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Lungenkrebs erkennen - Wie?

Früherkennung von Lungenkrebs: Symptome, Tests und Vorsorge. Welche Untersuchungen sind sinnvoll und wann helfen sie?

February 28, 2025

Lungenkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten in Deutschland und die tödlichste. Jährlich erkranken hierzulande rund 57.000 Menschen neu daran. Oft wird die Erkrankung jedoch erst in einem späten Stadium diagnostiziert, wenn die Heilungschancen bereits deutlich gesunken sind. Daher ist die Früherkennung von Lungenkrebs ein Thema, das viele Menschen beschäftigt - insbesondere (ehemalige) Raucher und Personen mit erhöhtem Risiko. Doch welche Untersuchungen gibt es zur Frühdiagnostik? Und für wen sind sie sinnvoll?

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit Lungenkrebs zu heilen?

Lungenkrebs verursacht in frühen Stadien häufig keine oder nur unspezifische Symptome wie anhaltenden Husten, leichte Atemnot oder Gewichtsverlust. 

Diese Anzeichen werden oft mit harmloseren Beschwerden verwechselt. Die Folge: Der Tumor wird erst erkannt, wenn er bereits gestreut hat. Dabei sind die Heilungschancen in den frühen Stadien deutlich besser - vor allem, wenn der Tumor operativ entfernt werden kann.

Wer hat ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs? 

Der größte Risikofaktor ist das Rauchen. Etwa 85 Prozent der Lungenkrebsfälle stehen im Zusammenhang mit Tabakkonsum. Auch ehemalige Raucher haben noch Jahre nach dem Aufhören ein erhöhtes Risiko. 

Weitere Risikofaktoren sind:

  • Passivrauchen
  • Kontakt mit Asbest oder anderen Schadstoffen (z. B. Radon, Arsen, Dieselabgase)
  • Familiäre Vorbelastung mit Lungenkrebs

Welche Untersuchungen sind zur Früherkennung von Lungenkrebs sinnvoll?

Derzeit gibt es in Deutschland kein flächendeckendes Lungenkrebs-Screening für die allgemeine Bevölkerung. 

Für Risikogruppen wird jedoch zunehmend die sogenannte Niedrigdosis-Computertomografie (Low-Dose-CT) empfohlen. Diese Methode kann frühe Stadien von Lungenkrebs erkennen, bevor Symptome auftreten.

  • Low-Dose-CT: Ein spezielles CT-Verfahren mit geringer Strahlenbelastung. Es kann kleine Tumore sichtbar machen, die auf Röntgenbildern oft nicht erkennbar sind. Studien zeigen, dass es die Sterblichkeit bei Risikopersonen senken kann.
  • Röntgenuntersuchung der Lunge: Wird heute zur Früherkennung nicht mehr empfohlen, da kleine Tumore häufig übersehen werden.
  • Bluttests: Aktuell noch nicht zuverlässig genug für die Frühdiagnostik, befinden sich aber in der Forschung.

Für wen ist die Low-Dose-CT sinnvoll? 

Die Low-Dose-CT wird besonders für langjährige Raucher und ehemalige Raucher empfohlen. In den USA ist das Screening bereits Bestandteil der Vorsorge für Personen zwischen 50 und 80 Jahren, die:

  • mindestens 20 sogenannte Packungsjahre geraucht haben (z. B. 20 Jahre täglich eine Packung Zigaretten)
  • oder vor weniger als 15 Jahren mit dem Rauchen aufgehört haben.

In Deutschland gibt es bisher keine einheitliche Empfehlung, doch ExpertInnen wie die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP) fordern die Einführung eines Screening-Programms für diese Risikogruppe.

Risiken und Grenzen der Früherkennung 

Auch wenn die Low-Dose-CT die Früherkennung verbessert, gibt es einige Einschränkungen:

  • Falsch-positive Befunde: Harmlose Veränderungen können zu unnötigen Untersuchungen und Sorgen führen.
  • Strahlenbelastung: Trotz niedriger Dosis sollte die Strahlenbelastung nicht unterschätzt werden.
  • Überdiagnosen: Manche langsam wachsenden Tumore hätten nie Beschwerden verursacht, werden aber dennoch behandelt.

Symptome, die auf Lungenkrebs hinweisen können 

Auch wenn keine generelle Frühdiagnostik angeboten wird, sollten bestimmte Symptome immer ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden:

  • Anhaltender Husten (länger als drei Wochen)
  • Bluthusten
  • Atemnot
  • Schmerzen im Brustkorb
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Abgeschlagenheit

Wann ist es zu spät mit dem Rauchen aufzuhören?

Die Früherkennung von Lungenkrebs durch Low-Dose-CT bietet Risikogruppen die Chance, Tumore frühzeitig zu entdecken und die Heilungschancen zu verbessern. Besonders Raucher und Ex-Raucher sollten sich über diese Möglichkeit informieren. 

Gleichzeitig bleibt die Rauchentwöhnung die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung von Lungenkrebs und zur Unterstützung der Therapie, falls bereits eine Diagnose gestellt wurde.

Quellen: Prosoma

  • Deutsche Krebsgesellschaft: Lungenkrebs-Früherkennung
  • Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
  • National Lung Screening Trial Research Team: Reduced Lung-Cancer Mortality with Low-Dose Computed Tomographic Screening (NEJM 2011)
  • Robert Koch-Institut: Krebs in Deutschland 2017/2018

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