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Alles über Eierstockkrebs

Was ist Eierstockkrebs? Symptome, Ursachen, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten. Wie man Eierstockkrebs früh erkennt und behandelt.

28.7.2025

Eierstockkrebs entwickelt sich oft schleichend und bleibt lange unentdeckt. Deshalb gilt: Auf Warnsignale achten und bei anhaltenden Beschwerden immer einen Gynäkologen aufsuchen. Besonders Frauen mit familiärer Vorbelastung sollten sich frühzeitig beraten lassen. Die Forschung schreitet voran – moderne Therapien verbessern die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung zunehmend.

Was ist Eierstockkrebs und wie häufig kommt er vor?

Eierstockkrebs (medizinisch: Ovarialkarzinom) ist eine bösartige Erkrankung der Eierstöcke (Ovarien). Mit rund 7.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland zählt Eierstockkrebs zu den häufigeren gynäkologischen Krebserkrankungen – nach Brustkrebs und Gebärmutterkrebs. 

Das Tückische: Eierstockkrebs verursacht in frühen Stadien kaum Beschwerden. Daher wird er oft erst entdeckt, wenn er bereits fortgeschritten ist. Dies wirkt sich stark auf die Prognose aus.

Wie entsteht Eierstockkrebs?

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) entsteht, wenn Zellen im Gewebe der Eierstöcke beginnen, sich unkontrolliert zu teilen und zu vermehren. Diese bösartigen Zellen können gesundes Gewebe verdrängen und zerstören. Doch warum genau diese Entartung geschieht, ist noch nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Kombination aus genetischen, hormonellen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt.

  • Genetische Ursachen
  • Hormonelle Faktoren
  • Alter
  • Vorerkrankungen

In den meisten Fällen (ca. 85-90 %) entsteht Eierstockkrebs spontan, also ohne eine nachweisbare genetische Ursache. Hier spielen zufällige Mutationen eine Rolle, die sich im Laufe des Lebens ansammeln. Solche spontanen Zellveränderungen lassen sich nicht direkt beeinflussen, aber ein gesunder Lebensstil kann helfen, das allgemeine Krebsrisiko zu senken.

Was sind die Ursachen für Eierstockkrebs?

Ein klarer Auslöser für Eierstockkrebs ist nicht bekannt. Es gibt jedoch Faktoren, die das Risiko erhöhen:

  • Genetische Veranlagung: Ein Teil der Eierstockkrebsfälle – etwa 10 bis 15 Prozent – wird durch vererbbare Genmutationen verursacht. Besonders bekannt sind Mutationen in den BRCA1- und BRCA2-Genen. Frauen mit diesen Mutationen haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Brust- und Eierstockkrebs zu erkranken. 
  • Familiäre Vorbelastung mit Brust- oder Eierstockkrebs,
  • Alter: Die meisten Fälle treten nach dem 50. Lebensjahr auf, oft nach den Wechseljahren.
  • Hormonelle Faktoren: Hormonelle Einflüsse, wie die Anzahl der Eisprünge im Leben einer Frau, scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen. Frauen, die keine Kinder bekommen haben oder sehr spät ihr erstes Kind bekommen haben, haben ein leicht erhöhtes Risiko. Das liegt daran, dass jeder Eisprung eine Art „Mikroverletzung“ im Eierstock verursacht, die repariert werden muss – bei jeder Reparatur können Fehler entstehen, die zu Krebs führen.
  • Eine langjährige Hormonersatztherapie nach den Wechseljahren
  • Vorerkrankungen: Endometriose oder frühere Krebserkrankungen (z. B. Brustkrebs) können ebenfalls das Risiko beeinflussen.
  • Übergewicht,
  • Endometriose.

Welche Symptome hat man bei Eierstockkrebs?

Gerade die Frage „Wie merkt man Eierstockkrebs?“ wird häufig gesucht, da die Anzeichen unspezifisch sind und leicht übersehen werden. Typische Symptome bei Eierstockkrebs sind:

  • Blähungen und Völlegefühl
  • Unklare Unterbauchschmerzen
  • Zunahme des Bauchumfangs (Aszites)
  • Häufiger Harndrang
  • Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Weil diese Beschwerden auch bei harmlosen Erkrankungen auftreten, wird Eierstockkrebs oft erst spät erkannt.

Früherkennung: gibt es eine Vorsorgeuntersuchung für Eierstockkrebs?

Leider gibt es für Eierstockkrebs keine etablierte Früherkennung für die Allgemeinbevölkerung. Ein Vorsorge-Ultraschall der Eierstöcke wird von Fachgesellschaften aktuell nicht empfohlen, da er die Sterblichkeit nicht senkt.

Bei familiärem Risiko (z. B. BRCA-Mutation) werden jedoch engmaschige Untersuchungen oder in einigen Fällen eine vorsorgliche Entfernung der Eierstöcke empfohlen.

Wie wird Eierstockkrebs festgestellt?

Wie erkennt der Frauenarzt Eierstockkrebs? Falls der Verdacht auf Eierstockkrebs besteht, kommen diese Untersuchungen zum Einsatz:

  • Gynäkologische Tastuntersuchung – erster Schritt.
  • Vaginaler Ultraschall – Beurteilung der Eierstöcke.
  • Blutuntersuchung – Tumormarker wie CA-125 können erhöht sein.
  • Computertomographie (CT) – zur Beurteilung der Ausbreitung.

Operation mit Gewebeentnahme (Laparotomie) – oft notwendig zur endgültigen Diagnose und Stadieneinteilung.

Wie wird Eierstockkrebs behandelt?

Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium, der Tumorart (serös, endometrioid, muzinös etc.) und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin.

  • Operation – Meist die erste Wahl – Ziel ist die komplette Entfernung des Tumors.
  • Chemotherapie – Ergänzend zur OP – vor allem bei fortgeschrittenen Stadien.
  • Zielgerichtete Therapien – Bei bestimmten Mutationen (z. B. BRCA) – PARP-Inhibitoren können eingesetzt werden. 
  • Immuntherapie  – noch in Studien – derzeit kein Standard.

Die Entscheidung über die beste Behandlungsoption trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten. 

Wie hoch ist die Überlebensrate bei Eierstockkrebs?

Die Prognose bei Eierstockkrebs hängt stark vom Entdeckungszeitpunkt ab.

Wie hoch ist die Lebenserwartung bei Eierstockkrebs?

Stadium I: Frühstadium (lokal begrenzt)

  • 5-Jahres-Überlebensrate: ca. 90%

Stadium III: Fortgeschritten (regional)

  • 5-Jahres-Überlebensrate: ca. 30-40%

Stadium IV: Metastasiert (weit verbreitet)

  • 5-Jahres-Überlebensrate: unter 20%

Da Eierstockkrebs oft erst spät erkannt wird, liegt die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate bei etwa 40-45%.

Statistik: Eierstockkrebs in Deutschland

  • Neuerkrankungen pro Jahr: Ca. 7.000 in Deutschland
  • Häufigstes Alter: Ab 60 Jahren
  • Frühsymptome: Blähungen, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust
  • Diagnose: Ultraschall, Blutwerte, OP
  • Therapie: OP, Chemo, ggf. zielgerichtete Therapie
  • 5-Jahres-Überlebensrate: Stark abhängig vom Stadium

Leben mit Eierstockkrebs: psychische Belastung nicht unterschätzen

Die Diagnose Eierstockkrebs stellt für viele Menschen einen schweren Einschnitt dar. Angst, Unsicherheit und Zukunftssorgen belasten nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihre Angehörigen. Psychoonkologische Begleitung kann helfen, mit der neuen Lebensrealität besser zurechtzukommen.

Patientenorganisationen wie die Deutsche Krebsgesellschaft oder Selbsthilfegruppen bieten wertvolle Unterstützung und Austausch mit anderen Betroffenen. 

Kann man Eierstockkrebs vorbeugen?

Obwohl eine sichere Vorbeugung nicht möglich ist, gibt es Faktoren, die das Risiko senken können:

  • Hormonelle Kontrazeptiva: Langjährige Einnahme der Pille senkt das Risiko.
  • Mehrere Schwangerschaften und Stillen: Schützen offenbar ebenfalls.
  • Gesunder Lebensstil: Ausgewogene Ernährung, Bewegung und Verzicht auf Rauchen wirken sich positiv aus.
  • Präventive Operation: Bei BRCA-Mutation kann eine vorsorgliche Entfernung der Eierstöcke sinnvoll sein.

Quellen: 

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