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Chronische Müdigkeit bei Krebs

Warum sind KrebspatientInnen so müde und schlafen so viel? Erschöpfungssyndrom oder Fatigue nach der Diagnose.

February 27, 2025

Dies ist eine der häufigsten Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung. Bis zu 90% der PatientInnen sind während ihrer Krankheit und der Behandlungsphase - manchmal auch darüber hinaus - erschöpft. Obwohl Ermüdungszustände ein ständiger Bestandteil des Lebens sind, können sich die körperliche Ermüdung des Organismus und die damit einhergehenden psychischen Symptome im Rahmen einer Krebsbehandlung verstärken. Wir sprechen dann von Fatigue (tiefer, bleierner Erschöpfung). 

Wie äußert sich Fatigue bei Krebs?

Die krebsbezogene Fatigue unterscheidet sich von der gewöhnlichen Müdigkeit dadurch, dass sie sehr intensiv ist, wochenlang anhält und von einem Gefühl der Apathie, Energielosigkeit und des Desinteresses an Aktivitäten begleitet wird, die man früher gerne gemacht hat. 

Der Mangel an Energie und Kraft kann sich dahingehend entwickeln, dass alltägliche Aufgaben und anstrengende Aktivitäten vermieden wird.

Außerdem verliert man vielleicht das Interesse an Aktivitäten, die früher Spaß gemacht haben, oder man will sich nicht mehr so sehr auf Kontakte einlassen, die früher wichtig waren. Jedenfalls ist die Liste der Auswirkungen von Erschöpfung sehr lang:  Mangel an Energie oder Kraft,

  • Wunsch, länger zu schlafen,
  • Mangelnde Bereitschaft oder Unfähigkeit, alltägliche Aktivitäten auszuführen,
  • Kurzatmigkeit nach leichter Anstrengung,
  • Schwindelgefühl,
  • Schlafstörungen (beim Einschlafen oder Durchschlafen),
  • Verlust des Interesses an Sex,
  • Emotionaler sein als sonst („dünnhäutig”),
  • Weniger auf das äußere Erscheinungsbild bedacht,
  • Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf,
  • Schwierigkeiten beim Denken oder Konzentrieren,
  • Wortfindungsstörungen,
  • Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung. 

Bei welcher Krebsart ist Müdigkeit?

Erschöpfung und Müdigkeit im Verlauf der Krankheit sind üblich, um nicht zu sagen normal. Sie belasten viele PatientInnen auch noch Jahre nach Abschluss einer Tumortherapie. 

Einigen Studien zufolge ist Erschöpfung beispielsweise die häufigste Nebenwirkung einer Brustkrebsbehandlung. Sie begleitet neun von zehn Frauen während der Krankheit. Es ist üblich, dass dieses Symptom während der Krankheit plötzlich und zu jeder Zeit auftreten kann. Es ist auch üblich, dass es überwältigend sein kann.

Fatigue ist jedoch bei PatientInnen mit allen onkologischen Diagnosen anzutreffen. 

Warum sind KrebspatientInnen so müde?

Es ist nicht so, dass Krebs immer die Hauptursache für die Erschöpfung ist, die Du empfindest - obwohl er das sein kann, denn seine Symptome allein, wie z.B. Anämie, Schwellungen oder hormonelle Veränderungen, können manchmal ausreichen, um Erschöpfung zu verursachen.

Du solltest jedoch davon ausgehen, dass die Ursache für eine starke Müdigkeit, die länger anhält als Du erwartest, ganz verschiedene Aspekte haben kann. H3: Erschöpfung nach einer OP

Zum Beispiel bei einem chirurgischen Eingriff. Dieser stört oft den normalen Rhythmus des Körpers. Ein chirurgischer Eingriff ist ein Eingriff in den Körper, in dessen Folge Du eine Zeit lang Schwäche oder andere Unannehmlichkeiten verspüren kannst. Nicht zuletzt die Narkose oder Komplikationen wirken sich belastend auf den Organismus aus.

Erschöpfung bei einer Chemotherapie

Chemotherapie und gezielte Behandlungen können ebenfalls Schwäche- und Müdigkeitsgefühle hervorrufen, da sie die Funktion des gesamten Körpers beeinträchtigen. Trotz dieser unerfreulichen Begleiterscheinungen hilft die Überzeugung "Chemie vergiftet mich" kein Stück weiter. Wir haben darüber in einer Lektion gesprochen - der Zweck der Chemotherapie ist es, zu heilen und Dein Leben zu verlängern. 

Erschöpfung nach Bestrahlung

Eine Radiotherapie kann ebenfalls dazu führen, dass Du Dich erschöpft fühlst. Wie lange dauert die Erschöpfung nach Bestrahlung? Sie kann mehrere Wochen oder sogar Monate andauern, vor allem wenn Du aufgrund einer früheren Operation oder Chemotherapie besonders geschwächt bist. 

Müdigkeit als Nebenwirkung von Medikamenten

Die Wirkung von Medikamenten auf den Organismus ist nicht zu unterschätzen. Anhaltende Müdigkeit kann eine Nebenwirkung der Einnahme einiger dieser Medikamente sein. 

Therapeutische Medikamente können zum Beispiel die Anzahl der vom Knochenmark produzierten Immunzellen verringern, und eine niedrige Anzahl von Blutzellen führt dann zu Müdigkeit. Wenn die Zahl der Immunzellen verringert ist, lassen sich auch Infektionen weniger gut bekämpfen.

Ähnliche Nebenwirkungen können auch bei Schmerzmitteln wie Codein und Morphin auftreten, mehr dazu im Artikel "Magen-Darm-Nebenwirkungen". 

Steroide können Deine Fähigkeit beeinträchtigen, den für die Erholung notwendigen Tiefschlaf zu finden. Manchmal kommt es auch zu einer Gewichtszunahme und einem Muskelverlust als Folge der Einnahme, was zu Müdigkeit führen kann, die verschwindet, wenn man die Einnahme dieser Medikamente absetzt. 

Was kann man gegen Fatigue bei Krebs tun?

Es gibt viele Faktoren, die mit der Krebserkrankung zusammenhängen und von denen jeder einzelne zu einer Erschöpfung führen kann. 

Aber auch etwas anderes kann zu einer dauerhaften Müdigkeit führen, das mit der Krebserkrankung nichts zu tun hat. Zum Beispiel Ernährungsprobleme oder andere gesundheitliche Probleme wie Diabetes. 

Sprich zunächst mit Deinem Arzt/Deiner Ärztin und den Personen, die Dich betreuen, über Dein Wohlbefinden. Dies ist der wichtigste Schritt. 

Es gibt auch eine Reihe von Tipps, die bei der Bewältigung des Gefühls der Erschöpfung hilfreich sein können. 

Quelle: Prosoma

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