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Stärkende Ressourcen bei einer Krebserkrankung

Welche Kraftquellen Du nutzen kannst, um stabiler und widerstandsfähiger mit der Situation umzugehen

24.10.2025

Die Diagnose Krebs stellt Betroffene vor immense physische und psychische Herausforderungen. Gerade da können  verborgene Kraftquellen Dir dabei helfen, diesen schweren Weg zu meistern und trotz allem ein erfülltes Leben zu führen. Diese Ressourcen - innere, soziale und äußere Unterstützungen - zu entdecken, ist eine lohnende Aufgabe. Dieser Leitfaden zeigt Dir, wie Du sie entdecken und nutzen kannst, um Deine Lebensqualität zu verbessern, innere Stärke zu mobilisieren und die Herausforderungen einer Krebsdiagnose zu bewältigen. 

Auf Deine Ressourcen kannst Du Dich verlassen

Was genau sind meine Ressourcen und warum sind sie bei einer Krebserkrankung so wertvoll?Ressourcen umfassen alle Fähigkeiten und Mittel, die einem Menschen helfen können, schwierige Lebenssituationen zu meistern und trotz der Herausforderungen ein erfülltes Leben zu führen. Sie lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen:

  • Innere Ressourcen: Diese umfassen psychische Widerstandskraft (Resilienz) sowie verschiedene Strategien der Stressbewältigung und der körperlichen Kräftigung. Mentale Stärken sind  z.B. Selbstreflexion, Achtsamkeit und bewusste Selbstfürsorge. Körperliche Ressourcen sind z.B. regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung. 
  • Diese Fähigkeiten sind essentiell, um die Belastungen einer Krebsdiagnose und der damit verbundenen Behandlungen besser zu bewältigen.
  • Soziale Ressourcen: Dazu gehört  das gesamte soziale Umfeld: Familie, Freunde, Bekannte, Nachbarn, Kollegen . All diese Menschen können emotionale Unterstützung und praktische Hilfe anbieten, was die Lebensqualität deutlich erhöht.. Auch Selbsthilfegruppen oder Communities im Netz können zu verlässlichen Kraftquellen werden.  
  • Äußere Ressourcen: Hierzu zählen institutionelle und materielle Unterstützungen wie medizinische Einrichtungen, Rehabilitationsprogramme sowie verschiedene organisatorische und finanzielle Hilfen. Gerade bei rechtlichen und beruflichen Fragen sind sie von großer Bedeutung.

Diese Ressourcen ermöglichen es Betroffenen, positive Lebensperspektiven und Strategien zu entwickeln, um trotz der seelischen und körperlichen Belastungen wieder Halt im Leben zu finden.. Das Gebot der Stunde lautet:  Entdecke Deine Ressourcen und nutze sie!. Dadurch können Dein Genesungsprozess und Deine Lebensqualität wesentlich gefördert werden.

Körperlich und seelisch stark gegen Krebs

Innere Ressourcen umfassen sowohl körperliche als auch seelische Stärken, die uns helfen, schwierige Lebenssituationen zu meistern.

  • Körperliche Ressourcen beinhalten unter anderem die Fähigkeit, sich zu bewegen und körperliche Aktivität auszuüben. Dazu zählen nicht nur intensive Sportarten, sondern auch sanfte Bewegungen wie Spaziergänge oder Yoga. Diese unterstützen den Körper dabei, Kraft zu schöpfen und sich von den Strapazen einer Krebsbehandlung zu erholen. 
  • Seelische Ressourcen beziehen sich auf die psychische Widerstandskraft (Resilienz) und die Fähigkeit, mit Stress umzugehen. Methoden wie Atemübungen und Entspannungstechniken können helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen. Regelmäßige Atemübungen beispielsweise sorgen dafür, dass man sich zentriert und fokussiert fühlt. Auch Dankbarkeitsübungen können eine große Rolle spielen: Regelmäßiges Bewusstmachen von Dankbarkeit fördert eine positivere Lebenseinstellung und erhöht die psychische Stabilität.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit zur Selbstreflexion und Selbstfürsorge. Zu wissen, was Du brauchst, was Dir gut tut und was Dich schwächt, ist wichtiger denn je! Regelmäßige Auszeiten, um in sich hineinzuhorchen und die eigenen Bedürfnisse zu erkennen, sind wichtig. Gut für sich selbst zu sorgen fällt zunächst nicht leicht, weil es vielleicht nie gelernt wurde. Aber es ist erlernbar und führt dazu, die eigenen Kräfte und Grenzen besser einschätzen zu können und somit Überforderung zu vermeiden.  

Soziale Unterstützung: Alle, die für Dich da sind

Soziale Ressourcen können in vielerlei Hinsicht unterstützen - sei es durch praktische Hilfe im Alltag, emotionale Unterstützung oder einfach durch das Gefühl von Nähe und  Verständnis. 

  • Freunde und Familie sind mächtige Ressourcen! Zum einen für die emotionale Anbindung. Aber auch für all die vielen kleinen Handgriffe, die für geschwächte PatientInnen gerade nicht machbar sind. Freunde, Nachbarn und sogar weitläufige Bekannte sind oft wichtige Stützen bei der Erledigung praktischer und organisatorischer Aufgaben.  Wichtigste Voraussetzung dafür: offen kommunizieren, um Hilfe bittenund Unterstützung annehmen. Manchmal fällt das schwer, aber am Ende haben alle etwas davon!  
  • Soziale Netzwerke und Selbsthilfegruppen sind Orte, an denen sich Menschen treffen, die ähnliche Erfahrungen teilen. Es entsteht ein Raum Austausch, Verständnis und Unterstützung. Hier können Betroffene über ihre Gefühle und Herausforderungen offen sprechen und zugleich von den Erfahrungen und Bewältigungsstrategien anderer profitieren. Diese Art von Unterstützung kann entscheidend sein für das psychische Wohlbefinden und die Motivation, sich weiterhin den Herausforderungen zu stellen. 

Auch moderne Kommunikationsmittel können helfen, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten, selbst wenn persönliche Treffen erschwert sind. Videoanrufe, Telefonate oder der schriftliche Austausch via E-Mail oder soziale Medien können wertvolle Verbindungen stärken und das Gefühl von Isolation aufheben.

Institutionelle Unterstützung: Professionelle Hilfe von außen

Äußere Ressourcen umfassen institutionelle und materielle Unterstützung, die sicherstellen, dass man nach der Diagnose die notwendige Pflege erhält und die Krebserkrankung bewältigen kann.

  • Ein wesentlicher Bestandteil dieser Ressourcen ist der Zugang zu spezialisierten medizinischen Einrichtungen. Krankenhäuser und Fachkliniken bieten Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind. Rehabilitationsprogramme sind von unschätzbarem Wert für die  körperliche und seelische Stärkung und für eine wirksame Langzeitbehandlung. Diese Programme umfassen oft physische Therapien, psychologische Unterstützung und Aktivitäten, die zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.
  • Auch finanzielle Unterstützung und organisatorische Hilfen gehören zu den äußeren Ressourcen. Versicherungen und staatliche Zuschüsse können helfen, die finanziellen Belastungen durch die Krankheit zu mindern. Institutionen und Organisationen bieten oft Beratungsdienste an, die PatientInnen und deren Familien durch den bürokratischen Dschungel führen und sicherstellen, dass alle verfügbaren Unterstützungen genutzt werden können. 
  • Reha-Kliniken tragen dazu bei, den Genesungsprozess zu unterstützen und die PatientInnen auf die Rückkehr in den Alltag vorzubereiten. . Zum einen profitieren die RehabilitandInnen von Bewegungsprogrammen, gezieltem physiotherapeutischen Training sowie von psychologischer, sozialer und kreativer Förderung. Zum anderen sind Betroffene unter sich, was ehrlichen Austausch und gegenseitiges Verständnis ermöglicht.

Deine Ressourcen im Alltag gegen Krebs nutzen

Im Alltag geht es darum, diese Ressourcen nicht nur zu erkennen, sondern auch bewusst zu integrieren. Kleine tägliche Rituale und Aktivitäten, die Zufriedenheit und Freude bringen, machen den Unterschied aus. Finde die für Dich besten Aktivitäten und nutze sie regelmäßig, um Deinen Alltag positiv zu gestalten.

Die Integration dieser Ressourcen erfordert vielleicht etwas Planung und Bewusstsein, aber die positiven Auswirkungen auf Deine Lebensqualität und Dein Wohlbefinden sind es allemal wert. Indem Du Dich auf innere, soziale und äußere Unterstützungsmöglichkeiten fokussierst, kannst Du nicht nur die Herausforderungen Deiner Krebserkrankung bewältigen, sondern auch Deine Widerstandskraft erhöhen und Dein allgemeines Wohlbefinden steigern. Auf diese Weise verbesserst Du Deine Lebensqualität erheblich und nachhaltig.

Praktische Übungen zur Nutzung von Ressourcen

Atemübungen 

Regelmäßige Atemübungen unterstützen den Stressabbau und sorgen dafür, dass Du fokussierter und zentrierter bist. 

Eine beliebte Methode ist die 4-7-8-Technik. Atme vier Sekunden lang durch die Nase ein, halte den Atem für sieben Sekunden an und atme dann acht Sekunden langsam durch den Mund aus. Wiederhole diesen Zyklus mehrmals, um eine sofortige Beruhigung zu spüren.

Progressive Muskelentspannung 

Diese Übung hilft, muskuläre Verspannungen zu lösen und ein tiefes körperliches und mentales Entspannungsgefühl hervorzurufen. Diese Übung wirkt über den Gegensatz von Anspannung und Entspannung. Eine Muskelgruppe nach der anderen wird für etwa fünf Sekunden angespannt und plötzlich losgelassen. Dem Unterschied bewusst nachspüren und nach ca. 15 Sekunden zum nächsten Abschnitt gehen. Beginne bei den Füßen und arbeite Dich langsam zum Kopf hoch.

Bewegung und Sport 

Regelmäßige körperliche Aktivität, wie z.B. Spaziergänge, Nordic Walking oder Yoga, verbessert nicht nur die körperliche Fitness, sondern hat auch positive Effekte auf das seelische Wohlbefinden.. 

Auch kleine Aktivitäten wie leichte Dehnübungen können schon große positive Auswirkungen haben. Wähle Bewegungsformen, die Dir Freude bereiten und in Deinen Alltag passen. Nutze dabei die vielfältigen Angebote in Reha-Kliniken oder lass Dich von Physiotherapeuten anleiten.

Dankbarkeitsübungen 

Als seelische Ressource kann die Praxis der Dankbarkeit dienen. Indem man sich regelmäßig bewusst macht, wofür man dankbar ist, versetzt man sich selbst in eine positivere Stimmung und kann psychische Stabilität aufbauen. 

Dankbarkeitsübungen können einfach in den Alltag integriert werden. Führe ein Dankbarkeitstagebuch, in dem Du täglich oder wöchentlich Dinge notierst, für die Du dankbar bist. 

Dieses Ritual hilft, den Fokus auf positive Aspekte des Lebens zu richten und so eine  realistische Lebenseinstellung zu entwickeln. Selbst in dunklen Zeiten gibt es Momente von Licht!

Vitalität durch Aktivitäten 

Frage Dich regelmäßig: Was kann ich in meiner aktuellen Verfassung Gutes für mich tun? Was würde meinem Leben Freude, Begeisterung Sinn geben? 

Erstelle eine Liste oder eine Collage mit allem, was Du gern tust, was Dir das Gefühl der Erfüllung vermittelt und Dir Sinn im Leben gibt. 

Durch regelmäßige und bewusste Tätigkeiten, die Dir Freude bereiten, kannst Du Dein allgemeines Wohlbefinden steigern und dadurch Dein Immunsystem stärken. 

Finde heraus, welche Aktivitäten Deine Stimmung verbessern, wie z.B. Musik hören, Sport treiben, Malen oder jede andere Tätigkeit, die Dich einfach glücklich macht. 

Sie helfen dabei, Stress abzubauen und Deine Gedanken in eine positive Richtung zu lenken. Indem Du diese Ressourcen in Deinen Alltag integrierst, kannst Du trotz einer Krebsdiagnose vital und lebensfroh bleiben.

Positive Imagination 

Nutze Deine Vorstellungskraft, um positive innere Bilder zu erzeugen. Stelle Dir beispielsweise einen Wohlfühlort vor, an dem Du Dich sicher und geborgen fühlst. Diese Übung kann Dir helfen, in belastendenen Situationen zu mehr Gelassenheit zu finden.

Starke Worte für den Notfall [therapeutisches Schreiben]

Finde ermutigende und stärkende Sätze oder Zitate, die Dir in schwierigen Momenten Kraft geben. Sätze wie „Hab Angst und mach es trotzdem“ oder „Wo Schatten ist, ist auch Licht“ können als mentale Stütze dienen und durch herausfordernde Zeiten helfen. 

Soziale Kontakte

Nutze auch moderne Kommunikationsmittel, um Deine sozialen Kontakte aufrechtzuerhalten, wenn persönliche Treffen nicht möglich sind. Telefonate, Videoanrufe oder auch der schriftliche Austausch über Messengerdienste oder soziale Netzwerke können wertvolle Verbindungen aufrechterhalten und unterstützen. Rückzug ist selten eine gute Idee!

Kraftvolle Ressourcen in Deiner Reichweite, die Dir Stärke im Umgang mit Krebs verleihen 

Von Entspannungstechniken (Atemübungen, Achtsamkeitstraining oder positive innere Bilder) über Vitalität durch Aktivitäten, Bewegung und Dankbarkeitsübungen bis hin zur sozialen und institutionellen Unterstützung –  all diese Ressourcen sind wertvolle Werkzeuge für Dein Wohlbefinden nach der Krebsdiagnose. Integriere sie in Deinen Alltag und finde heraus, was Dir am besten hilft und am meisten Freude und Erfüllung bringt. 

Suche Unterstützung in Deinem sozialen Netzwerk sowie durch professionelle Einrichtungen. Denke daran, dass Du nicht alleine bist. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Unterstützung und Hilfe zu finden, sei es durch Familie und Freunde, Selbsthilfegruppen oder professionelle Einrichtungen. Nutze diese Ressourcen, um Deine Resilienz zu stärken und eine positive Lebensperspektive zu entwickeln.

Autor
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Mehr erfahren
Quellen:
  • Deutsche Krebshilfe. Patientenleitlinie Psychoonkologie.
  • Deutsche Krebshilfe. Onkologische Rehabilitation (Reha nach Krebs). 
  • Deutsche Krebshilfe. Bewegung und Sport bei Krebs. 
  • Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ). Reha nach Krebs: Was hilft beim Gesundwerden?. 
  • Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ). Cancer Survivorship und Psychologische Resilienz. 
  • Frauenselbsthilfe Krebs. Resilienzbroschüre.
  • Centrum für Integrierte Onkologie (CIO). Bewegung. 
  • AYApedia (Onkopedia). Bewegung und Sport. 
  • DeutschesGesundheitsPortal (DGP). Sozialer Support für bessere Lebensqualität in der Krebstherapie. 
  • bak-ev.org. Psychosoziale Krebsberatungsstellen in Deutschland.
  • healthcare-in-europe.com. Ganzheitliche Rehabilitation für Krebspatienten. 
  • klinik-sokrates.ch. Verbesserung der Lebensqualität durch integrative onkologische Rehabilitation.
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