Ein Überblick über Operation, zielgerichtete Therapien, Immuntherapie und innovative Ansätze bei Mammakarzinom.
Brustkrebs (Mammakarzinom) ist die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Deutschland erkranken jährlich rund 70.000 Frauen daran. Dank intensiver Forschung und stetiger Weiterentwicklung der Therapien haben sich die Heilungschancen in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Von individuell angepassten Operationen über moderne medikamentöse Therapien bis hin zu Immuntherapien gibt es heute ein breites Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten, die auf die Eigenschaften des Tumors und die persönliche Situation der Patientin abgestimmt werden.
Früherkennung ist entscheidend. Regelmäßige Mammographie-Screenings ab dem 50. Lebensjahr gehören in Deutschland zum Standard. Die wichtigsten Untersuchungen bei Verdacht auf Brustkrebs sind:
Nach gesicherter Diagnose erfolgt die Besprechung im interdisziplinären Tumorboard. Gynäkologen, Onkologen, Radiologen, Pathologen und Strahlentherapeuten entwickeln gemeinsam eine maßgeschneiderte Therapie.
Chirurgische Entfernung des Tumors bleibt die wichtigste Therapie, wenn keine Metastasen vorliegen. Moderne Verfahren sind:
Bei größeren Tumoren oder aggressiven Subtypen wird vor der Operation eine neoadjuvante Therapie eingesetzt, um den Tumor zu verkleinern:
Um Rückfälle zu verhindern, erhalten viele Patientinnen nach der Operation eine zusätzliche adjuvante Behandlung:
Dank Fortschritten in der Molekularbiologie gibt es heute zielgerichtete Medikamente, die speziell auf die biologischen Eigenschaften des Tumors abgestimmt sind:
Besonders bei triple-negativem Brustkrebs (ohne Hormon- und HER2-Rezeptoren) zeigt die Immuntherapie vielversprechende Ergebnisse. Checkpoint-Inhibitoren wie Atezolizumab oder Pembrolizumab aktivieren das Immunsystem und helfen, Tumorzellen effektiver zu bekämpfen.
Bei fortgeschrittenem Brustkrebs mit Metastasen steht die Lebensqualität im Vordergrund. Moderne Therapiekonzepte kombinieren:
Bei familiärer Vorbelastung (z. B. BRCA1- oder BRCA2-Mutation) bieten moderne Zentren genetische Beratungen und Tests an. Dies hat Einfluss auf die Therapieplanung, z. B.:
Brustkrebs betrifft nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Psychoonkologische Betreuung hilft, Ängste und Sorgen zu bewältigen, unterstützt in Entscheidungsphasen und fördert die Lebensqualität – sowohl während als auch nach der Therapie.
Nach Abschluss der Behandlung folgt eine strukturierte Rehabilitation und langfristige Nachsorge, z. B.:
Die Brustkrebsforschung entwickelt sich rasant weiter. Aktuelle Schwerpunkte:
PatientInnen haben die Möglichkeit, im Rahmen klinischer Studien Zugang zu neuesten Medikamenten und innovativen Behandlungskonzepten zu erhalten. Besonders bei schwierigen Subtypen wie triple-negativem Brustkrebs kann dies neue Optionen eröffnen.
Die moderne Brustkrebsbehandlung setzt auf ein individuelles Therapiekonzept, abgestimmt auf:
Durch die Kombination aus Operation, modernen Medikamenten und unterstützenden Maßnahmen steigen die Heilungschancen und die Lebensqualität kontinuierlich.
Quelle: Prosoma