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Übelkeit nach Chemo. Was hilft?

Welches Medikament hilft gegen Übelkeit nach einer Chemotherapie? Was stoppt sofort Übelkeit und Erbrechen?

February 28, 2025

Chemotherapie verursacht oft Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können. Doch es gibt viele Möglichkeiten, sie zu lindern. Eine Kombination aus Medikamenten, Ernährungsumstellung, Verhaltenstipps und alternativen Methoden kann helfen, den Alltag während der Behandlung erträglicher zu machen.

Warum tritt Übelkeit während der Chemotherapie auf?

Chemotherapie-Medikamente greifen Krebszellen an, können jedoch auch gesunde Zellen schädigen, insbesondere jene im Magen-Darm-Trakt und im Gehirn, die für das Brechzentrum verantwortlich sind. 

Dadurch kann das Gehirn Signale aussenden, die Übelkeit oder Erbrechen auslösen. Die Intensität dieser Nebenwirkungen hängt von der Art der verwendeten Medikamente, der individuellen Empfindlichkeit und weiteren Faktoren ab.

Was hilft gegen Übelkeit bei der Chemo?

Es lohnt sich, mit dem Arzt über geeignete Maßnahmen für die individuelle Situation zu sprechen.

Medikamente gegen Übelkeit (Antiemetika)

Es gibt verschiedene Medikamente, die gegen Übelkeit helfen können:

  • Serotonin-Antagonisten (z. B. Ondansetron) blockieren Rezeptoren im Brechzentrum.
  • Neurokinin-1-Rezeptor-Antagonisten (z. B. Aprepitant) wirken bei stark emetogenen Chemotherapien.
  • Dopamin-Antagonisten (z. B. Metoclopramid) unterstützen die Magenentleerung.
  • Kortikosteroide (z. B. Dexamethason) können als Zusatzmedikation eingesetzt werden.

Es ist wichtig, dass alle Medikamente nach Anweisung des Arztes eingenommen sind und nicht warten, bis die Übelkeit bereits stark ausgeprägt ist.

Was essen bei Übelkeit während oder nach einer Chemo?

  • Häufige, kleine Mahlzeiten: Statt großer Portionen lieber kleine, leicht verdauliche Snacks essen.
  • Vermeidung von fettigen, scharfen und stark gewürzten Speisen.
  • Kalte statt heiße Speisen: Warme Mahlzeiten können den Brechreiz verstärken.
  • Langsames Essen und Gründliches Kauen reduzieren die Belastung für den Magen.
  • Ingwer und Pfefferminztee haben eine beruhigende Wirkung auf den Magen.

Verhaltenstipps zur Übelkeitsbewältigung im Alltag

  • Frische Luft: Regelmäßig lüften oder Spaziergänge können helfen.
  • Ablenkung: Entspannungsübungen, Hörbücher oder leichte Aktivitäten lenken vom Übelkeitsgefühl ab.
  • Vermeidung von intensiven Gerüchen: Parfüs, Kochgerüche oder Zigarettenrauch können die Symptome verstärken.
  • Nach dem Essen aufrecht sitzen: Eine aufrechte Position unterstützt die Verdauung.

Alternative Methoden gegen Übelkeit

  • Akupressur: Bestimmte Druckpunkte (z. B. das Neiguan-Punkt am Handgelenk) können gegen Übelkeit helfen.
  • Aromatherapie: Bestimmte Düfte wie Zitrone oder Pfefferminze können lindernd wirken.
  • Entspannungstechniken: Progressive Muskelentspannung oder Meditation reduzieren Stress und können so die Symptome verbessern.

Wann sollte bei Übelkeit ein Arzt kontaktiert werden?

Falls trotz Medikamenteneinnahme anhaltendes oder starkes Erbrechen auftritt, das zu Dehydrierung oder Gewichtsverlust führt, sollte dringend ein Arzt konsultiert werden. Besonders, wenn keine Nahrung oder Flüssigkeit mehr aufgenommen werden kann, besteht Handlungsbedarf.

Quelle: Prosoma

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