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Bauchspeicheldrüsenkrebs: Behandlung

Wie hoch sind die Heilungschancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs? Ist eine Chemotherapie bei Bauchspeicheldrüsenkrebs sinnvoll?

March 11, 2025

Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) ist eine der aggressivsten Krebsarten, die häufig erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird. Die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Tumorstadium, der allgemeine Gesundheitszustand von PatientInnen und die Reaktion auf Therapien. Zu den bewährten Behandlungsmethoden gehören chirurgische Eingriffe, Chemotherapie, Strahlentherapie und innovative zielgerichtete Therapien. Das Ziel der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs ist es, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen, die Lebensqualität der PatientInnen zu verbessern und die Heilungschancen zu erhöhen.

Wie wird Bauchspeicheldrüsenkrebs behandelt?

Operation: Bauchspeicheldrüsenkrebs-OP

Die wichtigste Therapieform bei Bauchspeicheldrüsenkrebs ist die Operation. Sie zielt darauf ab, das Tumorgewebe sowie die angrenzenden Lymphknoten vollständig zu entfernen. Eine vollständige Entfernung ist nur möglich, wenn der Tumor auf die Bauchspeicheldrüse begrenzt ist. Der Umfang der Operation hängt vom Tumorort und dessen Ausbreitung ab.

  • Whipple-Operation: Ist der Tumor im Pankreaskopf, werden neben der Bauchspeicheldrüse auch der Zwölffingerdarm, ein Teil des Magens, der Gallengang und oft auch die Gallenblase entfernt. Dabei wird die Verbindung zwischen Magen und Dünndarm sowie der Gallenabfluss rekonstruiert. Die Operation ist anspruchsvoll, hat aber bei erfahrenen Chirurgen ein geringes Risiko. 
  • Linksresektion: Liegt der Tumor im Schwanz der Bauchspeicheldrüse, wird dieser Abschnitt zusammen mit der Milz entfernt.

Wenn der Tumor nicht vollständig entfernt werden kann, wird oft eine Chemotherapie angewendet, um das Wachstum zu verlangsamen und Beschwerden zu lindern.

Nach der Operation kann eine unterstützende Chemotherapie helfen, verbleibende Tumorzellen zu bekämpfen und das Risiko von Rückfällen zu senken.

Chemotherapie

Chemotherapie nutzt zellwachstumshemmende Medikamente (Zytostatika), um Krebszellen im Körper abzutöten. Diese Therapie wird oft nach einer Operation eingesetzt, um das Tumorwachstum zu stoppen und das Überleben zu verlängern. Bei fortgeschrittenem Krebs kann eine Chemotherapie auch vor der Operation helfen, den Tumor zu verkleinern.

In der Regel werden Medikamente wie Gemcitabin oder 5-FU verwendet. Für fortgeschrittenen Krebs kommen Kombinationstherapien wie Gemcitabin und Erlotinib oder andere Zytostatika in Frage. 

Chemotherapie hat jedoch oft Nebenwirkungen wie Übelkeit, Haarausfall und eine erhöhte Infektionsgefahr.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie wird meist in Kombination mit Chemotherapie (Radiochemotherapie) eingesetzt, um den Tumor zu verkleinern und die Chancen einer erfolgreichen Operation zu erhöhen. Sie kommt auch zur Schmerzlinderung in fortgeschrittenen Krankheitsstadien zum Einsatz.

Nebenwirkungen der Strahlentherapie können Übelkeit, Durchfall und Müdigkeit sein, die entweder während oder Monate nach der Behandlung auftreten können.

Zielgerichtete Therapien

Zielgerichtete Therapien greifen gezielt in den Stoffwechsel der Krebszellen ein, ohne gesundes Gewebe zu schädigen. 

Der Tyrosinkinasehemmer Erlotinib ist der einzige zugelassene Wirkstoff für Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er blockiert Signale, die das Wachstum der Tumorzellen fördern, und kann die Überlebenszeit der PatientInnen verlängern.

Palliativtherapie

Wenn der Krebs nicht mehr heilbar ist, konzentriert sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität. Eine Chemotherapie mit Gemcitabin wird häufig eingesetzt, um Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten. 

Palliative Behandlungen umfassen auch kleine Eingriffe wie das Einsetzen von Stents zur Entlastung von Gallengang- oder Magenverengungen und die Durchführung einer enteralen oder parenteralen Ernährung bei Bedarf. Zudem wird die Schmerzbehandlung mit Medikamenten wie Morphin fokussiert.

Enzym-, Diabetes- und Vitamintherapie

Bauchspeicheldrüsenkrebs kann die Produktion von Verdauungsenzymen und Insulin beeinträchtigen, was zu Verdauungsstörungen und Diabetes führen kann. Enzympräparate helfen bei der Verdauung, während Insulin bei Diabetes erforderlich ist. Eine angemessene Vitamin- und Ernährungstherapie unterstützt die PatientInnen in deren Heilung und Lebensqualität. 


Quelle: Prosoma

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/bauspeicheldruesenkrebs/bauchspeicheldruesenkrebs-basis-infos-fuer-pati.html

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