Moderne Behandlung des Gallengangskarzinoms: Ein Überblick über Operationen, zielgerichtete Therapien, Immuntherapie und neue Ansätze.
Krebs der Gallenwege, auch bekannt als Gallengangskarzinom oder Cholangiokarzinom, ist eine seltene, aber sehr aggressive Krebserkrankung. Die Tumoren entstehen in den Gallenwegen – entweder innerhalb der Leber (intrahepatisch) oder außerhalb (extrahepatisch). Aufgrund unspezifischer Symptome wird diese Krebsart oft spät erkannt, was die Behandlung erschwert. Doch moderne Diagnostik und innovative Therapieansätze verbessern zunehmend die Prognose?
Gallengangskrebs verursacht oft lange keine oder nur sehr unspezifische Symptome. Gelbsucht, Juckreiz, ungewollter Gewichtsverlust oder Oberbauchschmerzen treten meist erst bei fortgeschrittener Erkrankung auf. Die Diagnostik umfasst:
Die Behandlung von Gallengangskrebs erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Gastroenterologie, Chirurgie, Onkologie und Radiologie. Die individuell beste Therapie wird im Rahmen einer interdisziplinären Tumorkonferenz festgelegt.
Ist der Tumor lokal begrenzt und vollständig entfernbar, steht die Operation im Vordergrund:
Da Gallengangskrebs oft spät entdeckt wird, ist eine vollständige Entfernung (R0-Resektion) leider nur bei etwa 20-30 % der Patient:innen möglich.
Nach erfolgreicher Operation wird in der Regel eine adjuvante Chemotherapie empfohlen, um das Rückfallrisiko zu senken:
Wenn der Tumor nicht vollständig operabel ist oder bereits Metastasen vorliegen, wird eine systemische Therapie eingesetzt:
In den letzten Jahren hat sich die molekulare Charakterisierung von Gallengangskrebs stark verbessert. Folgende genetische Veränderungen bieten Ansatzpunkte für personalisierte Therapien:
Diese zielgerichteten Therapien sind aktuell meist in der metastasierten oder fortgeschrittenen Situation zugelassen – oft nach Versagen der Standardchemotherapie.
Bei einigen Patient:innen mit hoher Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H) oder hoher Tumormutationslast (TMB) kann eine Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren wie Pembrolizumab sinnvoll sein.
Wenn eine Operation nicht möglich ist, können lokale Verfahren helfen, den Tumor zu verkleinern oder Beschwerden zu lindern:
Wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist, wird der Fokus auf die Linderung von Beschwerden gelegt:
Da Gallengangskrebs selten ist, gibt es laufend klinische Studien zu neuen Medikamenten und Kombinationstherapien. Teilnahme an einer Studie bietet oft die Chance, früh Zugang zu innovativen Wirkstoffen zu bekommen.
Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen helfen, Rückfälle frühzeitig zu erkennen. Je nach individueller Situation werden:
Begleitend werden Unterstützungsangebote wie Psychoonkologie, Bewegungstherapie und Ernährungsberatung empfohlen.
Die Forschung zu Gallengangskrebs schreitet schnell voran:
Moderne Behandlung bei Gallengangskrebs setzt auf eine Kombination aus:
Deutsche Krebsgesellschaft – Gallengangskrebs, Leitlinienprogramm Onkologie – Gallengangskarzinom
Quelle: Prosoma
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