Leberkrebs im Überblick: Häufigkeit, Risikofaktoren, Symptome und Behandlungsmethoden.
Leberkrebs (Leberzellkarzinom, Hepatozelluläres Karzinom) Leberkrebs gehört zu relativ selten vorkommenden Krebserkrankungen. Jährlich werden in Deutschland ca. 10.000 Menschen von Leberkrebs (darunter 70% vom sog. Leberzellkarzinom) betroffen. Leberkrebs weist keine typischen Symptome auf, was ihn schwer erkennbar macht. Die Diagnosestellung erfolgt somit meist im weiteren Stadium der Krankheit.
Leberkrebs, auch als hepatozelluläres Karzinom (HCC) bekannt, ist ein bösartiger Tumor, der in den Leberzellen entsteht. Er gehört zu den weniger häufigen Krebsarten, hat aber in den letzten Jahren an Häufigkeit zugenommen, besonders in Ländern mit hohem Alkohol- und Hepatitis-Virus-Risiko.
Primärer Leberkrebs bedeutet, dass der Krebs direkt in der Leber entsteht, wohingegen sekundärer Leberkrebs durch Metastasen anderer Tumore verursacht wird, die in die Leber streuen. Die Prognose für Leberkrebs hängt stark vom Zeitpunkt der Diagnose und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Betroffenen ab. Eine frühe Erkennung ermöglicht bessere Behandlungsmöglichkeiten und eine höhere Überlebensrate.
Es gibt mehrere bekannte Risikofaktoren für die Entwicklung von Leberkrebs:
Chronische Lebererkrankungen
Insbesondere Hepatitis B und C spielen eine zentrale Rolle. Diese Viren verursachen langfristige Entzündungen in der Leber, die im Laufe der Jahre zu Leberzirrhosen und schließlich zu Leberkrebs führen können.
Leberzirrhose
Diese fortschreitende Vernarbung des Lebergewebes durch jahrelange Schädigung (beispielsweise durch Alkoholmissbrauch, Virusinfektionen oder Fettleber) stellt einen wichtigen Risikofaktor dar. Cirrhose-Patienten haben ein signifikant höheres Risiko, an Leberkrebs zu erkranken.
Fettlebererkrankung
Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) und ihre fortgeschrittene Form, die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH), können ebenfalls zu einer Zirrhose und letztlich zu Leberkrebs führen.
Alkoholkonsum
Längerer, übermäßiger Konsum von Alkohol ist eine der Hauptursachen für Leberzirrhose, was wiederum das Risiko für Leberkrebs erhöht.
Genetische Faktoren
Bestimmte genetische Prädispositionen oder familiäre Häufungen von Lebererkrankungen können das Risiko ebenfalls erhöhen.
Diabetes und Übergewicht
Menschen mit Typ-2-Diabetes oder starkem Übergewicht haben ein höheres Risiko, an Leberkrebs zu erkranken.
Die Symptome von Leberkrebs sind in den frühen Stadien oft nicht eindeutig oder fehlen ganz, was die Diagnose erschwert. Im fortgeschrittenen Stadium jedoch können folgende Symptome auftreten:
Da Leberkrebs in vielen Fällen erst spät Symptome zeigt, ist es wichtig, bei Vorliegen von Risikofaktoren regelmäßige ärztliche Kontrollen durchführen zu lassen.
Die Behandlung von Leberkrebs hängt stark von der Größe des Tumors, seiner Lage, dem Stadium der Erkrankung und dem allgemeinen Gesundheitszustand der betroffenen Person ab. Zu den Hauptbehandlungsmöglichkeiten gehören:
Chirurgie
Wenn der Tumor frühzeitig entdeckt wird und sich auf einen begrenzten Bereich der Leber beschränkt, kann eine chirurgische Entfernung des Tumors oder sogar eine Lebertransplantation in Erwägung gezogen werden. Bei einer Lebertransplantation wird die gesamte Leber entfernt und durch eine gesunde Leber eines Spenders ersetzt.
Lokale Therapien
Für PatientInnen, die nicht für eine Operation geeignet sind, kommen lokale Therapieansätze zum Einsatz. Dazu gehören Methoden wie die Ablation (Zerstörung des Tumors mit Hitze oder Kälte) oder die transarterielle Chemoembolisation (TACE), bei der Chemotherapeutika direkt in den Tumor transportiert werden.
Chemotherapie
In fortgeschrittenen Stadien von Leberkrebs wird die Chemotherapie häufig zur Tumorbekämpfung eingesetzt. Die Wirkung von Chemotherapien bei Leberkrebs ist jedoch begrenzt, da der Tumor oft resistent gegenüber diesen Medikamenten wird.
Zielgerichtete Therapie und Immuntherapie
Neuere Behandlungsmöglichkeiten, wie die zielgerichtete Therapie, zielen darauf ab, die Krebszellen direkt zu beeinflussen, ohne das gesunde Gewebe stark zu schädigen. Diese Therapieformen können bei bestimmten Arten von Leberkrebs wirksam sein und werden oft als ergänzende oder alternative Behandlung eingesetzt.
Strahlentherapie
In bestimmten Fällen, in denen andere Therapien nicht ausreichen, kann auch eine Strahlentherapie zum Einsatz kommen, um die Tumorzellen zu zerstören.
Palliative Behandlungen
In fortgeschrittenen Fällen, in denen eine Heilung nicht mehr möglich ist, konzentrieren sich die Behandlungen auf die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität. Dazu gehören unter anderem Schmerzbehandlung, Ernährungstherapie und die Unterstützung bei der Bewältigung psychischer Belastungen.
Quelle: Prosoma
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