In diesem Artikel
Herausforderungen des Alltags
Ernährung
und Körperpflege
Du bist vor der Therapie
Deine Therapie läuft
Behandlung wurde beendet
Keine Kategorien gefunden

Was hilft gegen Erschöpfung?

Hier einige Tipps, die helfen können, mit dem Gefühl der Erschöpfung besser umzugehen.

24.10.2025
Expertenbeitrag

Erschöpfung ist zunächst eine normale (“gesunde”) Reaktion auf die Krebserkrankung und ihre Behandlung. Gerade weil die meisten Krebspatient:innen Erschöpfungssymptome erleben, lohnt es sich, ein paar Möglichkeiten zu kennen, mit denen sich die negativen Auswirkungen begrenzen lassen.

Was kann man gegen Erschöpfung bei Krebs tun? 

Ärztliche Beratung

Sprich zunächst mit Deiner:m Arzt:in und den Personen, die Dich betreuen, über Dein Befinden. Diese Fragen sind dabei zu klären:

  • Weiß ich, woher meine Müdigkeit kommt?
  • Wenn ja, gibt es irgendwelche Behandlungen oder Therapien, die helfen können?
  • Was kann ich tun, um das Gefühl der Müdigkeit zu verringern?
  • Welche körperlichen, psychischen und sozialen Unterstützungsmöglichkeiten gibt es?

Das körperliche Erleben von Erschöpfung steht in enger Wechselwirkung mit der psychischen Stabilität. Deshalb ist es so wichtig, auch die negativen psychischen Auswirkungen von Krebs zu begrenzen

Es ist völlig normal und eine nahezu “gesunde” Reaktion, sich während und nach der Behandlung müde oder erschöpft zu fühlen. Betrachte es nicht als eine Prüfung, die Du mit der bestmöglichen Punktzahl bestehen musst.

Das ist meist eine zeitlich begrenzte Nebenwirkung Deiner Behandlung und hat nicht immer eine ganz bestimmte Ursache. Müdigkeit und Erschöpfung sind einfach Teil der Behandlungsfolgen.

Dennoch kannst Du versuchen, die Auswirkungen zu begrenzen, indem Du Maßnahmen ergreifst, die gut für Dich sind.

Was kann man selbst gegen Fatigue bei Krebs tun?

Hier einige Tipps, die helfen können, mit dem Gefühl der Erschöpfung besser umzugehen:

  1. Plane Deinen Tag! Es kann hilfreich sein, ein Tagebuch über Dein Befinden im Tagesverlauf zu führen, damit Du ein Gefühl dafür bekommst, wann Du tagsüber eher gute bzw. schlechte Zeiten hast. So weißt Du, wann Du wichtigere Aktivitäten einplanen solltest. Denk daran, nicht nur Zeiten für Aktivitäten, sondern auch für Erholung einzuplanen. Auch die Durchführung regelmäßiger Aktivitäten kann geplant werden. Halte Dich an eine gesunde Routine. Geh zum Beispiel jeden Tag zur gleichen Zeit zu Bett und steh um dieselbe Zeit auf.
  2. Organisiere jeden Tag! Überlege Dir, was Du tun musst und wann Du es am besten tun kannst. Wenn Du Dein eigenes Tempo wählst, sparst Du Energie.
  3. Reserviere Deine Energie für Dinge, die Dir wirklich wichtig sind. Lass Dir von Familie und Freund:innen bei Besorgungen und anderen Aufgaben helfen, die zwar getan werden müssen, aber nicht unbedingt von Dir!
  4. Versuche es mit einem Nickerchen! Achte darauf, dass es nicht zu lang wird – das könnte Deinen nächtlichen Schlaf stören. Der Mittagsschlaf sollte nicht länger als 30 Minuten dauern. Nimm Deine Tabletten regelmäßig ein, aber möglichst nicht am späten Nachmittag (vorzugsweise vor 14 Uhr).‍
  5. Betätige Dich körperlich (soweit möglich) – im Rahmen Deiner Möglichkeiten! Das verbessert den Appetit, erhöht die Muskelkraft und wirkt sich positiv auf den Schlaf aus. Selbst kurze Spaziergänge können Dir mehr Energie verleihen! Denk daran, dass Du nicht aktiv werden solltest, wenn Du Dich sehr unwohl fühlst, atemlos bist oder Schmerzen verspürst.
  6. Achte darauf, dass Du Dich ausreichend ausruhst. Schlafe mindestens 8 Stunden pro Nacht. Vermeide Koffein am Ende des Tages.
  7. Wenn Du Schmerzen verspürst, informiere Deine:n Arzt:in. Es gibt fast immer Behandlungsverfahren, die helfen können.‍
  8. Baue reichlich eisenhaltige Lebensmittel wie mageres Fleisch, Bohnen, dunkles Blattgemüse und mit Eisen angereicherte Getreideprodukte oder Nudeln in Deinen Ernährungsplan ein.‍
  9. Bitte andere Personen in Deinem Umfeld um Hilfe und nimm diese an. Wenn sich niemand von sich aus bereit erklärt hat, Dir zu helfen, weil er oder sie zu beschäftigt ist, bitte konkret um das Wichtigste, was Du brauchst – selbst wenn das Bitten ungewohnt ist und zu den schwierigsten Dingen gehört.
  10. Schließe Dich einer Selbsthilfegruppe an. Wenn Du Dich mit anderen über Deine Gefühle austauschst, kannst Du die Last der Erschöpfung lindern und mehr Ideen sammeln, wie Du mit Deiner Krankheit klarkommen kannst.
Autor
Autorin
Prüfer
Prüferin

Angelika von Aufseß

Psychoonkologin und Autorin mit über 10 Jahren Erfahrung in der therapeutischen und rehabilitativen psychoonkologischen Arbeit mit Patient:innen nach der Krebsdiagnose.

Mehr erfahren
Quellen:
  • S3-Leitlinie Supportive Therapie (Federführend: DGHO, DKG) – Fundstelle: AWMF-Leitlinienregister / Leitlinienprogramm Onkologie.
  • S3-Leitlinie Psychoonkologie (Federführend: DGHO, DKG, DGPPN) – Fundstelle: AWMF-Leitlinienregister / Leitlinienprogramm Onkologie.
  • S3-Leitlinie „Ernährung und Ernährungsmedizin in der Onkologie“: (Federführend: DGEM, DKG, DGHO) – Fundstelle: AWMF-Leitlinienregister / Leitlinienprogramm Onkologie.
  • Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) – Krebsinformationsdienst: (Umfassende Patienteninformationen zu Fatigue) – Fundstelle: krebsinformationsdienst.de.
Kennst Du jemanden, der das wissen sollte? Teile es gerne weiter!

Professionelle Begleitung nach der Diagnose – ganz ohne Kosten!

Wenn Deine Krankenkasse auf der Liste steht, erhältst Du hier Zugang zum umfassenden Versorgungsprogramm für KrebspatientInnen in der medizinischen App sowie persönliche Begleitung durch erfahrene SpezialistInnen.

Jetzt prüfen, ob Du kostenlos teilnehmen kannst >>>