In diesem Artikel

Darmkrebs in Kürze

Darmkrebs im Überblick: Häufigkeit, Risikofaktoren, Symptome und Behandlungsmethoden.

28.7.2025

Darmkrebs (kolorektales Karzinom) gilt in Deutschland als die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen und die dritthäufigste bei Männern. Die Erkrankung entwickelt sich über mehrere Jahre (oder sogar Jahrzehnte). Darmkrebs hat die Form eines bösartigen Tumors im Darm. Die häufigste Krebsart im Darm wird als kolorektales Karzinom bezeichnet. Es entsteht im Endteil des Verdauungssystems – im Dickdarm (Kolon) oder im Enddarm (Rektum).

Darmkrebs kurz erklärt

Darmkrebs umfasst Krebsarten im Dickdarm (Kolonkarzinom) und Mastdarm (Rektumkarzinom), die zusammen als kolorektales Karzinom bezeichnet werden. 

Krebs im Dünndarm oder in der Region des Afters (Analkarzinom) ist sehr selten und unterscheidet sich in seiner Entstehung und Behandlung deutlich vom Dick- und Mastdarmkrebs. 

Darmkrebs tritt vor allem im unteren Abschnitt des Dickdarms auf, insbesondere in den letzten 30 bis 40 Zentimetern.

Darmkrebs – Risikofaktoren

Verschiedene Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken:

Ungesunder Lebensstil und Ernährung:

  • Mangelnde Bewegung und Übergewicht
  • Ballaststoffarme Ernährung, hoher Konsum von rotem und verarbeitetem
  • Alkoholkonsum
  • Tabakkonsum

Genetische Faktoren:

  • Familiäre Vorgeschichte von Darmkrebs oder bestimmten chronischen Darmerkrankungen

Darmkrebs – Symptome

Darmkrebs kann lange Zeit unbemerkt bleiben, da er oft keine frühen, spezifischen Symptome verursacht. Wenn Beschwerden auftreten, ähneln diese häufig anderen Darmerkrankungen. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Veränderte Stuhlgewohnheiten: Häufiger Stuhldrang, wiederkehrende Verstopfungen oder ein Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall.
  • Auffälliger Stuhl: Blut im Stuhl, Schleimbeimengungen oder ungewöhnlich übelriechender Stuhl. Besonders dünner Stuhl kann auf Darmverengungen hindeuten. 
  • Verdauungsbeschwerden: Häufige starke Darmgeräusche, Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit. 
  • Schmerzen beim Stuhlgang oder krampfartige Bauchschmerzen, unabhängig vom Stuhlgang. 
  • Allgemeine Beschwerden: Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, leichtes Fieber und Nachtschweiß.

Bei fortgeschrittenem Darmkrebs können zusätzliche Symptome auftreten, wie Blutarmut (blasse Haut, Müdigkeit), ungewollter Gewichtsverlust, Bauchverhärtung (bei großen Tumoren), Darmverschluss (mit starken Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen) oder metastasierte Beschwerden, die je nach betroffenem Organ variieren.

Darmkrebs – Behandlungsmethoden

Die Therapie von Darmkrebs hängt maßgeblich vom Stadium der Erkrankung, der Tumorlokalisation und dem allgemeinen Gesundheitszustand der betroffenen Person ab. In der Regel wird ein individuell abgestimmter Therapieplan entwickelt, der eine Kombination von verschiedenen Behandlungsansätzen beinhalten kann. Die gängigsten Behandlungsmethoden sind:

Operation

Die Operation stellt die häufigste Behandlungsoption bei Darmkrebs dar, insbesondere wenn der Tumor noch nicht metastasiert ist. Ziel der Operation ist die vollständige Entfernung des Tumors und gegebenenfalls angrenzender Lymphknoten. Bei lokalisierten Tumoren im Dickdarm oder Mastdarm wird der betroffene Abschnitt des Darms entfernt und die Darmenden anschließend miteinander verbunden. 

In fortgeschrittenen Fällen, in denen der Tumor den gesamten Darm blockiert oder eine Darmperforation vorliegt, kann eine Operation zur Linderung der Symptome oder zur Vermeidung eines Darmverschlusses notwendig sein. Bei manchen PatientInnen wird sog. Stoma-Anlage erforderlich sein, wenn der Darm nach der Entfernung nicht wieder zusammengeführt werden kann.

Chemotherapie

Nach einer Operation kann eine Chemotherapie zum Einsatz kommen, um mögliche mikroskopische Reste von Tumorzellen zu eliminieren und das Risiko eines Rückfalls zu verringern. Die Chemotherapie kann auch bei metastasiertem Darmkrebs angewendet werden, wenn der Tumor in andere Organe, wie die Leber oder die Lunge, gestreut hat. 

Sie wird meist systemisch verabreicht, entweder intravenös oder in Tablettenform. In der Regel werden Kombinationstherapien eingesetzt, um die Effektivität zu erhöhen. Die Chemotherapie kann Nebenwirkungen wie Übelkeit, Haarausfall und Müdigkeit mit sich bringen. 

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie wird vor allem bei Tumoren im Mastdarm angewendet, insbesondere dann, wenn der Tumor nicht vollständig operativ entfernt werden kann oder um die Tumorzellen zu verkleinern, um die chirurgische Entfernung zu erleichtern. Sie kann auch nach der Operation eingesetzt werden, um verbleibende Krebszellen zu vernichten.

Die Strahlentherapie erfolgt in der Regel extern, wobei hochenergetische Strahlen auf die betroffene Region gerichtet werden. In einigen Fällen kann auch eine interne Strahlentherapie (Brachytherapie) durchgeführt werden.

Zielgerichtete Therapie

Die zielgerichtete Therapie ist eine moderne Behandlungsoption, die gezielt auf spezifische molekulare Veränderungen innerhalb der Krebszellen abzielt. Sie blockiert oder greift bestimmte Signalwege an, die das Tumorwachstum fördern

Diese Therapie wird in der Regel bei fortgeschrittenem Darmkrebs eingesetzt, wenn der Tumor bereits metastasiert ist und auf herkömmliche Chemotherapie nicht ausreichend anspricht. 

Zu den häufig verwendeten zielgerichteten Medikamenten gehören monoklonale Antikörper, die direkt an bestimmte Tumormarker binden und die Krebszellen blockieren. Medikamente, die die Blutversorgung des Tumors hemmen, werden in der zielgerichteten Therapie eingesetzt, um das Tumorwachstum zu stoppen.

Immuntherapie

Hierbei wird das körpereigene Immunsystem aktiviert, um den Krebs zu bekämpfen. Diese Therapieform wird vor allem bei Patienten mit bestimmten genetischen Veränderungen im Tumor (z.B. Mikrosatelliteninstabilität) eingesetzt.

Immuncheckpoint-Inhibitoren, wie Pembrolizumab und Nivolumab, gehören zu den gängigen Medikamenten in der Immuntherapie und blockieren bestimmte Proteine, die normalerweise die Immunantwort hemmen, sodass das Immunsystem den Tumor gezielt angreifen kann.



Quelle: Prosoma

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