In diesem Artikel

Hirntumoren in Kürze

Hirntumoren im Überblick: Häufigkeit, Risikofaktoren, Symptome und Behandlungsmethoden.

28.7.2025

Gehirntumoren unterscheidet man in Bezug auf den Gewebetyp, in dem sie sich entwickelt haben. Zu den Tumoren des zentralen Nervensystems (ZNS). ZNS-Tumoren umfassen Tumoren: im Gehirn, im Rückenmark, in den Hirn- und Rückenmarkshäuten der Hirnnerven. Gutartige Hirntumoren haben einen langsamen Entwicklungsweg und werden durch Beschwerden erkennbar. Bei günstiger Lage können sie durch eine Operation vollumfänglich entfernt werden. Bösartige Hirntumoren entwickeln sich meistens viel schneller und aggressiver. Durch die häufige Verbreitung in das Gewebe wird deren komplette Entfernung erschwert.

Hirntumoren kurz erklärt

Gehirntumoren entstehen durch unkontrolliertes Wachstum von Zellen im Gehirn oder in angrenzenden Bereichen des zentralen Nervensystems. Sie können in unterschiedlichen Geweben des Gehirns entstehen, wie etwa im Nervengewebe, den Blutgefäßen oder den Schutzhüllen des Gehirns. 

Zu den bekanntesten Arten gehören Gliome, die von Gliazellen ausgehen, und Meningeome, die in den Hirnhäuten entstehen. Es gibt auch Tumoren, die sekundär sind, das heißt, sie breiten sich von anderen Körperbereichen ins Gehirn aus, wie zum Beispiel bei Metastasen von Brust- oder Lungenkrebs. Das Wachstum dieser Tumoren kann das umliegende Gewebe beeinträchtigen, was zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führt.

Hirntumoren – Risikofaktoren

Obwohl viele Gehirntumoren ohne klare Ursache entstehen, gibt es einige Faktoren, die das Risiko einer Erkrankung erhöhen können:

Eine wichtige Rolle spielen genetische Veranlagungen: Bestimmte vererbte Erkrankungen wie das Neurofibromatose-Syndrom oder das Li-Fraumeni-Syndrom können die Wahrscheinlichkeit eines Gehirntumors steigern.

Auch frühere Strahlenbehandlungen im Kopfbereich, wie sie zum Beispiel bei der Therapie von anderen Krebserkrankungen angewendet werden, erhöhen das Risiko.

Während Umwelteinflüsse wie Radioaktivität als Risikofaktoren bekannt sind, gibt es bisher keine endgültigen Beweise für einen Zusammenhang zwischen Lebensstilfaktoren wie Ernährung oder Bewegung und dem Auftreten von Hirntumoren.

Hirntumoren – Symptome

Die Symptome eines Gehirntumors sind sehr vielfältig und hängen von der Größe, Art und Lage des Tumors ab. Zu den häufigsten Beschwerden gehören: 

  • Kopfschmerzen, die oftmals morgens stärker sind und mit Erbrechen einhergehen können 
  • Krampfanfälle 
  • Sehstörungen, Gleichgewichtsstörungen oder Lähmungen, die sich plötzlich entwickeln können
  • Kognitive oder psychische Veränderungen, wie etwa Gedächtnisstörungen oder unerklärliche Stimmungsschwankungen

Diese Symptome können jedoch auch auf andere Erkrankungen hinweisen, weshalb eine ärztliche Abklärung wichtig ist.

Hirntumoren – Behandlungsmethoden

Die Behandlung von Gehirntumoren ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art des Tumors, dessen Lage und Größe sowie der allgemeine Gesundheitszustand der Betroffenen. Die Therapie wird oft in einem interdisziplinären Team geplant, das aus NeurologInnen, OnkologInnen, ChirurgInnen und RadiologInnen besteht. Die wichtigsten Behandlungsmethoden umfassen:

Operation

Die chirurgische Entfernung des Tumors ist eine der häufigsten und effektivsten Methoden, wenn der Tumor an einer operablen Stelle im Gehirn liegt. Ziel der Operation ist es, den Tumor vollständig oder so weit wie möglich zu entfernen, um den Druck auf das Gehirn zu verringern und das Tumorwachstum zu stoppen. 

In einigen Fällen kann der Tumor nicht vollständig entfernt werden, weil er in empfindliche Hirnregionen hineinwächst, die für wichtige Körperfunktionen verantwortlich sind. In solchen Fällen wird der Tumor so weit wie möglich entfernt, um Symptome zu lindern und das Wachstum zu verlangsamen.

Strahlentherapie

Wenn der Tumor nicht vollständig operiert werden kann oder nach der Operation noch Tumorzellen übrig bleiben, wird häufig eine Strahlentherapie eingesetzt. Bei dieser Behandlung werden hochenergetische Strahlen auf das Tumorgewebe gerichtet, um es abzutöten oder das Wachstum zu hemmen

Es gibt verschiedene Arten der Strahlentherapie, einschließlich der sogenannten stereotaktischen Strahlentherapie, bei der präzise, hochdosierte Strahlen aus verschiedenen Richtungen auf den Tumor gerichtet werden, um das umliegende gesunde Gewebe zu schonen. Diese Methode wird oft bei kleinen Tumoren oder Tumoren an schwer zugänglichen Stellen verwendet.

Chemotherapie

Chemotherapie wird verwendet, um Tumorzellen im gesamten Körper zu bekämpfen, besonders wenn der Tumor nicht vollständig entfernt werden kann oder wenn Metastasen vorliegen. 

Diese Behandlung basiert auf dem Einsatz von Medikamenten, die die Zellteilung der Krebszellen hemmen oder deren Wachstum stoppen. Da diese Medikamente auch gesunde Zellen beeinflussen können, ist die Chemotherapie mit Nebenwirkungen wie Übelkeit, Haarausfall und Müdigkeit verbunden. 

Bei Gehirntumoren werden häufig spezielle Chemotherapeutika eingesetzt, die die Blut-Hirn-Schranken überwinden können, um den Tumor direkt anzugreifen.

Gezielte Therapie

Gezielte Therapien sind eine neuere Behandlungsoption, die auf spezifische Moleküle abzielt, die das Wachstum und Überleben von Tumorzellen fördern. Bei dieser Methode werden Medikamente eingesetzt, die speziell auf bestimmte Gene oder Proteine wirken, die bei der Tumorentstehung eine Rolle spielen

Diese Therapie ist besonders bei Tumoren mit bestimmten genetischen Veränderungen oder Mutationen effektiv und hat den Vorteil, dass sie weniger schädlich für gesunde Zellen ist, im Vergleich zu herkömmlicher Chemotherapie.

Immuntherapie

Immuntherapie ist eine innovative Behandlungsform, die das körpereigene Immunsystem dazu anregt, Tumorzellen zu erkennen und zu bekämpfen. 

Dies kann durch die Verabreichung von Medikamenten erfolgen, die das Immunsystem aktivieren oder Tumorzellen so modifizieren, dass sie vom Immunsystem besser erkannt werden. Diese Therapie hat vielversprechende Ergebnisse bei bestimmten Tumoren gezeigt, insbesondere bei aggressiven Hirntumoren wie Glioblastomen, aber sie ist noch in der Erprobung und wird in klinischen Studien weiter untersucht.

Kombinationstherapien

In vielen Fällen kommen mehrere dieser Behandlungsmethoden kombiniert zum Einsatz, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Eine Kombination aus Chirurgie, Strahlentherapie und Chemotherapie wird häufig verwendet, um das Tumorwachstum zu stoppen, Resttumorzellen zu bekämpfen und Rückfälle zu verhindern. 

Auch Kombinationen von Chemotherapie und gezielter Therapie oder Immuntherapie können angewendet werden, um die Effektivität der Behandlung zu steigern.

Palliative Behandlung

Bei fortgeschrittenen Tumoren, die nicht mehr heilbar sind, kann eine palliative Behandlung eingesetzt werden. Sie soll die Lebensqualität der Betroffenen verbessern, indem Schmerzen und andere belastende Symptome gelindert werden. 

Palliative Maßnahmen können Schmerzmittel, Strahlentherapie zur Tumorverkleinerung oder Unterstützung durch therapeutische Maßnahmen wie Physiotherapie und psychologische Betreuung umfassen.


Quelle: Prosoma

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