Was ist Speiseröhrenkrebs? Symptome, Ursachen, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten. Wie man Speiseröhrenkrebs früh erkennt und behandelt.
Speiseröhrenkrebs bleibt lange unbemerkt, doch wer auf seinen Körper hört, kann Warnsignale frühzeitig erkennen. Chronische Schluckbeschwerden oder unerklärlicher Gewichtsverlust gehören immer ärztlich abgeklärt. Rauchstopp, weniger Alkohol und eine gute Refluxbehandlung senken das Risiko deutlich.
Speiseröhrenkrebs (medizinisch: Ösophaguskarzinom) ist eine seltenere, aber sehr ernsthafte Krebserkrankung. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 5.500 Männer und 1.500 Frauen daran. Die Erkrankung betrifft vor allem Menschen über 60 Jahre.
Da Speiseröhrenkrebs oft lange keine eindeutigen Symptome verursacht, wird er häufig erst in fortgeschrittenem Stadium erkannt – was die Behandlung erschwert.
Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) entsteht durch langfristige Zellveränderungen in der Schleimhaut der Speiseröhre. Diese Veränderungen werden häufig durch chronische Reizungen und Entzündungen ausgelöst. Dabei können sich gesunde Zellen schrittweise in Krebszellen umwandeln.
Langfristige Schädigungen der Schleimhaut können zu genetischen Mutationen in den Zellen der Speiseröhre führen. Dabei spielen folgende Risikofaktoren eine zentrale Rolle:
Wenn die Schleimhaut langfristig geschädigt wird, kann es zu Dysplasien kommen – also zu Vorstufen von Krebs. Diese können sich über Jahre hinweg weiterentwickeln:
Im Laufe der Zeit können sich die veränderten Zellen unkontrolliert vermehren und einen Tumor bilden. Je nach Ursprungszellen entstehen zwei Hauptarten von Speiseröhrenkrebs:
Die genauen Ursachen sind nicht immer klar, aber es gibt mehrere gut erforschte Risikofaktoren:
Frühe Symptome fehlen oft, weshalb die Erkrankung oft erst spät erkannt wird. Dennoch gibt es Warnzeichen, die ernst genommen werden sollten:
Je nach Lage und Zelltyp unterscheidet man zwei Hauptformen:
Bei Verdacht auf Speiseröhrenkrebs erfolgen mehrere Untersuchungen:
Therapie je nach Stadium
Die Wahl der Behandlung hängt vom Stadium, der Lage des Tumors und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab:
Wenn möglich, wird die Speiseröhre teilweise oder vollständig entfernt (Ösophagektomie). Der Magen wird dabei als Ersatzspeiseröhre hochgezogen.
Bei fortgeschrittenem Tumor erfolgt häufig eine Vorbehandlung mit Chemo- und Strahlentherapie, um den Tumor zu verkleinern. Diese sogenannte neoadjuvante Therapie verbessert die Heilungschancen.
Wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist, zielt die Behandlung auf die Linderung von Beschwerden ab – etwa durch:
Speiseröhrenkrebs hat eine ungünstige Prognose, da er oft spät erkannt wird. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei:
Früherkennung und moderne Kombinationsbehandlungen verbessern die Chancen, vor allem bei früh entdecktem Adenokarzinom.
Speiseröhrenkrebs vorbeugen – geht das?
Einige Risikofaktoren lassen sich vermeiden:
Besonders Menschen mit chronischem Sodbrennen oder diagnostiziertem Barrett-Ösophagus sollten regelmäßige Vorsorge (Gastroskopie) ernst nehmen.
Früherkennung – Gibt es Vorsorge bei Speiseröhrenkrebs?
Ein Früherkennungsprogramm gibt es in Deutschland nicht. Bei chronischem Sodbrennen oder bekanntem Barrett-Ösophagus empfehlen Ärzte aber regelmäßige Magenspiegelungen (Gastroskopie). Dabei können verdächtige Gewebeproben entnommen werden.
Die Diagnose Krebs – auch wenn er heilbar ist – ist ein Schock. Viele Männer kämpfen nach der Behandlung mit Ängsten, Depressionen oder Sorgen um ihre Männlichkeit. Psychoonkologische Unterstützung oder Selbsthilfegruppen können hier eine wichtige Hilfe sein.
Quelle: Prosoma
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