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Krebspräventive Ernährung nach der Behandlung

Die Zeit nach der Behandlung ist ein guter Zeitpunkt zur Normalisierung des Körpergewichts: 10 Ernährungsempfehlungen nach der onkologischen Behandlung.

24.10.2025
Expertenbeitrag

Eine ausgewogene Ernährung spielt nicht nur während der Krankheit und der Therapie eine wichtige Rolle, sondern auch nach Abschluss der onkologischen Behandlung. Nach der Genesung von einer Krebserkrankung kann eine gezielt abgestimmte Ernährung nicht nur die Regeneration des Körpers unterstützen, sondern auch das Risiko eines Rückfalls senken.

Ernährung zur Krebsprävention und Rückfallvorbeugung 

Eine 40-jährige Studie aus dem US-amerikanischen Framingham hat gezeigt, dass 53% der Gesundheit eines Menschen von seinem Lebensstil abhängt

Zu einem gesunden Lebensstil gehören unter anderem: Ernährung, körperliche Aktivität, der Umgang mit Medikamenten und Genussmitteln sowie die Fähigkeit, mit Stress umzugehen. Diese Faktoren können wir aktiv beeinflussen und so das Risiko für das Auftreten oder das Wiederauftreten von Krankheiten verringern. 

Die Auswahl der richtigen Ernährung nach einer Krebsbehandlung hängt unter anderem vom allgemeinen Gesundheitszustand, dem Ernährungsstatus, möglichen Begleiterkrankungen und dem Verdauungssystem ab. 

Menschen, die eine Krebserkrankung überstanden haben, sind oft auch einem höheren Risiko für die Entstehung oder Verschlechterung anderer chronischer Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose ausgesetzt, was bei der Ernährungsplanung berücksichtigt werden sollte.

Wie soll ich essen, um Rückfällen vorzubeugen?

Ein häufig empfohlener Ernährungsansatz nach einer Krebsbehandlung ist eine vollwertige, ausgewogene Kost. Sie basiert auf einer Vielzahl von an unverarbeiteten Lebensmitteln wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Fisch und Meeresfrüchten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen sowie pflanzlichen Ölen und Fett wie Olivenöl oder Rapsöl. 

Ein zentraler Punkt dieser Ernährungsweise ist die  Lebensmittelvielfalt,  dabei sollten auch Eier, Milchprodukte und mageres Fleisch maßvoll in die Ernährung integriert werden.

Eine vollwertige,ausgewogene Ernährung unterstützt nicht nur die Prävention von Krebs, sondern trägt auch zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Fettleibigkeit bei.

Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung nach der Krebserkrankung

  1. Achte auf regelmäßige Mahlzeiten

Iss 4 bis 5 Mahlzeiten täglich im Abstand von etwa 3 bis 4 Stunden. Regelmäßige Mahlzeiten helfen dabei, das Energielevel stabil zu halten und  starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels zu verhindern. Dies spielt eine wichtige Rolle bei der Prävention von Insulinresistenz und Diabetes. Zudem wird die Aufnahme der Nährstoffe aus den Nahrungsmitteln optimiert.

  1. Achte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Es wird empfohlen, täglich 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßte Getränke wie Tee zu trinken, aber eine genauere Orientierung bietet eine Menge von 30-35 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. 

  1. Iss täglich Gemüse und Obst

Gemüse und Obst sind reich an Ballaststoffen, die für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl sorgen und die Darmbewegungen unterstützen. Sie liefern auch Vitamine und entzündungshemmende Substanzen. 

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollte die tägliche Menge an Obst und Gemüse mindestens 400–500 Gramm betragen, was etwa 5 Portionen entspricht. Achte darauf, eine bunte Auswahl zu wählen, um von der Vielfalt an Nährstoffen zu profitieren.

  1. Wähle Vollkornprodukte 

Vollkornprodukte sind eine ausgezeichnete Quelle für Ballaststoffe, B-Vitamine, Folsäure, Eisen, Magnesium und Zink. Vollkornbrot, grobe Getreidearten, Vollkornpasta, brauner Reis und Kleie sind eindeutig die bessere Wahl gegenüber raffinierten Produkten.

Solltest Du nach der Krebsbehandlung unter Magen-Darm-Beschwerden leiden, muss der Ballaststoffgehalt möglicherweise reduziert werden. In diesem Fall ist es ratsam, eine:n qualifizierte:n Ernährungsberater:in zu Rate zu ziehen, der Dir individuelle Empfehlungen gibt. Das gilt vor allem für Personen nach einer Operation an den Verdauungsorganen, wie z. B. einer Magen-OP oder Whipple-OP. In solchen Fällen muss die Ernährung leichter verdaulich sein.

  1. Integriere fermentierte Milchprodukte in Deine Ernährung 

Dazu gehören Joghurt, Kefir und Buttermilch; die Empfehlung liegt bei einer Menge von zwei Portionen täglich. Achte darauf, dass die Lebensmittel natürlich hergestellt und frei von künstlichen Zusatzstoffen und Zucker sind.

  1. Reduziere den Fleischkonsum 

Diese Empfehlung betrifft besonders rotes Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte (bis zu 500 g pro Woche). Studien haben gezeigt, dass der tägliche Konsum von 50 g verarbeitetem Fleisch (z. B. zwei große Scheiben Schinken) das Risiko für Darmkrebs um 18 % erhöht. Statt auf Fleisch sollte man häufiger auf Fisch, Meeresfrüchte, Hülsenfrüchte und Eier zurückgreifen.

  1. Verwende pflanzliche Öle, insbesondere Olivenöl 

Statt Schmalz oder Butter sollten pflanzliche Öle wie Olivenöl, Leinsamenöl oder Rapsöl verwendet werden. Braten sollte laut den Empfehlungen vermieden werden. 

  1. Reduziere Zucker und Süßigkeiten

Verringere die Menge an Zucker, die Du zu Dir nimmst, es sollten nicht mehr als 50 g Zucker pro Tag sein, besser wäre es 25 g pro Tag nicht zu überschreiten. Achte besonders auf versteckte Zuckerquellen, wie z. B. in fertigen Dressings. Süßigkeiten lassen sich gut durch Obst, Nüsse oder selbstgemachte Desserts ohne raffinierten Zucker ersetzen. Als gesunde Alternative zu Zucker kann Xylit oder Erythrit verwendet werden.

  1. Reduziere die Salzaufnahme 

Die tägliche Menge an Salz sollte 5 g Salz nicht überschreiten (das entspricht einem kleinen Teelöffel). Salz kann durch aromatische Kräuter wie Basilikum, Oregano, Majoran oder Petersilie ersetzt werden.

  1. Verzichte auf Alkohol 

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat Alkohol als krebserregend der Gruppe 1 eingestuft,was bedeutet, dass er das höchste Krebsrisiko für den Menschen darstellt. Denke daran: Es gibt keine sichere Menge oder Form von Alkohol.

Autor
Autorin
Prüfer
Prüferin

Dorota Lazarski

Ökotrophologin (B. Sc., M. A. E-Health) und zertifizierte Ernährungsberaterin (VDOE, E-Zert). Sie verfügt über langjährige Erfahrung in Prävention und Ernährungstherapie, begleitet Patient:innen während und nach einer Krebserkrankung und erstellt qualitätsgesicherte Inhalte für digitale Gesundheitsformate.

Mehr erfahren
Quellen:
  • Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ und Deutsche Krebshilfe (Themen: Ernährung nach der Krebstherapie/Prävention).
  • S3-Leitlinie Klinische Ernährung in der Onkologie (DGEM/DGHO/AWMF).
  • World Cancer Research Fund (WCRF) / American Institute for Cancer Research (AICR) (weltweiter Goldstandard, adaptiert von deutschen Organisationen).
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): 10 Regeln der DGE (sowie Empfehlungen für Patienten mit Diabetes-Risiko).
  • DGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr: Allgemeine Richtlinie zur Deckung des Grundbedarfs. Bei postoperativen oder therapiebedingten Problemen ist die Flüssigkeitszufuhr oft erhöht.
  • DGE: Die 10 Regeln und KID des DKFZ: Ernährung zur Prävention.
  • WCRF/AICR-Berichte (Adaption durch DKFZ/Deutsche Krebshilfe) und DGE-Empfehlungen.
  • DGE: Die 10 Regeln und WHO/IARC-Empfehlungen.
  • Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC): IARC Monographs on the Evaluation of Carcinogenic Risks to Humans, Volume 100E (2012): Personal Habits and Indoor Combustions. (Bezieht sich auf alkoholische Getränke). 
  • Deutsche Krebshilfe (DKH) und Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
  • Gemeinsame Publikation/Kampagne: Alkoholatlas Deutschland 2022 (Herausgeber: DKFZ in Kooperation mit DKH und DKG).
  • Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ (Themenbereich: Alkohol und Krebsrisiko): Patienteninformation.
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