In diesem Artikel

Alles über Hautkrebs

Was ist Hautkrebs? Symptome, Ursachen, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten. Wie man Hautkrebs früh erkennt und behandelt.

22.7.2025

Hautkrebs zählt in Deutschland zu den häufigsten Krebserkrankungen überhaupt. Jedes Jahr erhalten laut Robert Koch-Institut rund 290.000 Menschen die Diagnose Hautkrebs – Tendenz steigend. Doch was genau ist Hautkrebs, wie entsteht er und welche Faktoren erhöhen das persönliche Risiko? In diesem Artikel bieten wir Ihnen einen umfassenden Überblick auf Basis aktueller wissenschaftlicher Daten und Empfehlungen.

Welche Arten von Hautkrebs gibt es?

Hautkrebs ist ein Sammelbegriff für verschiedene bösartige Tumorerkrankungen der Haut. Die bekanntesten Formen sind:

Schwarzer Hautkrebs (Malignes Melanom)

Der gefährlichste Hautkrebs. Er wächst schnell und kann früh Metastasen bilden. Erkennen lässt er sich oft an einer neu entstandenen, unregelmäßigen oder veränderten Pigmentierung.

Weißer Hautkrebs (Basaliom & Spinaliom)

  • Basalzellkarzinom – die häufigste Form, meist lokal begrenzt, wächst langsam, bildet selten Metastasen.
  • Plattenepithelkarzinom – ebenfalls weißer Hautkrebs, etwas aggressiver, wächst schneller und kann in späteren Stadien streuen.

Aktinische Keratose – Vorstufe von Hautkrebs

Diese raue, rötliche Hautveränderung wird oft als Frühform von Hautkrebs bezeichnet – sie entsteht meist an sonnengeschädigter Haut (Gesicht, Kopf, Hände).

Wie entsteht Hautkrebs?

Hautkrebs entsteht, wenn Hautzellen entarten – das bedeutet, sie verändern sich genetisch und beginnen, sich unkontrolliert zu teilen. Der Hauptauslöser dafür ist UV-Strahlung. Sonnenlicht (vor allem die UVB- und UVA-Strahlen) dringt in die Haut ein und kann das Erbgut (DNA) der Zellen schädigen.

Normalerweise repariert der Körper solche Schäden – doch bei wiederholter oder sehr intensiver Sonnenexposition versagt dieses Reparatursystem irgendwann. Dann können bösartige Zellen entstehen, die sich weiter teilen und irgendwann zu einem Tumor heranwachsen.

Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. Wer nahe Verwandte mit Hautkrebs hat, trägt selbst ein höheres Risiko. Daneben begünstigen bestimmte Hauttypen (sehr helle Haut, viele Muttermale) sowie Immunschwäche die Entstehung.

Aber: Nicht nur Sonne oder genetische Veranlagung spielen eine Rolle! Auch eine geschwächte Immunabwehr, chronische Wunden oder Kontakt mit bestimmten Chemikalien (z. B. Arsen) können die Entstehung von Hautkrebs begünstigen.

Ursachen und Risikofaktoren für Hautkrebs

  • UV-Strahlung: Der wichtigste Risikofaktor – vor allem Sonnenbrände in der Kindheit.
  • Helle Hauttypen: Menschen mit Hauttyp I oder II (sehr helle Haut, Sommersprossen) sind besonders gefährdet.
  • Solariumbesuche: Künstliche UV-Strahlung erhöht das Risiko drastisch.
  • Genetische Veranlagung: Hautkrebs in der Familie erhöht das eigene Risiko.
  • Immunschwäche: Z. B. nach Organtransplantationen oder durch bestimmte Medikamente.
  • Alter: Je älter, desto höher das Risiko – aber auch junge Menschen erkranken!

Wer hat ein besonders hohes Risiko für Hautkrebs?

Einige Personengruppen haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken:

  • Menschen mit sehr heller Haut (Hauttyp I und II).
  • Personen mit vielen Muttermalen oder auffälligen Pigmentflecken.
  • Menschen mit familiärer Vorbelastung (Hautkrebs in der Familie).
  • Personen, die regelmäßig ins Solarium gehen.
  • Beruflich stark sonnenexponierte Gruppen (z. B. Bauarbeiter, Landwirte).
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem (z. B. nach Organtransplantationen).

Hautkrebs Symptome – Woran erkennt man Hautkrebs?

Hautkrebs kann sehr unterschiedlich aussehen, je nach Art und Stadium. Das macht die regelmäßige Selbstkontrolle so wichtig. 

Zu den typischen Warnzeichen gehören:

  • Schwarzer Hautkrebs: dunkle, unregelmäßige Flecken oder Knoten, oft asymmetrisch, mit unscharfen Rändern,
  • Weißer Hautkrebs: hautfarbene, rötliche oder perlig-glänzende Knötchen, die nicht heilen,
  • Aktinische Keratose: raue, schuppige, gerötete Stellen, die sich hart anfühlen.

Wie sieht Hautkrebs aus? Gibt es typische Bilder?

Viele PatientInnen suchen online nach: "Wie erkenne ich Hautkrebs? Bilder". Hier eine Übersicht der typischen Erscheinungsformen:

Melanom

  • Beschreibung: Dunkelbraun bis schwarz, unregelmäßig
  • Häufig betroffene Stellen: Rumpf, Beine, Rücken

Basaliom

  • Beschreibung: Perlglanz, kleine Krusten, blutet leicht
  • Häufig betroffene Stellen: Gesicht, Ohren, Kopfhaut

Plattenepithelkarzinom

  • Beschreibung: Rote, schuppige, harte Stellen
  • Häufig betroffene Stellen: Hände, Unterarme, Gesicht

Aktinische Keratose

  • Beschreibung: Rau, rot, sandpapierartig
  • Häufig betroffene Stellen: Stirn, Glatze, Nase

Wichtig: Wer sich unsicher ist, sollte beim Hautarzt eine Hautkrebsvorsorge machen lassen – besser einmal zu viel kontrollieren!

Hautkrebs-Früherkennung – Was wird empfohlen?

In Deutschland besteht ab dem 35. Lebensjahr ein Anspruch auf das Hautkrebsscreening im Rahmen der gesetzlichen Krankenkassen. DermatologInnen untersuchen dabei die Haut am gesamten Körper auf verdächtige Veränderungen.

Besonders wichtig: PatientInnen mit erhöhtem Risiko sollten auch zwischen den Screenings regelmäßig die eigene Haut kontrollieren. Merkhilfe ist die sogenannte ABCDE-Regel:

  • Asymmetrie: unregelmäßige Form
  • Begrenzung: unscharfe Ränder
  • Color: unterschiedliche Farben innerhalb eines Flecks
  • Durchmesser: größer als 5 mm
  • Erhabenheit: neue Erhebung oder Wachstum

Behandlung von Hautkrebs – Welche Therapien gibt es?

Je nach Art und Stadium gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:

  • Chirurgie: Tumor wird operativ entfernt – Standard bei Melanom und Basaliom.
  • Immuntherapie: Aktiviert die Abwehr gegen Krebszellen – oft bei fortgeschrittenem Melanom.
  • Strahlentherapie: seltener bei Hautkrebs, eher bei Inoperabilität.
  • Cremes / Vereisung: Bei Frühformen wie aktinischer Keratose

Prognose: Früh erkannt hat Hautkrebs sehr gute Heilungschancen – beim Basaliom sogar über 95%. Beim Melanom entscheidet die Dicke des Tumors (Breslow-Index) über die Prognose. 

Ist Hautkrebs heilbar?

Die Heilungschancen hängen stark von der Form und dem Stadium des Hautkrebses ab. Weißer Hautkrebs hat bei frühzeitiger Erkennung eine Heilungsrate von über 90 %. Beim malignen Melanom liegt die 5-Jahres-Überlebensrate je nach Tumordicke zwischen 50 % und 90 %. Früh erkannt, steigen die Chancen deutlich.

Statistik – Hautkrebs in Deutschland

Aktuelle Daten aus dem Krebsregister Deutschland zeigen: Hautkrebsfälle nehmen seit Jahren stetig zu. Besonders betroffen ist die Altersgruppe über 60 Jahre, doch auch jüngere Menschen erkranken häufiger als früher.

  • Neuerkrankungen pro Jahr: 

Basalzellkarzinom: ca. 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr.

Plattenepithelkarzinom: ca. 60.000 Fälle jährlich.

Malignes Melanom: ca. 23.000 neue Diagnosen pro Jahr.

  • Hauptursache: UV-Strahlung,
  • Früherkennung: ab 35 alle 2 Jahre Kassenleistung,
  • Symptome: ABCDE-Regel, nicht heilende Stellen, raue Flecken,
  • Behandlung: OP, Immuntherapie, Cremes,
  • 5-Jahres-Überlebensrate: Früh erkannt sehr gut.

Die Sterblichkeit ist beim weißen Hautkrebs gering – beim malignen Melanom jedoch sterben jährlich rund 3.000 Menschen in Deutschland daran.

Hautkrebs Vorsorge – Wie oft und ab wann?

In Deutschland haben gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre Anspruch auf eine kostenlose Hautkrebs-Früherkennung. Die Untersuchung umfasst:

  • Inspektion der gesamten Haut (inkl. Kopfhaut, Fußsohlen, Nägel).
  • Bei Auffälligkeiten: Dermatoskopie (Vergrößerungsglas mit Licht).

Besonders wichtig für Risikogruppen:

  • Menschen mit sehr heller Haut oder vielen Muttermalen.
  • Personen mit Hautkrebs in der Familie.

Menschen, die beruflich viel Sonne ausgesetzt sind. 

Hautkrebs und UV-Schutz – Was empfehlen ExpertInnen?

Prävention ist die wirksamste Maßnahme gegen Hautkrebs. Die wichtigsten Tipps:

  • Direkte Sonne meiden, vor allem zur Mittagszeit.
  • Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (mind. SPF 30) verwenden.
  • Schützende Kleidung tragen.
  • Solarien meiden – sie erhöhen das Risiko erheblich.
  • Kinder besonders gut schützen, da Sonnenbrände im Kindesalter das Hautkrebsrisiko im Erwachsenenalter drastisch erhöhen.

Hautkrebs ist vermeidbar

Hautkrebs ist eine der wenigen Krebsarten, die sich durch konsequente Prävention deutlich seltener entwickeln würde. Wer sich regelmäßig schützt, die Haut aufmerksam beobachtet und Vorsorgeangebote nutzt, verbessert seine Chancen auf eine frühzeitige Diagnose und eine erfolgreiche Behandlung erheblich.

Quelle: Prosoma

Professionelle Begleitung nach der Diagnose – ganz ohne Kosten!

Wenn Deine Krankenkasse auf der Liste steht, erhältst Du automatisch Zugang zum umfassenden Versorgungsprogramm für Krebspatient*innen in der medizinischen App sowie persönliche Begleitung durch erfahrene Spezialist*innen.

Jetzt prüfen, ob Du kostenlos teilnehmen kannst >>>

Verwandte Artikel

Verwandte Kategorien