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Alles über Prostatakrebs

Was ist Prostatakrebs? Symptome, Ursachen, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten. Wie man Prostatakrebs früh erkennt und behandelt.

March 27, 2025

Prostatakrebs entsteht durch ein Zusammenspiel von genetischen, hormonellen und umweltbedingten Faktoren und bleibt in frühen Stadien oft unbemerkt. Die Entwicklung von Prostatakrebs kann sehr unterschiedlich verlaufen – von langsam wachsenden, harmlosen Tumoren bis hin zu aggressiven, metastasierenden Formen. Eine frühzeitige Diagnose durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen (PSA-Test, Tastuntersuchung) verbessert die Behandlungschancen erheblich. 

Was ist Prostatakrebs (Prostatakarzinom)?

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Jährlich erhalten rund 65.000 Männer die Diagnose Prostatakrebs. Besonders betroffen sind Männer ab dem 50. Lebensjahr – das Risiko steigt mit zunehmendem Alter.

Die Prostata (Vorsteherdrüse) gehört zum männlichen Fortpflanzungssystem und liegt direkt unter der Blase. Prostatakrebs entsteht, wenn sich Zellen in der Prostata unkontrolliert vermehren.

Wie entsteht Prostatakrebs?

Prostatakrebs entsteht durch genetische Veränderungen in den Zellen der Prostata, die zu unkontrolliertem Wachstum führen. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, aber mehrere Faktoren spielen eine Rolle:

  • Alter: Über 80 % der Fälle treten bei Männern über 60 auf.
  • Familiäre Vorbelastung: Wer nahe Verwandte mit Prostatakrebs hat, trägt ein erhöhtes Risiko.
  • Ungesunde Ernährung: Eine fettreiche Ernährung sowie Übergewicht können das Risiko erhöhen.
  • Hormonelle Faktoren: Testosteron spielt eine Rolle bei der Krebsentstehung.

Wie entwickelt sich Prostatakrebs?

Die Entwicklung von Prostatakrebs erfolgt in mehreren Stadien und kann sich über Jahre oder Jahrzehnte erstrecken. Meist beginnt der Tumor unbemerkt und wächst langsam, in manchen Fällen kann er jedoch aggressiver sein und schneller fortschreiten. 

  1. Frühe Veränderungen: Zellveränderungen in der Prostata 

Prostatakrebs beginnt oft mit intraepithelialen Neoplasien der Prostata (PIN). Dabei handelt es sich um veränderte Drüsenzellen in der Prostata, die als mögliche Vorstufe von Krebs gelten. In diesem Stadium gibt es meist keine Symptome. 

  1. Lokal begrenzter Prostatakrebs (Stadium T1-T2) 

In dieser Phase bleibt der Tumor auf die Prostata beschränkt. Er verursacht häufig keine Beschwerden und wird meist nur durch eine PSA-Testung oder eine Biopsie entdeckt. Die Heilungschancen sind in diesem Stadium sehr gut.

  1. Lokal fortgeschrittener Prostatakrebs (Stadium T3-T4)

Der Tumor wächst über die Kapsel der Prostata hinaus und kann benachbartes Gewebe wie die Samenblasen oder die Blasenwand befallen. Erste Symptome wie Probleme beim Wasserlassen oder Blut im Urin können auftreten.

  1. Metastasierender Prostatakrebs (Stadium N1/M1)

In diesem Stadium breitet sich der Krebs auf die Lymphknoten (N1) oder andere Organe aus (M1). Besonders häufig bilden sich Knochenmetastasen (z. B. in der Wirbelsäule, Hüfte oder Rippen), die starke Schmerzen verursachen können. Auch Lungen- oder Lebermetastasen sind möglich.

Wie schnell entwickelt sich Prostatakrebs?

  • Indolente (langsam wachsende) Formen bleiben oft über Jahre stabil und benötigen möglicherweise keine sofortige Therapie.
  • Aggressive Formen können rasch fortschreiten und früh Metastasen bilden. Das Gleason-Score-System hilft, die Aggressivität des Tumors einzuschätzen. 

Ursachen und Risikofaktoren für Prostatakrebs

Die genaue Ursache von Prostatakrebs ist nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch bekannte Risikofaktoren:

Hormonelle Einflüsse

Testosteron, das männliche Sexualhormon, trägt zum Wachstum der Prostatazellen bei. Ein Ungleichgewicht oder eine erhöhte Sensitivität gegenüber Testosteron kann zur Entstehung von Krebszellen führen.

Genetische Faktoren

Männer mit einer familiären Vorgeschichte von Prostatakrebs haben ein höheres Risiko. Bestimmte Genmutationen, wie BRCA1 oder BRCA2 (bekannt aus dem Brustkrebsrisiko), können ebenfalls die Wahrscheinlichkeit für Prostatakrebs erhöhen.

Zellveränderungen und DNA-Mutationen

Mit zunehmendem Alter können Fehler in der Zellteilung auftreten. Diese Mutationen können dazu führen, dass sich Prostatazellen unkontrolliert vermehren und nicht mehr auf körpereigene Kontrollmechanismen reagieren.

Entzündungen und Umweltfaktoren

Chronische Entzündungen (Prostatitis) könnten das Risiko für Zellveränderungen erhöhen. Zudem können Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Rauchen und Umweltgifte eine Rolle spielen.

Einfluss des Alters

Prostatakrebs tritt vor allem bei Männern über 50 auf. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, dass sich genetische Fehler in den Zellen ansammeln.

Symptome – Wie erkennt man Prostatakrebs?

Prostatakrebs verursacht lange Zeit keine Beschwerden. Viele Männer fragen sich: „Welche Symptome hat man bei Prostatakrebs?“ In frühen Stadien bleibt die Erkrankung oft unbemerkt. Erste Anzeichen treten meist erst auf, wenn der Tumor die Prostata verlässt oder auf die Harnröhre drückt:

  • Häufiger Harndrang, auch nachts (Pollakisurie)
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen (schwacher Harnstrahl, Nachtröpfeln)
  • Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung
  • Blut im Urin oder Sperma
  • Schmerzen im Beckenbereich oder im Rücken (bei Metastasen)

Frühzeichen von Prostatakrebs

Besonders tückisch: Frühzeichen fehlen oft vollständig. Deshalb ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ab 45 Jahren so wichtig, um Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen.

Diagnose – So wird Prostatakrebs festgestellt

Wenn Verdacht auf Prostatakrebs besteht, folgen weitere Untersuchungen:

  • PSA-Test: Gibt Hinweise auf Auffälligkeiten.
  • Tastuntersuchung (DRU): Abtasten der Prostata über den Enddarm.
  • Bildgebende Verfahren: Ultraschall (TRUS) oder MRT.
  • Gewebeentnahme (Biopsie): Sicherste Methode zur Bestätigung der Diagnose.

Behandlung von Schilddrüsenkrebs – Welche Therapien gibt es?

Die Behandlung von Prostatakrebs richtet sich nach:

  • Tumorstadium (früh erkannt oder bereits fortgeschritten)
  • Aggressivität des Tumors (Gleason-Score)
  • Alter und Gesundheitszustand des Patienten

Aktive Überwachung (Active Surveillance)

Bei langsam wachsendem Krebs im frühen Stadium – besonders bei älteren Patienten – kann zunächst auf eine aktive Therapie verzichtet werden. Der Tumor wird regelmäßig kontrolliert.

Operation (Prostatektomie)

Bei lokal begrenztem Prostatakrebs wird häufig die Prostata komplett entfernt. Ziel ist eine vollständige Heilung.

Strahlentherapie

Als Alternative zur Operation oder bei inoperablem Tumor kann die Prostata von außen (perkutane Bestrahlung) oder von innen (Brachytherapie) bestrahlt werden.

Hormontherapie

Da Prostatakrebs stark von Testosteron abhängt, kann durch Medikamente die Hormonproduktion gedrosselt werden. Dies verlangsamt das Tumorwachstum.

Chemotherapie

Bei fortgeschrittenem, metastasiertem Prostatakrebs kommt Chemotherapie zum Einsatz – meist, wenn Hormontherapie nicht mehr wirkt (kastrationsresistenter Prostatakrebs).

Lebenserwartung und Prognose – Wie gefährlich ist Prostatakrebs?

Die Prognose hängt stark vom Stadium bei Diagnose ab:

  • Lokal begrenzter Prostatakrebs → 5-Jahres-Überlebensrate: über 90%
  • Regional fortgeschrittener Tumor → 5-Jahres-Überlebensrate: ca. 70-80%
  • Metastasierter Prostatakrebs → 5-Jahres-Überlebensrate: ca. 30%

Früh erkannt ist Prostatakrebs sehr gut behandelbar – die Heilungschancen sind bei rechtzeitiger Diagnose ausgezeichnet.

Kann man Prostatakrebs vorbeugen?

Es gibt keine 100%ige Vorsorge, aber folgende Maßnahmen können das Risiko senken:

  • Gesunde Ernährung (viel Obst, Gemüse, wenig rotes Fleisch)
  • Normalgewicht halten
  • Regelmäßige Bewegung
  • Verzicht auf Rauchen

Besonders wichtig: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ab 45 Jahren (bei familiärer Vorbelastung bereits ab 40 Jahren).

Prostatakrebs Vorsorge – Früherkennung rettet Leben

In Deutschland haben Männer ab 45 Jahren Anspruch auf eine jährliche Prostata-Vorsorgeuntersuchung. Sie umfasst:

  • Abtasten der Prostata (rektale Untersuchung)
  • Beratungsgespräch zu Beschwerden und Risiken

Zusätzlich kann ein PSA-Test (Blutuntersuchung auf Prostata-spezifisches Antigen) durchgeführt werden. Ein erhöhter PSA-Wert ist jedoch nicht immer ein Hinweis auf Krebs – er kann auch bei Entzündungen oder gutartiger Prostatavergrößerung erhöht sein.

Prostatakrebs – Die wichtigsten Fakten im Überblick

  • Neuerkrankungen pro Jahr: Ca. 65.000 in Deutschland
  • Durchschnittsalter bei Diagnose: Ca. 69 Jahre
  • Frühsymptome: Oft keine Beschwerden
  • Diagnose: PSA-Test, Tastuntersuchung, Biopsie
  • Behandlung: OP, Bestrahlung, Hormontherapie, Chemotherapie
  • Prognose: Sehr gut bei früher Diagnose

Psychische Belastung

Die Diagnose Krebs – auch wenn er heilbar ist – ist ein Schock. Viele Männer kämpfen nach der Behandlung mit Ängsten, Depressionen oder Sorgen um ihre Männlichkeit. Psychoonkologische Unterstützung oder Selbsthilfegruppen können hier eine wichtige Hilfe sein.


Quelle: Prosoma

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