle bei der Prävention dieser Krebsart.

Was ist Gebärmutterhalskrebs?

Gebärmutterhalskrebs, auch als Zervixkarzinom bekannt, ist eine Krebserkrankung, die im Bereich des Gebärmutterhalses entsteht. Es handelt sich um eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen weltweit. 

In Deutschland erkranken jährlich etwa 5.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, die Zahl ist jedoch in den letzten Jahrzehnten durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und die Einführung des Pap-Abstrichs zurückgegangen.

Wie entsteht Gebärmutterhalskrebs?

Gebärmutterhalskrebs entsteht in der Regel durch eine chronische Infektion mit bestimmten Typen des humanen Papillomavirus (HPV). Diese Viren können die Zellen des Gebärmutterhalses infizieren und über einen langen Zeitraum Veränderungen in den Zellen verursachen. Im Laufe der Zeit können diese Veränderungen zu bösartigen Tumoren führen. 

HPV ist die häufigste Ursache für Gebärmutterhalskrebs, insbesondere die Hochrisiko-Typen wie HPV 16 und HPV 18. Eine Infektion mit HPV führt jedoch nicht immer zu Krebs; in den meisten Fällen wird das Virus vom Immunsystem des Körpers bekämpft, ohne dass es zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen kommt. Bei manchen Frauen kann das Virus jedoch über Jahre hinweg im Körper bleiben und Krebsvorstufen verursachen, die sich ohne Behandlung zu Krebs entwickeln können.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wie der Pap-Test oder der HPV-Test helfen dabei, Veränderungen im Gebärmutterhals frühzeitig zu erkennen und das Risiko für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs zu senken.

Es gibt auch andere Risikofaktoren, die das Risiko für Gebärmutterhalskrebs erhöhen können, wie zum Beispiel Rauchen, ein geschwächtes Immunsystem (z.B. durch HIV) oder eine frühe sexuelle Aktivität mit häufigem Wechsel des Partners. 

Was sind die Risikofaktoren für Gebärmutterhalskrebs?

Die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs ist eine chronische Infektion mit bestimmten Humanen Papillomviren (HPV). Diese Viren sind weit verbreitet, und die meisten Frauen infizieren sich mindestens einmal in ihrem Leben damit. In den meisten Fällen wird das Virus jedoch vom Immunsystem erfolgreich bekämpft, ohne dass Krebs entsteht.

Einige Risikofaktoren, die die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs begünstigen können, sind:

  • HPV-Infektion: Besonders Hochrisiko-HPV-Typen wie HPV 16 und 18 können Krebserkrankungen verursachen.
  • Früher Beginn der sexuellen Aktivität: Eine frühe Infektion mit HPV kann das Risiko erhöhen.
  • Mehrere Sexualpartner: Ein höheres Risiko für die HPV-Infektion und somit für Gebärmutterhalskrebs.
  • Schwaches Immunsystem: Frauen mit einem geschwächten Immunsystem (z. B. durch HIV oder immunsuppressive Therapien) sind anfälliger.
  • Rauchen: Rauchen kann das Risiko für Gebärmutterhalskrebs erhöhen, da es das Immunsystem schwächt und HPV-Infektionen begünstigt.

Symptome von Gebärmutterhalskrebs – Wie erkenne ich Gebärmutterhalskrebs?

Im Frühstadium verursacht Gebärmutterhalskrebs meist keine spürbaren Symptome, weshalb regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen so wichtig sind. Sobald Symptome auftreten, können sie folgende sein:

  • Ungewöhnliche vaginale Blutungen: Blutungen außerhalb der Regelblutung oder nach dem Geschlechtsverkehr.
  • Dunkler oder unangenehm riechender Ausfluss: Ein ungewöhnlicher vaginaler Ausfluss kann auf eine Krebserkrankung hindeuten.
  • Schmerzen im Unterbauch oder im Beckenbereich: Besonders während des Geschlechtsverkehrs.
  • Ungewöhnliche Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang: Wenn der Krebs in benachbarte Organe übergeht.

Frühzeichen von Gebärmutterhalskrebs

Da Gebärmutterhalskrebs sich in den frühen Stadien meist nicht bemerkbar macht, sind regelmäßige Pap-Abstriche und HPV-Tests die wichtigsten Mittel zur frühzeitigen Erkennung.

Wie wird Gebärmutterhalskrebs festgestellt?

Die Diagnose von Gebärmutterhalskrebs erfolgt in der Regel durch eine Kombination von Tests:

  • Pap-Abstrich: Der Pap-Test (Zervixzytologie) ist eine Routineuntersuchung, bei der Zellen des Gebärmutterhalses auf Veränderungen untersucht werden. Ein auffälliger Pap-Abstrich führt zu weiteren Tests.
  • HPV-Test: Hier wird nach dem Vorhandensein von Hochrisiko-HPV-Typen gesucht.
  • Kolposkopie: Bei auffälligen Pap-Ergebnissen wird eine Kolposkopie (eine mikroskopische Untersuchung des Gebärmutterhalses) durchgeführt.
  • Biopsie: Wenn Veränderungen entdeckt werden, kann eine Gewebeprobe entnommen werden, um eine genaue Diagnose zu stellen.
  • Ultraschall oder MRT: Um den Tumor genauer zu lokalisieren und das Stadium der Erkrankung zu bestimmen.

Behandlung von Gebärmutterhalskrebs – Welche Optionen gibt es?

Die Behandlung von Gebärmutterhalskrebs hängt von mehreren Faktoren ab, vor allem vom Stadium des Tumors und vom Gesundheitszustand der Patientin:

Frühstadium (Stadium I und II)

In den frühen Stadien kann der Krebs oft durch chirurgische Eingriffe behandelt werden. Dazu gehören die Entfernung des Gebärmutterhalses (Konisation) oder die komplette Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie).

Fortgeschrittene Stadien (Stadium III und IV)

In diesen Stadien wird oft eine Kombination aus Chemotherapie, Strahlentherapie und gegebenenfalls Operation angewendet, um den Tumor zu verkleinern oder zu eliminieren.

Immuntherapie und zielgerichtete Therapie

In bestimmten Fällen kommen auch moderne Behandlungsformen wie Immuntherapien oder zielgerichtete Therapien zum Einsatz.

Laparoskopische Chirurgie

Bei fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs, insbesondere wenn benachbarte Organe betroffen sind, kann eine laparoskopische Chirurgie eine Option sein, um die Ausbreitung des Tumors zu begrenzen.

Prognose und Lebenserwartung bei Gebärmutterhalskrebs

Die Prognose bei Gebärmutterhalskrebs hängt stark vom frühzeitigen Erkennen und dem Behandlungsstadium ab. Bei frühzeitigem diagnostizierten Krebs liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei etwa 90-95%. In den fortgeschrittenen Stadien sinkt diese jedoch auf etwa 50-60%

Stadium I – 5-Jahres-Überlebensrate: 90-95%

Stadium II – 5-Jahres-Überlebensrate: 70-85%

Stadium III – 5-Jahres-Überlebensrate: 50-60%

Stadium IV – 5-Jahres-Überlebensrate: unter 20%

Statistik – Gebärmutterhalskrebs in Deutschland

  • Neuerkrankungen pro Jahr: Ca. 5.000 in Deutschland
  • Hauptursache: HPV-Infektion (insbesondere Hochrisiko-HPV)
  • Symptome: Ungewöhnliche Blutungen, Ausfluss, Schmerzen
  • Diagnose: Pap-Abstrich, HPV-Test, Kolposkopie
  • Behandlung: Chirurgie, Chemotherapie, Strahlentherapie, Immuntherapie
  • 5-Jahres-Überlebensrate: Hohe Heilungschancen im Frühstadium

Leben mit Gebärmutterhalskrebs – Psychische Belastung nicht unterschätzen

Die Diagnose Gebärmutterhalskrebs stellt für viele Menschen einen schweren Einschnitt dar. Angst, Unsicherheit und Zukunftssorgen belasten nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihre Angehörigen. Psychoonkologische Begleitung kann helfen, mit der neuen Lebensrealität besser zurechtzukommen.

Patientenorganisationen wie die Deutsche Krebsgesellschaft oder Selbsthilfegruppen bieten wertvolle Unterstützung und Austausch mit anderen Betroffenen. 

Wie kann man Gebärmutterhalskrebs verhindern?

Impfung gegen HPV

Eine der effektivsten Präventionsmaßnahmen ist die HPV-Impfung, die Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen wird. Diese Impfung schützt vor den häufigsten Hochrisiko-HPV-Typen, die für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen

Frauen ab dem 20. Lebensjahr sollten regelmäßig Pap-Abstriche machen lassen, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Ab dem 30. Lebensjahr kann zusätzlich ein HPV-Test sinnvoll sein, um das Risiko weiter zu senken.

Quelle: Prosoma

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