Was ist Prostatakrebs? Symptome, Ursachen, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten. Wie man Prostatakrebs früh erkennt und behandelt.
Prostatakrebs entsteht durch ein Zusammenspiel von genetischen, hormonellen und umweltbedingten Faktoren und bleibt in frühen Stadien oft unbemerkt. Die Entwicklung von Prostatakrebs kann sehr unterschiedlich verlaufen – von langsam wachsenden, harmlosen Tumoren bis hin zu aggressiven, metastasierenden Formen. Eine frühzeitige Diagnose durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen (PSA-Test, Tastuntersuchung) verbessert die Behandlungschancen erheblich.
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Jährlich erhalten rund 65.000 Männer die Diagnose Prostatakrebs. Besonders betroffen sind Männer ab dem 50. Lebensjahr – das Risiko steigt mit zunehmendem Alter.
Die Prostata (Vorsteherdrüse) gehört zum männlichen Fortpflanzungssystem und liegt direkt unter der Blase. Prostatakrebs entsteht, wenn sich Zellen in der Prostata unkontrolliert vermehren.
Prostatakrebs entsteht durch genetische Veränderungen in den Zellen der Prostata, die zu unkontrolliertem Wachstum führen. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, aber mehrere Faktoren spielen eine Rolle:
Die Entwicklung von Prostatakrebs erfolgt in mehreren Stadien und kann sich über Jahre oder Jahrzehnte erstrecken. Meist beginnt der Tumor unbemerkt und wächst langsam, in manchen Fällen kann er jedoch aggressiver sein und schneller fortschreiten.
Der Tumor wächst über die Kapsel der Prostata hinaus und kann benachbartes Gewebe wie die Samenblasen oder die Blasenwand befallen. Erste Symptome wie Probleme beim Wasserlassen oder Blut im Urin können auftreten.
In diesem Stadium breitet sich der Krebs auf die Lymphknoten (N1) oder andere Organe aus (M1). Besonders häufig bilden sich Knochenmetastasen (z. B. in der Wirbelsäule, Hüfte oder Rippen), die starke Schmerzen verursachen können. Auch Lungen- oder Lebermetastasen sind möglich.
Die genaue Ursache von Prostatakrebs ist nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch bekannte Risikofaktoren:
Testosteron, das männliche Sexualhormon, trägt zum Wachstum der Prostatazellen bei. Ein Ungleichgewicht oder eine erhöhte Sensitivität gegenüber Testosteron kann zur Entstehung von Krebszellen führen.
Männer mit einer familiären Vorgeschichte von Prostatakrebs haben ein höheres Risiko. Bestimmte Genmutationen, wie BRCA1 oder BRCA2 (bekannt aus dem Brustkrebsrisiko), können ebenfalls die Wahrscheinlichkeit für Prostatakrebs erhöhen.
Mit zunehmendem Alter können Fehler in der Zellteilung auftreten. Diese Mutationen können dazu führen, dass sich Prostatazellen unkontrolliert vermehren und nicht mehr auf körpereigene Kontrollmechanismen reagieren.
Chronische Entzündungen (Prostatitis) könnten das Risiko für Zellveränderungen erhöhen. Zudem können Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Rauchen und Umweltgifte eine Rolle spielen.
Prostatakrebs tritt vor allem bei Männern über 50 auf. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, dass sich genetische Fehler in den Zellen ansammeln.
Prostatakrebs verursacht lange Zeit keine Beschwerden. Viele Männer fragen sich: „Welche Symptome hat man bei Prostatakrebs?“ In frühen Stadien bleibt die Erkrankung oft unbemerkt. Erste Anzeichen treten meist erst auf, wenn der Tumor die Prostata verlässt oder auf die Harnröhre drückt:
Besonders tückisch: Frühzeichen fehlen oft vollständig. Deshalb ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ab 45 Jahren so wichtig, um Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen.
Wenn Verdacht auf Prostatakrebs besteht, folgen weitere Untersuchungen:
Die Behandlung von Prostatakrebs richtet sich nach:
Bei langsam wachsendem Krebs im frühen Stadium – besonders bei älteren Patienten – kann zunächst auf eine aktive Therapie verzichtet werden. Der Tumor wird regelmäßig kontrolliert.
Bei lokal begrenztem Prostatakrebs wird häufig die Prostata komplett entfernt. Ziel ist eine vollständige Heilung.
Als Alternative zur Operation oder bei inoperablem Tumor kann die Prostata von außen (perkutane Bestrahlung) oder von innen (Brachytherapie) bestrahlt werden.
Da Prostatakrebs stark von Testosteron abhängt, kann durch Medikamente die Hormonproduktion gedrosselt werden. Dies verlangsamt das Tumorwachstum.
Bei fortgeschrittenem, metastasiertem Prostatakrebs kommt Chemotherapie zum Einsatz – meist, wenn Hormontherapie nicht mehr wirkt (kastrationsresistenter Prostatakrebs).
Die Prognose hängt stark vom Stadium bei Diagnose ab:
Früh erkannt ist Prostatakrebs sehr gut behandelbar – die Heilungschancen sind bei rechtzeitiger Diagnose ausgezeichnet.
Kann man Prostatakrebs vorbeugen?
Es gibt keine 100%ige Vorsorge, aber folgende Maßnahmen können das Risiko senken:
Besonders wichtig: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ab 45 Jahren (bei familiärer Vorbelastung bereits ab 40 Jahren).
In Deutschland haben Männer ab 45 Jahren Anspruch auf eine jährliche Prostata-Vorsorgeuntersuchung. Sie umfasst:
Zusätzlich kann ein PSA-Test (Blutuntersuchung auf Prostata-spezifisches Antigen) durchgeführt werden. Ein erhöhter PSA-Wert ist jedoch nicht immer ein Hinweis auf Krebs – er kann auch bei Entzündungen oder gutartiger Prostatavergrößerung erhöht sein.
Die Diagnose Krebs – auch wenn er heilbar ist – ist ein Schock. Viele Männer kämpfen nach der Behandlung mit Ängsten, Depressionen oder Sorgen um ihre Männlichkeit. Psychoonkologische Unterstützung oder Selbsthilfegruppen können hier eine wichtige Hilfe sein.
Quelle: Prosoma