Hautkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten in Deutschland. Jährlich erhalten rund 270.000 Menschen die Diagnose Hautkrebs – darunter etwa 240.000 Fälle von weißem Hautkrebs (heller Hautkrebs) und etwa 30.000 Fälle von schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom). Aber was genau unterscheidet diese beiden Formen? Welche ist gefährlicher? Und wie kann man sich schützen?
Was ist weißer Hautkrebs?
Weißer Hautkrebs, auch als heller Hautkrebs bezeichnet, umfasst vor allem zwei Formen:
- Basalzellkarzinom (Basaliom) – die häufigste Form mit etwa 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland.
- Plattenepithelkarzinom (Spinaliom) – etwa 40.000 Neuerkrankungen jährlich.
Typische Symptome bei weißem Hautkrebs
- Hautveränderungen, die nicht heilen (offene Stellen, Krusten).
- Wachsartige, glänzende Knötchen (bei Basaliomen).
- Schuppige, raue Hautstellen (bei Spinaliomen).
Ist weißer Hautkrebs gefährlich?
Weißer Hautkrebs wächst meist langsam und bildet nur selten Metastasen. Unbehandelt kann er jedoch tief ins Gewebe eindringen und Knochen oder Nerven schädigen.
Was ist schwarzer Hautkrebs?
Schwarzer Hautkrebs, das maligne Melanom, entsteht aus den Pigmentzellen (Melanozyten). Er ist deutlich seltener als weißer Hautkrebs, aber erheblich gefährlicher.
Typische Symptome bei schwarzem Hautkrebs
- Asymmetrische, unregelmäßige Pigmentflecken.
- Farbveränderungen (verschiedene Brauntöne bis Schwarz).
- Juckreiz, Blutungen oder schnelles Wachstum.
Warum ist schwarzer Hautkrebs so gefährlich?
Maligne Melanome wachsen oft schnell und neigen dazu, früh Metastasen zu bilden – in Lymphknoten, Organen und Knochen. Die 5-Jahres-Überlebensrate bei früh entdecktem Melanom liegt bei etwa 90 %, bei fortgeschrittenem Stadium sinkt sie auf unter 20%.
Unterschiede zwischen weißem und schwarzem Hautkrebs
Häufigkeit
- Weißer Hautkrebs: Sehr häufig (ca. 240.000/Jahr)
- Schwarzer Hautkrebs: Seltener (ca. 30.000/Jahr)
Entstehung
- Weißer Hautkrebs: Meist durch UV-Strahlung
- Schwarzer Hautkrebs: UV-Strahlung + genetische Faktoren
Wachstum
- Weißer Hautkrebs: Langsam
- Schwarzer Hautkrebs: Oft schnell
Metastasenrisiko
- Weißer Hautkrebs: Gering
- Schwarzer Hautkrebs: Hoch
Gefährlichkeit
- Weißer Hautkrebs: Relativ gering
- Schwarzer Hautkrebs: Sehr hoch
Behandlung
- Weißer Hautkrebs: Meist lokal
- Schwarzer Hautkrebs: Oft systemisch (Chemo, Immuntherapie)
Risikofaktoren für Hautkrebs – Worauf sollte man achten?
Die größten Risikofaktoren:
- UV-Strahlung (intensive Sonnenbäder, Solarium).
- Helle Hauttypen (Hauttyp I und II).
- Genetische Veranlagung – Hautkrebs in der Familie.
- Anzahl und Art von Muttermalen (insbesondere atypische Nävi).
- Immunschwäche (z. B. nach Organtransplantationen).
Hautkrebs-Früherkennung – Wie sinnvoll ist das Screening?
Hautkrebs-Screening ab 35
In Deutschland übernehmen gesetzliche Krankenkassen alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening für Versicherte ab 35 Jahren. Dabei wird die gesamte Haut nach auffälligen Veränderungen abgesucht.
Tipp: Auch jüngere Menschen mit erhöhtem Risiko (viele Muttermale, Familienanamnese) sollten regelmäßige Kontrollen wahrnehmen.
Selbstuntersuchung – Die ABCDE-Regel
Ergänzend zur ärztlichen Kontrolle empfiehlt sich die regelmäßige Selbstuntersuchung mithilfe der ABCDE-Regel:
- Asymmetrie: ungleichmäßige Form
- Begrenzung: unscharfe, unregelmäßige Ränder
- Color: verschiedene Farben innerhalb eines Flecks
- Durchmesser: größer als 5 mm
- Erhabenheit: erhabene oder sich verändernde Oberfläche
Hautkrebs in Zahlen – aktuelle Statistiken und Trends für Deutschland
2000 – Weißer Hautkrebs: ca. 160.000 | Schwarzer Hautkrebs: ca. 20.000
2010 – Weißer Hautkrebs: ca. 200.000 | Schwarzer Hautkrebs: ca. 25.000
2020 – Weißer Hautkrebs: ca. 240.000 | Schwarzer Hautkrebs: ca. 30.000
Die Zahl der Neuerkrankungen nimmt stetig zu – auch, weil Menschen älter werden und die UV-Belastung in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat.
Prävention – Do schützt Du Dich vor Hautkrebs
- Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 30 oder höher).
- Mittagssonne meiden (11-15 Uhr).
- Schützende Kleidung tragen.
- Regelmäßige Hautkontrollen.
- Verzicht auf Solarium.
Ob weißer oder schwarzer Hautkrebs – Früherkennung ist der Schlüssel zu einer guten Prognose. Nutzen Sie die angebotenen Screenings, beobachten Sie Ihre Haut regelmäßig selbst und schützen Sie sich aktiv vor übermäßiger UV-Strahlung.
Quelle: Prosoma