Was in Deiner Reichweite liegt, Dir Stärke im Umgang mit Krebs gibt und Deine Therapie unterstützt.
Die Diagnose Krebs stellt Betroffene vor immense physische und psychische Herausforderungen. Doch zahlreiche Kraftquellen können Dir helfen, diesen schweren Weg zu meistern und trotz allem ein erfülltes Leben zu führen. Diese Kraftquellen sind Deine Ressourcen - innere, soziale und äußere Unterstützungen. Dieser Leitfaden zeigt Dir, wie Du sie entdecken und nutzen kannst, um Deine Lebensqualität zu verbessern, innere Stärke zu mobilisieren und die Herausforderungen einer Krebsdiagnose zu meistern.
Ressourcen sind insbesondere im Kontext einer Krebsdiagnose von zentraler Bedeutung. Ressourcen umfassen alle Fähigkeiten und Mittel, die einem Menschen helfen können, schwierige Lebenssituationen zu meistern und trotz Herausforderungen ein erfülltes Leben zu führen. Diese Ressourcen lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen:
Diese Ressourcen ermöglichen es Betroffenen, positive Lebensperspektiven zu entwickeln und Strategien zu finden, um trotz der Belastung durch die Diagnose gesund und lebensfroh zu bleiben. Es geht darum, diese Ressourcen zu erkennen und im Alltag bestmöglich zu nutzen. Dadurch kann der Genesungsprozess und die Lebensqualität wesentlich gefördert werden.
Innere Ressourcen umfassen sowohl körperliche als auch seelische Stärken, die uns helfen, schwierige Lebenssituationen zu meistern.
Soziale Ressourcen können in vielerlei Hinsicht unterstützen - sei es durch praktische Hilfe im Alltag, emotionale Unterstützung oder einfach durch das Gefühl der Nähe und des Verständnisses.
Auch moderne Kommunikationsmittel können helfen, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten, selbst wenn persönliche Treffen erschwert sind. Videoanrufe, Telefonate oder der schriftliche Austausch via E-Mail oder soziale Medien können wertvolle Verbindungen stärken und das Gefühl des Eingebundenseins fördern.
Äußere Ressourcen umfassen institutionelle und materielle Unterstützung, die sicherstellen, dass man nach der Diagnose die notwendige Pflege erhält und Krebserkrankung bewältigen kann.
Im Alltag ist es von Vorteil, diese Ressourcen nicht nur zu erkennen, sondern auch bewusst zu integrieren. Kleine tägliche Rituale und Aktivitäten, die Zufriedenheit und Freude bringen, können einen enormen Unterschied machen. Finde die für Dich besten Aktivitäten und nutze sie regelmäßig, um Deinen Alltag positiv zu gestalten.
Die Integration dieser Ressourcen erfordert vielleicht etwas Planung und Bewusstsein, aber die positiven Auswirkungen auf Deine Lebensqualität und Dein Wohlbefinden sind es allemal wert. Indem Du Dich auf Unterstützungsmöglichkeiten fokussierst, kannst Du nicht nur die Herausforderungen Deiner Krebserkrankung bewältigen, sondern auch Deine Resilienz fördern, Stress abbauen und Dein allgemeines Wohlbefinden steigern. Auf diese Weise verbesserst Du Deine Lebensqualität erheblich und nachhaltig.
Regelmäßige Entspannungstechniken, wie z.B Achtsamkeits- oder Atemübungen helfen, sich zentriert und fokussiert zu fühlen und unterstützen den Stressabbau.
Eine beliebte Methode ist die 4-7-8-Technik. Atme vier Sekunden lang durch die Nase ein, halte den Atem für sieben Sekunden an und atme dann acht Sekunden langsam durch den Mund aus. Wiederhole diesen Zyklus mehrmals, um eine sofortige Beruhigung zu spüren.
Diese Übung hilft, muskuläre Verspannungen zu lösen und ein tiefes Entspannungsgefühl hervorzurufen. Spanne nacheinander verschiedene Muskelgruppen für etwa fünf Sekunden an und lass sie dann wieder los. Beginne bei den Füßen und arbeite Dich langsam zum Kopf hoch.
Regelmäßige körperliche Aktivität, wie z.B. Spaziergänge, Nordic Walking oder Yoga, verbessert nicht nur die körperliche Fitness, sondern hat auch positive Effekte auf das seelische Wohlbefinden und Resilienz.
Auch kleine Aktivitäten wie leichte Dehnübungen können schon große positive Auswirkungen haben. Wähle Bewegungsformen, die Dir Freude bereiten und in Deinen Alltag passen. Nutze dabei die vielfältigen Angebote in Reha-Kliniken oder lass Dich von Physiotherapeuten anleiten.
Als seelische Ressource kann die Praxis der Dankbarkeit dienen. Indem man sich regelmäßig bewusst macht, wofür man dankbar ist, versetzt man sich selbst in eine positivere Stimmung und kann psychische Stabilität aufbauen.
Dankbarkeitsübungen können einfach in den Alltag integriert werden. Führe ein Dankbarkeitstagebuch, in dem Du täglich oder wöchentlich Dinge notierst, für die Du dankbar bist.
Dieses Ritual hilft, den Fokus auf positive Aspekte des Lebens zu richten und eine optimistischere Lebenseinstellung zu entwickeln.
Frage Dich: Was kann ich in meiner aktuellen Verfassung Gutes für mich tun? Was würde meinem Leben Freude, Begeisterung Sinn geben?
Erstelle eine Liste oder eine Collage mit allem, was Du gern tust, was Dir das Gefühl der Erfüllung vermittelt und Dir Sinn im Leben gibt.
Durch regelmäßige und bewusste Tätigkeiten, die Dir Freude bereiten, kannst Du Dein allgemeines Wohlbefinden steigern und dadurch Dein Immunsystem stärken.
Diese Aktivitäten können zum Beispiel Musik hören, Sport treiben, malen oder jede andere Tätigkeit sein, die Dir einfach glücklich macht.
Sie helfen dabei, Stress abzubauen und Deine Gedanken in eine positive Richtung zu lenken. Indem Du diese Ressourcen in Deinen Alltag integrierst, kannst Du trotz einer Krebsdiagnose vital und lebensfroh bleiben.
Nutze Deine Vorstellungskraft, um positive innere Bilder zu erzeugen. Stelle Dir beispielsweise einen Wohlfühlort vor, an dem Du Dich sicher und geborgen fühlst. Diese Übung kann Dir helfen, in stressigen Situationen Ruhe und Gelassenheit zu finden.
Finde ermutigende und stärkende Sätze oder Zitate, die Dir in schwierigen Momenten Kraft geben. Sätze wie „Hab Angst und mach es trotzdem“ oder „Wo Schatten ist, ist auch Licht“ können als mentale Stütze dienen und durch herausfordernde Zeiten helfen.
Probiere und andere wirksame Techniken gegen Stress, Ängste und Grübeln in der kostenlosen App für Krebskranke und ihre Angehörigen aus.
Nutze auch moderne Kommunikationsmittel wie Videoanrufe oder soziale Medien, um soziale Kontakte aufrechtzuerhalten, wenn persönliche Treffen nicht möglich sind. Telefonate, Videoanrufe oder auch der schriftliche Austausch können wertvolle Verbindungen aufrechterhalten und unterstützen.
Von Entspannungstechniken (Atemübungen, Achtsamkeitstraining oder positive innere Bilder) über Vitalität durch Aktivitäten, Bewegung und Dankbarkeitsübungen bis hin zur sozialen und institutionellen Unterstützung – all diese Ressourcen sind wertvolle Werkzeuge für Dein Wohlbefinden nach der Krebsdiagnose. Integriere sie in Deinen Alltag und finde heraus, was Dir am besten hilft und am meisten Freude und Erfüllung bringt.
Suche Unterstützung in Deinem sozialen Netzwerk sowie durch professionelle Einrichtungen. Denke daran, dass Du nicht alleine bist. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Unterstützung und Hilfe zu finden, sei es durch Familie und Freunde, Selbsthilfegruppen oder professionelle Einrichtungen. Nutze diese Ressourcen, um Deine Resilienz zu stärken und eine positive Lebensperspektive zu entwickeln.
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Psychoonkologin Angelika von Aufseß erstellt, Expertin und Autorin mit über 10 Jahren Erfahrung in der therapeutischen und rehabilitativen psychoonkologischen Arbeit mit PatientInnen nach der Krebsdiagnose.
Quelle: Prosoma