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Chronische Lymphatische Leukämie in Kürze

Chronische Lymphatische Leukämie CLL im Überblick: Häufigkeit, Risikofaktoren, Symptome und Behandlungsmethoden.

March 27, 2025

Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist eine Krebserkrankung des lymphatischen Systems, zu dem Lymphknoten, Milz und Knochenmark gehören. Eine CLL kann auch ins Blut eingreifen. Die CLL ist in Deutschland die häufigste Blutkrebs-Erkrankung unter Erwachsenen. Die Erkrankungshäufigkeit ist stark altersbedingt – 90% der Betroffenen sind älterer als 55 Jahre. Bei vielen Betroffenen beginnt der Behandlungsprozess mit regelmäßigen Kontrollen. Sobald CLL-hineintreten ist, wird eine Therapie eingeführt. Mit entsprechender Therapie kann die Krankheit jahrelang aufgehalten werden.

Chronische Lymphatische Leukämie kurz erklärt

CLL ist eine Krebsart, die sich aus B-Lymphozyten entwickelt. Diese weißen Blutkörperchen spielen eine Schlüsselrolle im Immunsystem und kommen im lymphatischen System vor, einschließlich Lymphknoten, Milz und Knochenmark. 

Bei einer CLL verändern sich B-Lymphozyten bösartig und teilen sich unkontrolliert. Obwohl diese Zellen unter dem Mikroskop schwer von gesunden Zellen zu unterscheiden sind, verlieren sie ihre Funktion, was zu einer Schwächung des Immunsystems führt.

CLL betrifft nicht nur die lymphatischen Organe, sondern auch das Blut. Der Begriff „Leukämie“ ist in diesem Fall etwas irreführend, da CLL streng genommen ein Lymphom ist. Sie gehört zu den langsam fortschreitenden Lymphomen, die auch als "indolente" oder "niedrig-maligne" Lymphome bezeichnet werden.

Chronische Lymphatische Leukämie – Risikofaktoren

Die genaue Ursache für die Entstehung einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) lässt sich bei den meisten Betroffenen nicht feststellen. Es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination mehrerer Faktoren das Risiko für diese Erkrankung beeinflussen kann. 

Genetische Faktoren

Verwandte ersten Grades von CLL-PatientInnen (z.B. Kinder) haben ein leicht erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken, was auf einen genetischen Zusammenhang hinweist.

Erkrankungen in der Vorgeschichte 

Bestimmte Vorerkrankungen wie allergische Erkrankungen, Hepatitis-C-Infektionen oder häufige Atemwegsinfekte können das Risiko für CLL erhöhen.

Berufliche Exposition gegenüber Chemikalien

Regelmäßiger Kontakt mit Benzol und anderen organischen Lösungsmitteln, insbesondere im Beruf, könnte das Risiko steigern. Benzol gilt als Risikofaktor, und in Deutschland wird CLL bei beruflichem Kontakt mit Benzol oder 1,3-Butadien als Berufskrankheit anerkannt.

Alter

Das Risiko, an CLL zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter, was auf eine zunehmende Häufung von Erbgutveränderungen in den Zellen hinweist.

Chronische Lymphatische Leukämie – Symptome

Frühe Anzeichen

  • Schmerzlose Lymphknotenschwellungen: Häufig in Hals-, Schlüsselbein-, Achsel- oder Leistenregionen 
  • Unspezifische Beschwerden: Trockener Reizhusten, Luftnot, Druckgefühl oder Schmerzen aufgrund vergrößerter Lymphknoten in Brust- oder Bauchhöhle. 
  • Vergrößerte Milz oder Leber: Druckgefühl oder Schmerzen im Bauchbereich.

Fortgeschrittene Anzeichen 

  • Fieber: Unerklärlich und über 38°C 
  • Nächtliches Schwitzen 
  • Gewichtsverlust

Veränderte Blutwerte

  • Lymphozytose: Erhöhte Zahl der weißen Blutzellen (B-Lymphozyten), da die Leukämiezellen das Blut überschwemmen. 
  • Mangel an gesunden Blutzellen: Weniger Granulozyten, Erythrozyten und Thrombozyten, was zu Anämie und Thrombozytopenie führt. 
  • Erhöhte Enzymwerte: Laktatdehydrogenase (LDH) und Harnsäure sind im Blut erhöht.

Weitere Symptome 

  • Müdigkeit und Schwäche 
  • Anfälligkeit für Infektionen 
  • Blutungsneigung

Die CLL kann lange symptomfrei bleiben und wird oft zufällig bei einer Blutuntersuchung entdeckt.

Chronische Lymphatische Leukämie – Behandlungsmethoden

Die Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) hängt vom Krankheitsstadium und den Beschwerden ab. Bei einer asymptomatischen CLL werden in der Regel regelmäßige Kontrollen durchgeführt, während eine fortgeschrittene CLL eine spezifische Behandlung erfordert

  • Im frühen Stadium (Binet A) haben Patienten oft keine Beschwerden. Die Erkrankung verläuft langsam, sodass in der Regel keine sofortige Behandlung nötig ist. Stattdessen wird die Krankheit durch regelmäßige Untersuchungen überwacht.
  • Im mittleren Stadium (Binet B) wird die Behandlung je nach Aktivität der Erkrankung angepasst. Ist die Erkrankung aktiv, mit rascher Verschlechterung der Blutwerte oder deutlichen Symptomen wie Fieber oder Gewichtsverlust, wird eine Behandlung eingeleitet.
  • Im fortgeschrittenen Stadium (Binet C) sind oft bereits Beschwerden vorhanden, und eine Behandlung ist erforderlich. Ärzte entscheiden basierend auf Symptomen, Blutwerten und der Größe der Lymphknoten, wann die Behandlung begonnen wird.

Erstlinientherapie

Die Erstlinientherapie wird bei Patienten mit fortgeschrittener CLL angewendet und umfasst in der Regel medikamentöse Behandlung. In seltenen Fällen kommen auch Strahlen- oder Operationstherapien zum Einsatz. Bei ungünstigen Prognosen wird häufig die Teilnahme an klinischen Studien empfohlen.   

Zweitlinientherapie

Falls die CLL nach der Erstbehandlung fortschreitet, wird eine Zweitlinientherapie eingeleitet. Diese Therapie erfolgt nur bei zunehmenden Beschwerden oder erhöhter Erkrankungsaktivität. In speziellen Fällen kann auch eine Stammzelltransplantation in Betracht gezogen werden.




Quelle: Prosoma 

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