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Krebs und Psyche: Die Wichtigkeit professioneller Hilfe

Was bringt es mir – und wie finde ich Unterstützung?

24.10.2025
Expertengeprüft

Eine Krebsdiagnose kann ein lebensveränderndes Ereignis sein, das körperliche, emotionale und psychische Herausforderungen mit sich bringt. Während die Behandlung mit Operation, Strahlentherapie oder Medikamenten zum Ziel hat, den Tumor "anzugreifen", kümmert sich die Psychoonkologie um die mentale Verarbeitung der Erkrankung und das emotionale Wohlbefinden. Die Inanspruchnahme professioneller Hilfe durch Psychoonkolog:innen sollte Teil jedes Krebstherapieplans sein. 

Überwältigende Emotionen bei Krebs: Risiko für den Therapieverlauf und die Genesung

Eine Krebsdiagnose kann eine Reihe negativer Emotionen auslösen, wie z. B. Angst, Wut, Traurigkeit, Hilflosigkeit etc. Diese Emotionen können überwältigend sein und es den Patient:innen erschweren, mit den Herausforderungen der Erkrankung an sich und der Behandlung umzugehen.

Darüber hinaus kann der mit der Krebsdiagnose verbundene Stress das Immunsystem schwächen und die allgemeine Gesundheit negativ beeinflussen.

Daher ist es wichtig, den Patient:innen eine Begleitung anzubieten, die unterstützt, die Erkrankung anzunehmen, unangenehme Emotionen zu reduzieren oder Techniken zum Selbstmanagement zu erlernen.

Selbstverständlich ist die Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld der Erkrankten wichtig, aber auch dieses Umfeld ist "betroffen", besitzt ggf. keine entsprechenden Kompetenzen oder auch keine Zeit. Daher ist professionelle Hilfe für Erkrankte und auch für das Umfeld wichtig.

Studien zeigen, dass frühzeitige psychologische Unterstützung nicht nur das emotionale Gleichgewicht stärkt, sondern auch den Verlauf der Behandlung positiv beeinflussen kann.

Gezielte Unterstützung – sei es durch Gespräche mit Fachkräften, digitale Gesundheitsanwendungen oder den Zugang zu geprüften Informationsressourcen – kann helfen, Ängste zu reduzieren und mehr Stabilität im Alltag zu erreichen.

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Professionelle emotionale Unterstützung für Krebspatient:innen

Wer kann sie leisten?

Sowohl in Kliniken als auch im ambulanten Bereich können Krebspatient:innen unterstützt werden durch: Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen, Psychoonkolog:innen, Psychotherapeut:innen und Psychiater:innen. 

  • Psychosoziale Fachkräfte können den Patient:innen emotionale Unterstützung bieten und ihnen wirksame Bewältigungsstrategien vermitteln.
  • Psycholog:innen und Psychoonkolog:innen (auf Krebsbehandlung spezialisierte Psycholog:innen) können den Patient:innen beispielsweise helfen, Stress und Ängste mit verschiedenen Entspannungstechniken und Methoden zum Stressabbau zu reduzieren.
  • Psychiater:innen können vorübergehende Medikamente verschreiben, die in besonders schwierigen Zeiten sehr hilfreich sein können.

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Neben klassischen Gesprächstherapien werden auch digitale Tools oder begleitende Beratungen zunehmend als Ergänzung genutzt, um Patient:innen kontinuierlich zu begleiten. Sie können ebenso als Ersatz dienen, wenn der Zugang zu klassischen Fachkräften nicht möglich ist. 

Zertifizierte, medizinische Apps ermöglichen 24/7-Zugang zu professioneller Unterstützung – zu Hause oder an einem anderen bequemen Ort – und bieten oft zusätzlich die Möglichkeit, direkt mit Expert:innen online oder via Telefon zu sprechen.

Alle Arten von professioneller Unterstützung können das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Patient:innen während und nach der Krebsbehandlung verbessern. Sie können den Patient:innen helfen, ein Gefühl der Kontrolle zurückzugewinnen, wichtige Entscheidungen über ihre Behandlung zu treffen und ihr allgemeines Wohlbefinden zu verbessern.

Unterstützung für Familie und Betreuer:innen

Eine Krebsdiagnose betrifft nicht nur die Erkrankten; sie hat auch einen erheblichen Einfluss auf das persönliche Umfeld und die betreuenden Personen. Neben den Erkrankten hat auch das Umfeld die Möglichkeit, Unterstützung durch qualifizierte Fachkräfte (z. B. Psychoonkolog:innen) in Anspruch zu nehmen. So kann für alle ein angenehmeres Umfeld geschaffen werden.

Wie findet man professionelle Unterstützung?

Beginn damit, Deine emotionale und psychologische Situation mit Deiner:m Onkolog:in oder Hausärzt:in zu besprechen. Sie können Dir Empfehlungen geben oder Überweisungen an qualifizierte Fachkräfte ausstellen, die auf die Begleitung von Krebspatient:innen spezialisiert sind.

Des Weiteren können Selbsthilfegruppen wertvolle Hinweise geben.

Bei der Auswahl der qualifizierten Fachkräfte sollten Deine spezifischen Bedürfnisse im Vordergrund stehen, so dass Du möglichst effektiv beraten und behandelt werden kannst.

Nachdem Du einen Termin vereinbart hast, ist es wichtig, offen und ehrlich über Deine Gefühle, Bedenken und Erfahrungen zu sprechen. Nur so kann sich Dein Gegenüber ein vollständiges Bild der Situation machen und ganz konkret unterstützen. Denke aber daran, dass Du nur das teilen musst, was Du auch teilen möchtest.

Ich habe keinen Zugang zu Fachkräften. Was kann ich tun?

Wenn der Zugang zu Fachkräften nicht möglich ist, z. B. weil keine Termine verfügbar sind, die Kraft zum Verlassen der Wohnung fehlt oder Du noch Bedenken hast, Dich einer anderen Person anzuvertrauen, können digitale Angebote sehr hilfreich sein.

Spezialisierte Apps mit psychoonkologischen Modulen, die von Fachkräften entwickelt wurden, können Wissen vermitteln und zu Übungen anleiten, die Betroffene je nach Bedarf nutzen können.

Neben strukturierten Wissenssammlungen stehen auch Gespräche mit Psychoonkolog:innen telefonisch oder per Videokonferenz zur Verfügung. So ist auch im digitalen geschützten Raum eine unkomplizierte psychologische Begleitung möglich.

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Digitale Gesundheits-Apps, psychoonkologische Beratungen oder geprüfte Wissensartikel – verschiedene Wege können helfen, die psychische Belastung während der Krebsbehandlung zu reduzieren und den Alltag bei Krebs deutlich zu verbessern.

Autor
Autorin
Prüfer
Prüferin

Gunhild Bachmann

Klinische Psychologin und Psychoonkologin mit langjähriger Erfahrung in Rehabilitationseinrichtungen und im stationären Krankenhaussetting. Schwerpunkte: Kommunikation, Ängste, Stressmanagement, Schlafstörungen, Rückkehr ins Berufsleben.

Mehr erfahren
Quellen:
  • AWMF – Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. / Onkopedia. S3-Leitlinie Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Therapie von erwachsenen Krebspatienten [Abruf am 29. September 2025]; S3-Leitlinie Supportive Therapie bei onkologischen Patient:innen [Abruf am 29. September 2025]. 
  • Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Psychoonkologie: Seelische Hilfe bei Krebs [Abruf am 29. September 2025]. 
  • Deutsche Gesellschaft für Psychoonkologie (dapo). Die Rolle des Psychoonkologen in der Klinik und Ambulanz [Abruf am 29. September 2025]. 
  • Stiftung Deutsche Krebshilfe. Krebs: Das können Angehörige tun. (Broschüre/PDF)  [Abruf am 29. September 2025]; Krebsberatungsstellen finden [Abruf am 29. September 2025]. 
  • Deutsche Krebsgesellschaft (DKG). Informationen zu Digital Health und telemedizinischen Angeboten in der Onkologie.
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