Welche modernen Therapien gibt es? OP, Immuntherapie, zielgerichtete Medikamente, Photodynamik – aktuelle Therapien im Überblick.
Hautkrebs lässt sich heute dank moderner Therapieansätze zunehmend effektiver behandeln. Früherkennung durch regelmäßige Hautscreenings, individuelle Therapieplanung in spezialisierten Zentren sowie die Kombination von Immuntherapie, zielgerichteten Medikamenten und innovativen Techniken tragen dazu bei. Die Forschung entwickelt sich rasant weiter – in den kommenden Jahren könnte Hautkrebs noch erfolgreicher behandelbar werden.
Hautkrebs ist eine der am häufigsten diagnostizierten Krebsarten weltweit. Die drei Haupttypen sind:
In Deutschland erkranken jährlich rund 300.000 Menschen neu an hellem Hautkrebs (Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom) und etwa 23.000 an schwarzem Hautkrebs (Malignes Melanom).
Während heller Hautkrebs meist lokal behandelt und gut heilbar ist, stellt das maligne Melanom – besonders in fortgeschrittenen Stadien – eine deutlich größere Herausforderung dar. Dank moderner Diagnose- und Therapiemöglichkeiten verbessern sich jedoch die Heilungschancen stetig.
Die Wahl der Therapie hängt vom Hautkrebstyp, Stadium und individuellen Faktoren ab. In den letzten Jahren haben sich die Behandlungsmöglichkeiten erheblich weiterentwickelt.
Früherkennung ist beim Hautkrebs entscheidend. Die wichtigsten Verfahren zur Diagnose sind:
Besonders wichtig ist die genaue Stadieneinteilung, da sich daran die Therapieoptionen orientieren.
Die chirurgische Entfernung ist die erste Wahl bei den meisten Hautkrebserkrankungen, insbesondere in frühen Stadien.
Moderne Entwicklungen:
Heller Hautkrebs (Basalzell- und Plattenepithelkarzinom)
Die chirurgische Entfernung ist in den meisten Fällen die erste Wahl. Der Tumor wird mit einem Sicherheitsabstand entfernt, um sicherzustellen, dass keine Krebszellen zurückbleiben.
Schwarzer Hautkrebs (Melanom)
Auch hier ist die Operation die wichtigste Maßnahme bei frühen Stadien. Abhängig von Tumordicke und -tiefe erfolgt zusätzlich die Wächterlymphknotenbiopsie (Sentinel-Node), um festzustellen, ob der Krebs bereits gestreut hat.
Bei sehr oberflächlichen Formen des hellen Hautkrebses oder Krebsvorstufen (z. B. aktinische Keratosen) kommen Salben und Cremes mit krebshemmenden Wirkstoffen zum Einsatz:
Die PDT ist besonders bei oberflächlichen Formen wie Aktinischer Keratose oder oberflächlichem Basalzellkarzinom wirksam.
Ablauf:
Vorteile:
PDT eignet sich besonders für kosmetisch sensible Bereiche (z. B. Gesicht).
Wenn eine Operation nicht möglich ist – z. B. bei PatientInnen in hohem Alter oder mit Begleiterkrankungen – oder bei fortgeschrittenem Hautkrebs kann die Bestrahlung eine Alternative sein. Moderne Verfahren wie die intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) ermöglichen eine präzise Bestrahlung mit maximaler Schonung des umliegenden Gewebes.
Vorteile:
Immuntherapie hat die Prognose beim fortgeschrittenen Melanom revolutioniert. Sie nutzt das Immunsystem zur Bekämpfung von Krebszellen.
Diese Medikamente werden sowohl adjuvant (nach OP zur Rückfallvermeidung) als auch bei metastasiertem Melanom eingesetzt.
Moderne Kombinationstherapien:
Viele Melanome weisen spezifische genetische Mutationen auf, die durch zielgerichtete Medikamente (Targeted Therapy) blockiert werden können.
Vorteile:
Diese Medikamente blockieren die gestörte Signalübertragung, die das Krebswachstum antreibt, und werden oft kombiniert, um Resistenzen zu vermeiden.
In aktuellen Studien wird intensiv geprüft, wie sich Immuntherapie und zielgerichtete Therapie optimal kombinieren lassen. Ziel ist es, durch unterschiedliche Angriffspunkte die Effektivität zu maximieren und Resistenzen zu verhindern.
Im Gegensatz zu früher spielt die klassische Chemotherapie beim Melanom nur noch eine untergeordnete Rolle, da Immun- und zielgerichtete Therapien deutlich wirksamer sind. Chemotherapie kann aber in bestimmten Fällen eingesetzt werden:
Moderne Entwicklungen:
Bei hellem Hautkrebs wird sie ebenfalls nur in seltenen Fällen eingesetzt, etwa bei fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen mit Metastasen.
Moderne Präventionsstrategien:
Bei aller Therapiefortschritt bleibt Sonnenschutz der beste Schutz vor Hautkrebs:
Ein neuer Forschungsbereich ist die Liquid Biopsy, also die Analyse von Tumor-DNA im Blut. Besonders beim Melanom könnte dies die Nachsorge revolutionieren, da Rückfälle früher erkannt und schneller behandelt werden könnten.
Die Zukunft der Hautkrebsbehandlung liegt in der Präzisionsmedizin und künstlicher Intelligenz.
Die moderne Hautkrebsbehandlung orientiert sich an:
Durch diese personalisierte Medizin lassen sich Heilungschancen und Lebensqualität heute deutlich verbessern.
Besonders beim malignen Melanom bieten klinische Studien die Möglichkeit, früh Zugang zu innovativen Medikamenten und neuen Therapieansätzen zu erhalten. Patienten können davon direkt profitieren.
Hautkrebs, besonders schwarzer Hautkrebs, kann psychisch stark belasten. Psychoonkologen unterstützen Betroffene dabei, mit der Diagnose umzugehen, Ängste zu bewältigen und eine gute Lebensqualität zu erhalten.