In diesem Artikel
Herausforderungen des Alltags
Krebs und Psyche
Du bist vor der Therapie
Deine Therapie läuft
Behandlung wurde beendet
Du bist gesund und symptomfrei!
Keine Kategorien gefunden

Schlafprobleme bei Krebs

Bessere Schlafhygiene, Entspannungstechniken und medizinische Beratung können helfen, den Schlaf zu stabilisieren.

24.10.2025
Expertenbeitrag

Viele Krebspatient:innen leiden unter Schlafproblemen, sei es durch die Erkrankung selbst oder durch deren Behandlung. Schlafmangel kann das Wohlbefinden stark beeinträchtigen und den Heilungsprozess negativ beeinflussen. Doch welche Ursachen stecken dahinter, und welche Lösungen gibt es? Mit gezielten Maßnahmen können Schlafstörungen verbessert werden.

Warum Schlafprobleme bei Krebspatient:innen?

Physische Beschwerden

Schmerzen, Übelkeit oder Nebenwirkungen von Medikamenten können das Ein- und Durchschlafen erschweren. Besonders während einer Chemotherapie oder Strahlentherapie berichten viele PatientInnen von Schlafstörungen. 

Psychische Beschwerden

Die Diagnose Krebs ist eine enorme emotionale Belastung. Angst, Sorgen um die Zukunft und depressive Verstimmungen können das Gedankenkarussell ankurbeln und das Einschlafen erschweren. 

Hormonelle Veränderungen

Bestimmte Krebsarten oder Therapien können den Hormonhaushalt beeinflussen, was wiederum den Schlafrhythmus stören kann. Besonders Brustkrebs- und Prostatakrebspatient:innen berichten häufig über Schlafprobleme. 

Medikamente und Behandlungen

Kortison, Chemotherapeutika oder Antihormontherapien können als Nebenwirkung Schlafstörungen verursachen. Auch begleitende Behandlungen wie Schmerztherapien oder Antidepressiva haben oft Auswirkungen auf den Schlaf. 

Lösungen und Strategien für besseren Schlaf

Schlafhygiene verbessern

  • Regelmäßige Schlafenszeiten einhalten, 
  • Regelmäßige Aufstehzeiten einhalten,
  • Schlafzimmer ruhig, dunkel und angenehm temperiert gestalten, 
  • Blaulichtquellen wie Smartphone oder Tablet 2 Stunden vor dem Schlafengehen vermeiden.

Entspannungstechniken nutzen

  • Atemübungen, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, zur Ruhe zu kommen, 
  • Warme Bäder oder sanfte Musik fördern die Entspannung.

Sanfte Bewegung in den Alltag integrieren

  • Leichte Spaziergänge oder sanfte Yoga-Übungen können helfen, den Körper tagsüber auszulasten, 
  • Regelmäßige Bewegung (angepasst an das individuelle Fitnesslevel) kann zudem die Schlafqualität verbessern.

Ernährung optimieren

  • Koffein, Alkohol und schwere, fettige Mahlzeiten am Abend vermeiden,
  • Essen und hohe Mengen an Getränke kurz vor dem Schlafengehen vermeiden,
  • Beruhigende Tees mit Baldrian oder Melisse unterstützen den Schlaf.

Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

  • Bei anhaltenden Schlafproblemen mit dem behandelnden Arzt sprechen, da evtl. medikamentöse oder andere körperliche Ursachen (z. B. Schlafapnoe) dahinterstecken könnten.
  • Psychoonkologische Beratung oder Schlaftherapie können unterstützend helfen.
Autor
Autorin
Prüfer
Prüferin

Gunhild Bachmann

Klinische Psychologin und Psychoonkologin mit langjähriger Erfahrung in Rehabilitationseinrichtungen und im stationären Krankenhaussetting. Schwerpunkte: Kommunikation, Ängste, Stressmanagement, Schlafstörungen, Rückkehr ins Berufsleben.

Mehr erfahren
Quellen:
  • S3-Leitlinie Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatient*innen (Aktuelle Version): Kapitel (9.1.3) zu Schlafstörungen (Insomnie).
  • Patientenleitlinie Psychoonkologie: Herausgeber: Deutsche Krebshilfe (basiert auf der S3-Leitlinie).
  • Fachliteratur der Psychoonkologie und Palliativmedizin (z.B. in Fachzeitschriften wie Der Onkologe oder Supportive Care in Cancer).
  • Empfehlungen des Krebsinformationsdienstes (KID) des DKFZ / Krebsberatungsstellen [Diese bieten detaillierte und evidenzbasierte Anleitungen zu den von Ihnen genannten Schlafhygienemaßnahmen]. 
  • Kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie (KVT-I): Fachliteratur.
  • Fachliteratur zu ergänzenden Methoden [Entspannungstechniken, Bewegung].
  • Studien zur Schlafhygiene und Krebs: www.cancer.gov
Kennst Du jemanden, der das wissen sollte? Teile es gerne weiter!

Professionelle Begleitung nach der Diagnose – ganz ohne Kosten!

Wenn Deine Krankenkasse auf der Liste steht, erhältst Du hier Zugang zum umfassenden Versorgungsprogramm für KrebspatientInnen in der medizinischen App sowie persönliche Begleitung durch erfahrene SpezialistInnen.

Jetzt prüfen, ob Du kostenlos teilnehmen kannst >>>