Vorbeugung und Behandlung von "Chemobrain" sind derzeit nicht bekannt. Forschung in dieser Richtung ist im Gange. Es gibt jedoch eine Reihe von Möglichkeiten, die Unannehmlichkeiten dieser kognitiven Beeinträchtigung während und nach der Behandlung zu minimieren.
Was kann man gegen Chemobrain tun?
Hier sind einige Tipps, wie Du Dir im Alltag selbst helfen und besser mit dem Chemobrain umgehen kannst:
- Es kann hilfreich sein, sich Notizen auf Klebezettel zu machen und diese an einer sichtbare Stelle aufzukleben
- Schreib To-Do-Listen, Einkaufslisten, führe eine Liste, wo Du wichtige Dinge hingelegt hast
- Organisiere Deine Aufgaben so, dass Du komplizierte Aufgaben zu einer Tageszeit erledigst, zu der Du Dich am ehesten fit fühlst
- Hab immer ein Notizbuch dabei oder notiere Dir wichtige Informationen auf Deinem Telefon.
- Schreib Dir eine Liste mit Fragen auf, die Du Deinem Arzt oder Deiner Ärztin beim Termin stellen möchtest
- Führe ein Tagebuch über Deine Arzttermine (vergangene und geplante)
- Frage Deinen Arzt oder Deine Ärztin, ob Du die Gespräche aufzeichnen darfst
- Mach Dir einen Zeitplan, der für Dich bequem und hilfreich ist, und versuche, Dich daran zu halten.
- Vereinfache alles, was zu vereinfachen ist
- Holen Dir Unterstützung von Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden - das kann eine Selbsthilfegruppe sein oder andere Betroffene
- Vermeide es, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun
- Wenn Du eine Besprechung planst, schreib Dir die Details auf und bitte jemanden, Dich daran zu erinnern
- Versuche, Gespräche an ruhigen Orten zu führen, wo es wenig Ablenkung gibt
- Vermeide unnötige Lärmquellen, z.B. Fernseher oder Radio, wenn Du Dich konzentrieren willst
- Schalte Benachrichtigungen auf Deinem Telefon auf stumm
- Verwende Kalender - Wand-, Taschen- oder Telefonkalender
- Versuche, eine ausgewogene Ernährung einzuhalten. Ernährungsberater und/oder Deine Behandler können Dir dabei helfen
- Sorge für erholsamen Schlaf und ruhe Dich tagsüber ausreichend aus
- Plane ausreichende körperliche Aktivitäten ein, am besten täglich. Es muss kein intensives Fitnesstraining sein, manchmal reicht auch ein längerer Spaziergang. Dies kann dazu beitragen, Deinen Schlaf zu verbessern und Deine Stimmung zu heben
- Es schadet sicher nicht, seinen Geist zu "trainieren" - Kreuzworträtsel, Sudoku, Denksportaufgaben, Puzzles oder Brettspiele.
Wege, um die Chemobrain-Bewältigung zu vereinfachen
Diese Wege können dabei helfen, die Symptome von Chemobrain auszuhebeln und sich besser zu fühlen.
Erlaube Dir bewusst eine Entschleunigung und Vereinfachung in Deinen Alltagsabläufen. Weniger ist mehr, und es kann Dir gut sein, manche Dinge eine zeitlang wegzulassen. Wenn Du Dich besser fühlst, kehrst Du dahin zurück!
Es ist auch eine gute Idee, die Menschen in Deinem Umfeld über Deine Schwierigkeiten zu informieren. Wenn Angehörige oder Kollegen wissen, womit Du zu kämpfen hast, ist es für sie einfacher, Dich zu unterstützen. Und manche machen vielleicht sogar mit, um beim Aufschreiben, Planen oder gemeinsamen Trainieren zu helfen.
Chemobrain: Sprich mit Deiner Fachkraft!
Die Symptome des Chemobrains sind eine Folge der Behandlung und des krebsbedingten Stresses und sollten daher von Deiner medizinischen Fachkraft auch unterstützt werden.
Da viele KrebspatientInnen mit kognitiven Einschränkungen auch unter Ängsten oder Depressionen leiden, können Gespräche mit PsychologInnen oder PsychoonkologIinnen sowie eine ambulante Psychotherapie unterstützend wirken.
Quelle: Prosoma