Ein Überblick über Operation, zielgerichtete Therapien, Immuntherapie und neuste Behandlungsansätze bei Kolorektalem Karzinom.
Darmkrebs (kolorektales Karzinom) ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Jährlich erkranken rund 60.000 Menschen daran – Frauen und Männer nahezu gleich häufig. Dank moderner Früherkennung und innovativer Therapieansätze haben sich die Heilungschancen in den letzten Jahren stetig verbessert. Die Behandlung wird heute individuell auf die Lage des Tumors (Dickdarm oder Enddarm), das Stadium der Erkrankung sowie auf molekulare Eigenschaften des Tumors abgestimmt.
Je früher Darmkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. In Deutschland wird daher ab dem 50. Lebensjahr eine regelmäßige Darmkrebsvorsorge empfohlen. Zu den wichtigsten Diagnoseverfahren gehören:
Jeder Fall wird im Tumorboard besprochen. Gastroenterologen, Chirurgen, Onkologen, Radiologen und Pathologen entwickeln gemeinsam ein individuelles Therapiekonzept – angepasst an Stadium, Tumoreigenschaften und den allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin bzw. des Patienten.
Die chirurgische Entfernung des Tumors ist bei nicht metastasiertem Darmkrebs die wichtigste Therapie:
Bei lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom wird vor der Operation eine neoadjuvante Therapie empfohlen:
Total neoadjuvante Therapie (TNT): Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie in einem erweiterten Protokoll.
Je nach Tumorstadium folgt nach der Operation eine adjuvante Chemotherapie, besonders bei Stadium III (Lymphknotenbefall):
Bei metastasiertem Darmkrebs (Stadium IV) stehen systemische Therapien im Fokus:
Dank moderner molekularer Diagnostik kann die Behandlung immer besser personalisiert werden:
Besonders bei Tumoren mit Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H) zeigen Immuncheckpoint-Inhibitoren beeindruckende Ergebnisse.
Bei nicht heilbarem Darmkrebs (fortgeschrittenes Stadium IV) wird ein individuell angepasstes, oft multimodales Therapiekonzept gewählt:
Etwa 5-10 % aller Darmkrebserkrankungen sind erblich bedingt, z. B. durch Lynch-Syndrom. Bei Verdacht auf eine erbliche Belastung erfolgt eine genetische Beratung. Bei nachgewiesener Mutation gibt es spezielle Früherkennungsprogramme und ggf. präventive Maßnahmen.
Die Diagnose Darmkrebs löst bei den meisten Menschen große Ängste aus. Psychoonkologische Unterstützung kann helfen, mit Sorgen und Belastungen besser umzugehen – sowohl während der Behandlung als auch in der Nachsorge.
Nach Abschluss der Therapie folgt eine strukturierte Rehabilitation und langfristige Nachsorge, z. B.:
Die Darmkrebsforschung entwickelt sich rasant weiter. Aktuelle Trends:
Patientinnen und Patienten können im Rahmen klinischer Studien Zugang zu neuen Medikamenten und innovativen Behandlungsstrategien erhalten – besonders bei fortgeschrittenem oder schwer behandelbarem Darmkrebs.
Moderne Darmkrebstherapie setzt auf ein individuelles Konzept aus:
Deutsche Krebsgesellschaft – Darmkrebs
Quelle: Prosoma
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