In diesem Artikel

Leberkrebs in Kürze

Leberkrebs im Überblick: Häufigkeit, Risikofaktoren, Symptome und Behandlungsmethoden.

28.7.2025

Leberkrebs (Leberzellkarzinom, Hepatozelluläres Karzinom) Leberkrebs gehört zu relativ selten vorkommenden Krebserkrankungen. Jährlich werden in Deutschland ca. 10.000 Menschen von Leberkrebs (darunter 70% vom sog. Leberzellkarzinom) betroffen. Leberkrebs weist keine typischen Symptome auf, was ihn schwer erkennbar macht. Die Diagnosestellung erfolgt somit meist im weiteren Stadium der Krankheit.

Leberkrebs kurz erklärt

Leberkrebs, auch als hepatozelluläres Karzinom (HCC) bekannt, ist ein bösartiger Tumor, der in den Leberzellen entsteht. Er gehört zu den weniger häufigen Krebsarten, hat aber in den letzten Jahren an Häufigkeit zugenommen, besonders in Ländern mit hohem Alkohol- und Hepatitis-Virus-Risiko

Primärer Leberkrebs bedeutet, dass der Krebs direkt in der Leber entsteht, wohingegen sekundärer Leberkrebs durch Metastasen anderer Tumore verursacht wird, die in die Leber streuen. Die Prognose für Leberkrebs hängt stark vom Zeitpunkt der Diagnose und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Betroffenen ab. Eine frühe Erkennung ermöglicht bessere Behandlungsmöglichkeiten und eine höhere Überlebensrate.

Leberkrebs – Risikofaktoren

Es gibt mehrere bekannte Risikofaktoren für die Entwicklung von Leberkrebs:

Chronische Lebererkrankungen

Insbesondere Hepatitis B und C spielen eine zentrale Rolle. Diese Viren verursachen langfristige Entzündungen in der Leber, die im Laufe der Jahre zu Leberzirrhosen und schließlich zu Leberkrebs führen können.

Leberzirrhose

Diese fortschreitende Vernarbung des Lebergewebes durch jahrelange Schädigung (beispielsweise durch Alkoholmissbrauch, Virusinfektionen oder Fettleber) stellt einen wichtigen Risikofaktor dar. Cirrhose-Patienten haben ein signifikant höheres Risiko, an Leberkrebs zu erkranken.

Fettlebererkrankung

Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) und ihre fortgeschrittene Form, die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH), können ebenfalls zu einer Zirrhose und letztlich zu Leberkrebs führen.

Alkoholkonsum

Längerer, übermäßiger Konsum von Alkohol ist eine der Hauptursachen für Leberzirrhose, was wiederum das Risiko für Leberkrebs erhöht.

Genetische Faktoren

Bestimmte genetische Prädispositionen oder familiäre Häufungen von Lebererkrankungen können das Risiko ebenfalls erhöhen.

Diabetes und Übergewicht

Menschen mit Typ-2-Diabetes oder starkem Übergewicht haben ein höheres Risiko, an Leberkrebs zu erkranken.

Leberkrebs – Symptome

Die Symptome von Leberkrebs sind in den frühen Stadien oft nicht eindeutig oder fehlen ganz, was die Diagnose erschwert. Im fortgeschrittenen Stadium jedoch können folgende Symptome auftreten:

  • Allgemeine Symptome: Zu den ersten Anzeichen gehören allgemeine Beschwerden wie ungewollter Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Übelkeit oder Erbrechen.
  • Bauchbeschwerden: Es kann zu Schmerzen oder einem Druckgefühl im rechten Oberbauch kommen, häufig aufgrund einer Vergrößerung der Leber oder einer Flüssigkeitsansammlung im Bauch (Aszites).
  • Gelbsucht (Ikterus): Wenn der Krebs die Leberfunktionen stark beeinträchtigt, kann es zu einer Gelbfärbung der Haut und der Augen kommen, was auf eine Leberfunktionsstörung hinweist.
  • Veränderungen der Lebergröße: Der betroffene Bereich kann wachsen, was zu einer tastbaren Vergrößerung der Leber führt. In einigen Fällen kann sich die Leber schmerzhaft vergrößern.
  • Hormonelle Störungen: In seltenen Fällen kann der Tumor Hormone produzieren, die zu Symptomen wie einer Vergrößerung der Brustdrüsen bei Männern oder veränderten Blutgerinnungswerten führen.

Da Leberkrebs in vielen Fällen erst spät Symptome zeigt, ist es wichtig, bei Vorliegen von Risikofaktoren regelmäßige ärztliche Kontrollen durchführen zu lassen.

Leberkrebs – Behandlungsmethoden

Die Behandlung von Leberkrebs hängt stark von der Größe des Tumors, seiner Lage, dem Stadium der Erkrankung und dem allgemeinen Gesundheitszustand der betroffenen Person ab. Zu den Hauptbehandlungsmöglichkeiten gehören:

Chirurgie

Wenn der Tumor frühzeitig entdeckt wird und sich auf einen begrenzten Bereich der Leber beschränkt, kann eine chirurgische Entfernung des Tumors oder sogar eine Lebertransplantation in Erwägung gezogen werden. Bei einer Lebertransplantation wird die gesamte Leber entfernt und durch eine gesunde Leber eines Spenders ersetzt.

Lokale Therapien

Für PatientInnen, die nicht für eine Operation geeignet sind, kommen lokale Therapieansätze zum Einsatz. Dazu gehören Methoden wie die Ablation (Zerstörung des Tumors mit Hitze oder Kälte) oder die transarterielle Chemoembolisation (TACE), bei der Chemotherapeutika direkt in den Tumor transportiert werden.

Chemotherapie

In fortgeschrittenen Stadien von Leberkrebs wird die Chemotherapie häufig zur Tumorbekämpfung eingesetzt. Die Wirkung von Chemotherapien bei Leberkrebs ist jedoch begrenzt, da der Tumor oft resistent gegenüber diesen Medikamenten wird.

Zielgerichtete Therapie und Immuntherapie

Neuere Behandlungsmöglichkeiten, wie die zielgerichtete Therapie, zielen darauf ab, die Krebszellen direkt zu beeinflussen, ohne das gesunde Gewebe stark zu schädigen. Diese Therapieformen können bei bestimmten Arten von Leberkrebs wirksam sein und werden oft als ergänzende oder alternative Behandlung eingesetzt.

Strahlentherapie

In bestimmten Fällen, in denen andere Therapien nicht ausreichen, kann auch eine Strahlentherapie zum Einsatz kommen, um die Tumorzellen zu zerstören.

Palliative Behandlungen

In fortgeschrittenen Fällen, in denen eine Heilung nicht mehr möglich ist, konzentrieren sich die Behandlungen auf die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität. Dazu gehören unter anderem Schmerzbehandlung, Ernährungstherapie und die Unterstützung bei der Bewältigung psychischer Belastungen.



Quelle: Prosoma

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