Ist enterale Ernährung sicher? Ernährungsformen und Diäten in der enteralen Ernährung.
Eine gute Ernährung während der Krebstherapie ist essenziell! Doch manchmal ist es aufgrund der Erkrankung oder der Behandlung nicht möglich, den Körper über den normalen Weg mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. In solchen Fällen kann die enterale Ernährung eine wertvolle Unterstützung sein.
Die enterale Ernährung bedeutet, dass dem Körper speziell abgestimmte Nahrung über eine dünne Sonde zugeführt wird – entweder über eine nasogastrische Sonde (durch die Nase in den Magen) oder über eine direkte Verbindung zum Verdauungstrakt, beispielsweise über eine PEG-Sonde (direkt in den Magen) oder eine PEJ-Sonde (in den Dünndarm).
Auch wenn der Begriff „enterale Ernährung“ zunächst abschreckend wirken mag, handelt es sich um eine sichere und effektive Methode, um eine Mangelernährung zu verhindern. Eine bedarfsgerechte Ernährung kann nicht nur den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern, sondern auch die Wirkung der Krebstherapie unterstützen und das Wohlbefinden steigern.
Die Nährstoffe in enteraler Ernährung sind denen in normalen Lebensmitteln ähnlich. Diese spezielle Diät ist ausgewogen und enthält alle wichtigen Nährstoffe: Energie, Proteine, Elektrolyte, Vitamine, Spurenelemente und Flüssigkeit.
Die Auswahl der Nahrungszusammensetzung erfolgt individuell durch den behandelnden Arzt. Dabei werden Faktoren wie Körpergröße, Gewicht, Gesundheitszustand und Aktivitätsniveau berücksichtigt. Es gibt auch speziell angepasste Formeln für Menschen mit Diabetes oder einem geschwächten Immunsystem.
Die Ernährung kann über folgende Methoden verabreicht werden:
Wenn möglich, sollte enterale Ernährung mit normaler Nahrungsaufnahme kombiniert werden, da dies das Wohlbefinden steigert und Infektionen im Mund- und Rachenraum vorbeugen kann. Jede Form der zusätzlichen oralen Ernährung sollte jedoch mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.
Die enterale Ernährung kann auf verschiedenen Wegen erfolgen:
Sonden, die direkt in den Magen oder Darm führen, sind weniger sichtbar als nasale Sonden, erfordern aber einen kleinen operativen Eingriff. Nasale Sonden sind einfacher einzusetzen, aber sichtbarer und werden meist nur für eine kurze Zeit (bis zu 30 Tage) verwendet.
Der Eingriff zur Anlage einer PEG-Sonde dauert etwa 15 bis 45 Minuten und wird in der Regel endoskopisch unter örtlicher oder allgemeiner Betäubung durchgeführt. Die Nahrungszufuhr über PEG kann meist bereits am nächsten Tag begonnen werden.
Die Wunde am Bauch benötigt etwa 14 Tage zur vollständigen Heilung. Danach sind Duschen, Baden und sogar Schwimmen wieder möglich – eine PEG-Sonde schränkt den Alltag also kaum ein.
Ja, enterale Ernährung ist eine bewährte und sichere Methode zur Nährstoffversorgung. Wichtig ist, die Anweisungen des medizinischen Fachpersonals zu befolgen, die Sonde sowie die gesamte Ausrüstung regelmäßig zu pflegen und bei Fragen oder Problemen frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen.
Enterale Ernährung kann auch zu Hause fortgesetzt werden – unter ärztlicher Aufsicht und in Zusammenarbeit mit einer Ernährungssprechstunde. Dazu ist eine ärztliche Überweisung erforderlich. Die Ernährungsberatung erstellt einen individuellen Ernährungsplan und schult Patienten sowie Angehörige im Umgang mit der Sonde und dem benötigten Equipment.
Die enterale Ernährung bietet viele Vorteile und kann den Körper während der Krebstherapie unterstützen:
Trotz vieler Mythen rund um das Thema muss man sich vor enteraler Ernährung nicht fürchten.
Sie ist eine bewährte Methode, um den Körper während der Behandlung optimal zu versorgen und das Wohlbefinden zu verbessern. Außerdem ist sie für viele Menschen nur eine vorübergehende Lösung – nach der Therapie und einer verbesserten Ernährungssituation kann die PEG-Sonde entfernt werden, sodass ein normales Leben wieder möglich ist.
Quellen:
Wenn Deine Krankenkasse auf der Liste steht, erhältst Du automatisch Zugang zum umfassenden Versorgungsprogramm für Krebspatient*innen in der medizinischen App sowie persönliche Begleitung durch erfahrene Spezialist*innen.