Was ist Schilddrüsenkrebs? Symptome, Ursachen, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten. Wie man Schilddrüsenkrebs früh erkennt und behandelt.
Nicht jeder Knoten in der Schilddrüse ist bösartig – die meisten sind gutartig. Trotzdem gilt: Jeder neue oder vergrößerte Knoten sollte ärztlich abgeklärt werden. Dank moderner Diagnostik und Therapie sind die Heilungschancen bei Schilddrüsenkrebs heute sehr gut – vor allem, wenn er früh entdeckt wird.
Schilddrüsenkrebs ist eine eher seltene Krebserkrankung. In Deutschland erkranken jährlich etwa 7.000 Menschen daran – Frauen etwa dreimal häufiger als Männer.
In den meisten Fällen wird Schilddrüsenkrebs zufällig entdeckt, z. B. bei einer Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse. Die Heilungschancen sind insgesamt sehr gut, besonders wenn der Tumor früh erkannt wird.
Schilddrüsenkrebs (Schilddrüsenkarzinom) entsteht durch eine ungehemmte Zellteilung in der Schilddrüse, die zur Bildung eines bösartigen Tumors führt. Die genaue Ursache ist oft unklar, aber es gibt bestimmte genetische Veränderungen und Risikofaktoren, die die Entstehung begünstigen können.
Die genauen Ursachen von Schilddrüsenkrebs sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch einige bekannte Risikofaktoren:
Strahlenbelastung
Genetische Mutationen
Jodmangel oder -überschuss
Hormonelle und Autoimmunerkrankungen
Gutartige Schilddrüsenknoten
In den frühen Stadien verursacht Schilddrüsenkrebs meist keine Beschwerden. Erste Anzeichen treten oft erst auf, wenn der Tumor größer wird oder auf umliegende Strukturen drückt. Warnzeichen können sein:
Da diese Symptome auch bei harmlosen Schilddrüsenerkrankungen auftreten, ist eine frühzeitige Abklärung besonders wichtig.
Ein neuer, fester Knoten in der Schilddrüse, der schnell wächst oder mit Schluckproblemen einhergeht, sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Schilddrüsenkrebs ist nicht gleich Schilddrüsenkrebs – es gibt verschiedene Typen, die sich in Aggressivität, Häufigkeit und Behandlung unterscheiden:
Falls bei einer Untersuchung ein Knoten entdeckt wird, erfolgt die weitere Abklärung:
Die Standardbehandlung bei Schilddrüsenkrebs ist die operative Entfernung der Schilddrüse (Thyreoidektomie). Je nach Tumorgröße und Ausdehnung werden auch die Lymphknoten im Halsbereich mit entfernt.
Nach der OP erfolgt bei den meisten Patienten eine Radiojodtherapie. Dabei wird radioaktives Jod verabreicht, das mögliche verbliebene Schilddrüsenzellen oder Metastasen zerstört.
Da die Schilddrüse entfernt wurde, müssen Patienten lebenslang Schilddrüsenhormone (L-Thyroxin) einnehmen. Diese Hormone verhindern auch, dass eventuell verbliebene Krebszellen stimuliert werden.
Bei den häufigsten Formen – dem papillären und follikulären Karzinom – sind Strahlen- oder Chemotherapie in der Regel nicht notwendig. Sie kommen eher bei sehr aggressiven Tumoren wie dem anaplastischen Karzinom zum Einsatz.
Die Prognose bei Schilddrüsenkrebs ist insgesamt sehr gut, insbesondere bei frühzeitiger Diagnose. Prognose und Heilungschancen:
Kann man Schilddrüsenkrebs vorbeugen?
Es gibt keine spezifische Vorsorgeuntersuchung für Schilddrüsenkrebs. Zur allgemeinen Vorbeugung wird empfohlen:
Früherkennung & Risikoreduktion
Ein generelles Screening auf Schilddrüsenkrebs gibt es nicht. Bei bekannter familiärer Vorbelastung oder nach Strahlenexposition wird eine regelmäßige Ultraschallkontrolle empfohlen.
Die Diagnose Krebs – auch wenn er heilbar ist – ist ein Schock. Viele Männer kämpfen nach der Behandlung mit Ängsten, Depressionen oder Sorgen um ihre Männlichkeit. Psychoonkologische Unterstützung oder Selbsthilfegruppen können hier eine wichtige Hilfe sein.
Quelle: Prosoma