In diesem Artikel

Psychosoziale Unterstützung – Warum?

Wie sieht psychosoziale Unterstützung aus? Welche Formen gibt es? Warum ist psychosoziale Unterstützung für KrebspatientInnen so wichtig?

25.7.2025

Die Diagnose Krebs kann viele Ängste und Sorgen hervorrufen, nicht nur wegen der Krankheit selbst, sondern auch in Bezug auf den Verlust von Lebensqualität, berufliche Herausforderungen und zwischenmenschliche Beziehungen. Psychosoziale Unterstützung ist ein entscheidender Faktor, um mit den emotionalen Belastungen besser umgehen zu können. 

Wie wirkt sich eine Krebsdiagnose auf die Psyche aus?

Studien zeigen, dass etwa ein Drittel aller KrebspatientInnen unter psychischen Belastungen leidet, darunter:

  • Angst vor der Zukunft und der Behandlung
  • Trauer über den Verlust der Gesundheit
  • Gefühle der Isolation und Einsamkeit
  • Stress und psychische Erschöpfung

Daher ist es wichtig, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Was ist psychosoziale Unterstützung bei Krebs?

Psychosoziale Unterstützung bezeichnet die Hilfe, die KrebspatientInnen sowohl auf emotionaler als auch auf sozialer Ebene erhalten, um die psychischen Belastungen der Erkrankung zu lindern.

Dabei umfasst psychosoziale Unterstützung verschiedene Angebote wie psychoonkologische Beratungen, soziale Hilfe oder Unterstützung durch Familie und Freunde. Zudem gewinnen in der heutigen Zeit auch digitale Angebote wie Apps und Online-Therapien zunehmend an Bedeutung.

Welche psychosozialen Angebote gibt es für KrebspatientInnen in Deutschland?

Im Rahmen der psychosozialen Unterstützung stehen KrebspatientInnen in Deutschland viele verschiedene Angebote zur Verfügung, die sowohl von staatlichen Stellen als auch von privaten und gemeinnützigen Organisationen bereitgestellt werden: 

Psychoonkologische Beratung

PsychologInnen, PsychoonkologInnen oder TherapeutInnen sind speziell dafür ausgebildet, KrebspatientInnen durch Gespräche bei der Bewältigung der emotionalen Belastungen zu helfen, darunter:

  • Ängste und Depressionen zu reduzieren,
  • Emotionale Stabilität zu fördern,
  • Bewältigungsstrategien zu entwickeln,
  • Den Umgang mit der Krankheit zu erleichtern.

Zu den Methoden, die in der psychoonkologischen Beratung angewandt werden, gehören:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) zur Veränderung negativer Denkmuster
  • Entspannungstechniken wie Atemübungen und Meditation
  • Achtsamkeitstraining, um besser mit Stress umzugehen
  • Traumatherapie, um belastende Erfahrungen zu verarbeiten

Psychoonkologische Beratungen sind in vielen Krankenhäusern, Krebsberatungsstellen oder als Online-Angebote verfügbar.

Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen bieten den PatientInnen einen Raum, in dem sie sich mit anderen Betroffenen austauschen können. Dies kann helfen, das Gefühl der Isolation zu überwinden, neue Perspektiven zu gewinnen und praktische Tipps für den Alltag zu erhalten.

Eine Liste von Selbsthilfegruppen kann man unter Deutsche Krebshilfe finden.

Vorteile von Selbsthilfegruppen:

  • Gegenseitige emotionale Unterstützung
  • Erfahrungsaustausch zu Therapieoptionen
  • Praktische Hilfestellungen für den Alltag
  • Gemeinschaftsgefühl und Verständnis

Online-Communities

Viele PatientInnen nutzen mittlerweile Online-Foren zur Informationssuche und Tipps für eine bessere Krankheitsbewältigung. Diese Communities bieten:

  • Austausch mit anderen PatientInnen
  • Unterstützung durch ExpertInnen 
  • Emotionale Entlastung und Aufmunterung
  • Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung von Bewältigungsstrategien
  • Raum für persönlichen Ausdruck und das Teilen von Erfahrungen

Online-Therapie und Apps

Moderne Technologien ermöglichen es KrebspatientInnen, jederzeit auf therapeutische Unterstützung zuzugreifen. Apps bieten eine Vielzahl von Funktionen, darunter Achtsamkeitsübungen, Selbsthilfe-Tipps und die Möglichkeit, sich mit psychoonkologischen Beratern zu verbinden. Diese digitalen Angebote sind besonders hilfreich, wenn PatientInnen in ländlichen Regionen leben oder die Anreise zu einer physischen Therapie zu belastend ist.

Ambulante und stationäre Beratung

Neben digitalen und Gruppentherapien bieten viele Kliniken auch stationäre oder ambulante psychosoziale Beratung an. Hier können PatientInnen in einem geschützten Umfeld intensive Gespräche führen, die ihnen helfen, den psychischen Druck der Erkrankung besser zu bewältigen.

Die Rolle von Familie und Freunden bei der Unterstützung

Neben professioneller Hilfe spielt das soziale Umfeld eine entscheidende Rolle. Angehörige können die PatientInnen emotional und praktisch unterstützen. Wichtige Aspekte sind:

  • Zuhören und Verständnis zeigen
  • Die PatientInnen ermutigen, über ihre Gefühle zu sprechen
  • Praktische Unterstützung im Alltag bieten (z. B. Begleitung zu Arztterminen)
  • Eigene Belastung ernst nehmen und ggf. selbst Unterstützung suchen

Krebsberatungsstellen bieten auch spezielle Programme für Angehörige an, um sie im Umgang mit der Krankheit zu unterstützen.

Warum ist psychosoziale Unterstützung für KrebspatientInnen wichtig?

Die psychische Gesundheit hat einen erheblichen Einfluss auf den gesamten Krankheitsverlauf. Zahlreiche Studien belegen, dass PatientInnen, die psychosoziale Unterstützung erhalten, mit ihrer Erkrankung besser zurechtkommen und ihre Lebensqualität insgesamt höher ist. 

Psychosoziale Hilfe kann dabei helfen, folgende positive Effekte zu erzielen:

  • Verminderung von Ängsten und Depressionen, indem sie den PatientInnen Bewältigungsstrategien vermittelt und sie emotional stabilisiert. Studien zeigen, dass PatientInnen, die regelmäßig psychoonkologische Unterstützung erhalten, weniger unter depressiven Symptomen leiden. 
  • Bessere Lebensqualität, indem sie das Wohlbefinden der PatientInnen fördert und dazu beiträgt, dass PatientInnen auch in schwierigen Zeiten ein kraftvolles Leben führen können. Sie lernen, die Krankheit als Teil ihres Lebens zu akzeptieren und wieder Freude an kleinen Dingen zu finden. Dies hat einen positiven Einfluss auf die Therapieadhärenz und den Umgang mit der Behandlung.
  • Stärkung der sozialen Netzwerke. Der Austausch mit anderen Betroffenen und die Unterstützung durch Familie und Freunde werden durch psychosoziale Angebote gestärkt. So wird das soziale Netzwerk des PatientInnen erweitert und er ist nicht mehr allein mit seinen Sorgen. 
  • Bessere Bewältigung von Stress und belastenden Symptomen. Der psychische Stress, der mit der Behandlung und den damit verbundenen Herausforderungen einhergeht, kann das allgemeine Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Psychosoziale Unterstützung bietet konkrete Hilfestellungen, um Stress zu reduzieren, sei es durch Meditation, Atemübungen oder individuelle Gespräche mit Fachkräften.

Wie finde ich die richtige Unterstützung?

Nutze die Vielzahl an verfügbaren Angeboten, die speziell auf die Bedürfnisse von KrebspatientInnen ausgerichtet sind. Egal, ob durch psychosoziale Beratung, Selbsthilfegruppen oder digitale Therapieangebote – die richtige Unterstützung kann Dir helfen, den Weg durch die Krankheit mit mehr Zuversicht und Stärke zu gehen.

  • Frage Deinen behandelnden Arzt nach psychoonkologischen Beratungsstellen.
  • Nutze Krebsberatungsstellen, die psychosoziale Unterstützung kostenlos oder kostengünstig anbieten.
  • Suche online nach Selbsthilfegruppen oder Communities, die zu deiner Situation passen.
  • Erkundige Dich nach Online-Beratungen, wenn ein persönlicher Besuch nicht möglich ist

Quelle: Prosoma

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