Was ist Krebs der Gallenwege? Symptome, Ursachen, Risikofaktoren und Behandlungsoptionen. Wie man Krebs der Gallenwege früh erkennt und behandelt.
Krebs der Gallenwege bleibt oft lange unbemerkt, da in der Regel frühe Symptome fehlen. Gerade bei PatientInnen mit chronischen Gallenwegserkrankungen oder Lebererkrankungen ist deshalb eine regelmäßige Kontrolle wichtig. Nur durch frühe Diagnose gibt es die Chance auf eine erfolgreiche Behandlung. Für PatientInnen mit fortgeschrittenem Tumor stehen immer mehr moderne Therapien zur Verfügung – auch wenn die Prognose weiterhin ernst bleibt.
Krebs der Gallenwege (medizinisch: Cholangiokarzinom) ist eine seltene, aber sehr aggressive Krebserkrankung. Der Tumor entwickelt sich aus den Zellen der Gallenwege – also den Kanälen, die die Gallenflüssigkeit von der Leber zum Dünndarm transportieren.
Je nachdem, wo genau der Krebs entsteht, unterscheidet man:
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 2.000 bis 3.000 Menschen an diesem Tumor. Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen.
Krebs der Gallenwege, auch Cholangiokarzinom (CCA) genannt, entsteht durch eine bösartige Entartung der Zellen in den Gallengängen. Diese Kanäle transportieren die in der Leber produzierte Galle in den Darm, wo sie bei der Verdauung von Fetten hilft.
Durch genetische Veränderungen in den Gallengangszellen beginnen diese, sich unkontrolliert zu teilen und Tumore zu bilden.
Entwicklung des Tumors
Durch die genannten Risikofaktoren kommt es mit der Zeit zu DNA-Schäden in den Gallengangszellen. Diese können dazu führen, dass sich die Zellen unkontrolliert vermehren, gesundes Gewebe verdrängen und sich zu einem bösartigen Tumor entwickeln. Je nach Lokalisation des Tumors unterscheidet man:
Die Erkrankung bleibt oft lange unbemerkt, da frühe Symptome unspezifisch sind. Häufig wird sie erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert.
Die genaue Ursache für ein Cholangiokarzinom ist nicht vollständig geklärt, aber es gibt bekannte Risikofaktoren, die die Entstehung begünstigen können:
In frühen Stadien verläuft der Tumor oft symptomlos. Beschwerden treten meist erst auf, wenn der Tumor die Gallenwege blockiert. Die häufigsten Symptome bei Krebs der Gallenwege sind:
Bei Verdacht auf einen Tumor der Gallenwege erfolgt eine Kombination aus bildgebenden Verfahren und Gewebeuntersuchungen:
Operation – Wenn möglich die beste Chance auf Heilung
Wenn der Tumor früh entdeckt wird und lokal begrenzt ist, ist die Operation die wichtigste Therapie. Dabei wird der betroffene Teil der Gallenwege (und oft auch Teile der Leber) entfernt.
Chemotherapie – Bei nicht operablen Tumoren
Ist der Tumor bereits fortgeschritten oder hat Metastasen gebildet, kommt eine Chemotherapie zum Einsatz. Standardprotokoll ist oft eine Kombination aus Gemcitabin und Cisplatin.
Palliative Maßnahmen – Symptome lindern
Bei fortgeschrittenem Krebs steht die Symptomkontrolle im Vordergrund:
Neue Therapien in Studien
Die Forschung entwickelt aktuell gezielte Therapien für Patienten mit genetischen Veränderungen (wie FGFR2-Fusionen oder IDH1-Mutationen). Solche Therapien stehen aber meist nur im Rahmen von klinischen Studien zur Verfügung.
Krebs der Gallenwege hat eine insgesamt schlechte Prognose, vor allem weil er oft erst spät entdeckt wird. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt – abhängig vom Stadium – zwischen 5% und 30%.
Es gibt keine sichere Vorbeugung, aber man kann das Risiko senken:
Die Diagnose Krebs – auch wenn er heilbar ist – ist ein Schock. Viele Männer kämpfen nach der Behandlung mit Ängsten, Depressionen oder Sorgen um ihre Männlichkeit. Psychoonkologische Unterstützung oder Selbsthilfegruppen können hier eine wichtige Hilfe sein.
Quellen:
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