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Alles über Darmkrebs

Was ist Darmkrebs? Symptome, Ursachen, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten. Wie man Darmkrebs früh erkennt und behandelt.

28.7.2025

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen, aber bei frühzeitiger Erkennung ist die Prognose oft gut. Achte auf Frühwarnzeichen wie Blut im Stuhl, anhaltende Bauchbeschwerden oder ungewollten Gewichtsverlust. Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen sind entscheidend, insbesondere für Menschen ab 50 Jahren oder mit familiären Risikofaktoren. Die Behandlung von Darmkrebs umfasst oft eine Kombination aus Chirurgie, Chemotherapie und modernen Therapien, wobei die Heilungschancen mit der frühen Diagnose steigen.

Was ist Darmkrebs und wie häufig kommt er vor?

Darmkrebs, auch als Kolorektalkrebs bezeichnet, ist eine der häufigsten Krebsarten weltweit. In Deutschland erkranken jährlich etwa 60.000 Menschen an Darmkrebs, was ihn zur zweithäufigsten Krebstodesursache nach Lungenkrebs macht. Darmkrebs entsteht meist aus gutartigen Polypen, die sich mit der Zeit zu bösartigen Tumoren entwickeln können.

Wie entsteht Darmkrebs? – Blick auf die Entstehung

Darmkrebs entsteht in den meisten Fällen, wenn sich in den Zellen des Dickdarms oder des Mastdarms (Rektum) genetische Veränderungen ansammeln. Diese Veränderungen führen dazu, dass Zellen unkontrolliert wachsen und Tumoren bilden. Die genaue Entstehung von Darmkrebs ist komplex und wird durch eine Kombination von genetischen, Umwelt- und Lebensstilfaktoren beeinflusst.

Die Entstehung von Darmkrebs ist ein langsamer Prozess, der oft über Jahre hinweg verläuft. Zunächst entwickeln sich gutartige Polypen, die mit der Zeit bösartig werden können, wenn keine frühzeitige Erkennung und Entfernung erfolgt. Eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und die Kontrolle von Risikofaktoren können helfen, das Risiko zu verringern.

Ursachen und Risikofaktoren – Wie bekommt man Lungenkrebs?

Die Frage „Wie bekommt man Darmkrebs?“ ist häufig eine der ersten, die sich PatientInnen stellen. Es gibt mehrere bekannte Risikofaktoren, die zur Entstehung von Darmkrebs beitragen können:

Genetische Veränderungen:

  • Mutationen in bestimmten Genen: Darmkrebs entsteht oft, wenn Mutationen in den Genen der Darmzellen auftreten, die für das Wachstum und die Reparatur der Zellen verantwortlich sind. Eine dieser Veränderungen betrifft das sogenannte APC-Gen, das häufig in den meisten Fällen von Darmkrebs betroffen ist. Wenn diese Gene beschädigt werden, können Zellen unkontrolliert wachsen.
  • Vererbung: Es gibt bestimmte vererbbare Syndrome, wie das Lynch-Syndrom und die familiäre adenomatöse Polyposis (FAP), die das Risiko für Darmkrebs signifikant erhöhen. Bei diesen Syndromen ist die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, deutlich höher, oft schon in jungen Jahren.

Polypen:

  • Die meisten Darmkrebserkrankungen beginnen mit kleinen Wucherungen, sogenannten Polypen, die an der Darmwand entstehen. Diese Polypen sind in der Regel gutartig, können aber im Laufe der Zeit bösartig werden, insbesondere wenn sie adenomatös (drüsenartig) sind. Das regelmäßige Entfernen von Polypen während Vorsorgeuntersuchungen kann das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, verringern.

Lebensstil und Umweltfaktoren:

  • Ernährung: Eine Ernährung, die reich an rotem Fleisch, verarbeitetem Fleisch und fettigen Speisen ist, sowie eine geringe Ballaststoffzufuhr erhöhen das Risiko für Darmkrebs. Ballaststoffe, die in Obst, Gemüse und Vollkornprodukten enthalten sind, fördern eine gesunde Verdauung und können das Risiko verringern.
  • Rauchen: Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor für viele Krebsarten, einschließlich Darmkrebs.
  • Alkoholkonsum: Ein hoher Alkoholkonsum ist ebenfalls ein Risikofaktor, da er die Zellen im Darm schädigt und das Tumorwachstum begünstigen kann.
  • Bewegungsmangel: Ein sitzender Lebensstil und Bewegungsmangel erhöhen das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.
  • Übergewicht und Adipositas: Übergewicht, insbesondere Bauchfett, ist mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs verbunden.

Alter:

  • Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Die meisten Fälle treten bei Menschen über 50 Jahren auf, weshalb regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ab diesem Alter empfohlen werden.

Chronische entzündliche Darmerkrankungen:

  • Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, bei denen es zu chronischen Entzündungen im Darm kommt, erhöhen das Risiko für die Entwicklung von Darmkrebs. Langfristige Entzündungen können das Gewebe im Darm schädigen und das Krebsrisiko steigern.

Familiäre Häufung:

  • Wenn nahe Verwandte (z. B. Eltern oder Geschwister) an Darmkrebs erkrankt sind, ist das Risiko, selbst zu erkranken, erhöht. Eine familiäre Häufung deutet auf genetische Faktoren hin, die das Risiko begünstigen.

Symptome von Darmkrebs – Wie erkennt man Darmkrebs?

Darmkrebs verursacht häufig erst in fortgeschrittenen Stadien deutliche Symptome, weshalb eine frühe Erkennung so wichtig ist. Zu den typischen Anzeichen gehören:

  • Blut im Stuhl oder dunkler Stuhlgang
  • Anhaltende Bauchschmerzen, Krämpfe oder Völlegefühl
  • Veränderungen der Stuhlgewohnheiten (z. B. Durchfall oder Verstopfung)
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Müdigkeit und allgemeine Schwäche
  • Appetitlosigkeit

Frühsymptome von Darmkrebs

Darmkrebs kann sich zu Beginn auch durch unspezifische Symptome bemerkbar machen, die leicht übersehen werden, wie leichte Bauchschmerzen oder ein Gefühl der vollständigen Darmentleerung. Es ist daher ratsam, bei länger anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.

Wie wird Darmkrebs diagnostiziert?

Die Diagnose von Darmkrebs erfolgt in der Regel durch eine Kombination verschiedener Verfahren:

  • Koloskopie (Darmspiegelung): Die wichtigste Methode zur Früherkennung und Diagnose von Darmkrebs. Dabei wird der Dickdarm mit einer Kamera untersucht und Polypen oder Tumore können direkt entfernt oder biopsiert werden.
  • Stuhltests: Ein Fecal Occult Blood Test (FOBT) oder ein Immunchemischer Stuhltest (FIT) kann zu Hause durchgeführt werden, um verstecktes Blut im Stuhl zu erkennen – ein mögliches Zeichen für Darmkrebs.
  • CT oder MRT: Diese bildgebenden Verfahren können helfen, den Tumor und seine Ausbreitung zu beurteilen.
  • Blutuntersuchungen: Bestimmung von Tumormarkern wie CEA (Carcinoembryonales Antigen), die auf Darmkrebs hinweisen können.

Behandlung von Darmkrebs – Welche Optionen gibt es?

Die Behandlung von Darmkrebs richtet sich nach dem Stadium des Tumors und der Tumorgröße sowie der allgemeinen Gesundheit des Patienten. Die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten sind:

Chirurgische Behandlung

In den meisten Fällen ist die chirurgische Entfernung des Tumors die wichtigste Therapieoption. Wenn der Krebs in einem frühen Stadium erkannt wird, kann der Tumor vollständig entfernt werden, was zu einer Heilung führen kann. Bei fortgeschrittenem Krebs wird möglicherweise auch ein Teil des Darms entfernt.

Chemotherapie

Chemotherapie wird häufig bei fortgeschrittenem Darmkrebs eingesetzt, um die Wachstumsrate von Krebszellen zu verlangsamen oder den Tumor zu verkleinern, besonders wenn der Krebs Metastasen gebildet hat.

Strahlentherapie

In einigen Fällen wird eine Strahlentherapie verwendet, um Tumore zu verkleinern oder nach einer Operation zu verhindern, dass der Krebs zurückkehrt.

Immuntherapie und zielgerichtete Therapien

Moderne Immuntherapien und zielgerichtete Therapien (wie Bevacizumab und Cetuximab) bieten für einige Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs neue Behandlungsmöglichkeiten. Diese Therapien zielen darauf ab, das Immunsystem zu aktivieren oder Krebszellen gezielt anzugreifen.

Wie gefährlich ist Darmkrebs? – Prognose und Überlebenschancen bei Darmkrebs

Die Prognose bei Darmkrebs hängt stark vom Stadium und der Frühzeitigkeit der Diagnose ab. Die 5-Jahres-Überlebensrate variiert erheblich je nach Stadium:

Stadium: Frühstadium (lokal begrenzt)

  • 5-Jahres-Überlebensrate: ca. 90%

Stadium: Regionaler Befall

  • 5-Jahres-Überlebensrate: ca. 70%

Stadium: Metastasierter Darmkrebs

  • 5-Jahres-Überlebensrate: unter 10%

Ein frühzeitig entdeckter Darmkrebs hat daher deutlich bessere Heilungschancen als ein später diagnostizierter.

Prävention von Darmkrebs – Was kann man tun?

Ein gesunder Lebensstil kann das Risiko für Darmkrebs erheblich senken. Hier einige wichtige Präventionsmaßnahmen:

  • Gesunde Ernährung: Vermeiden Sie den übermäßigen Konsum von rotem Fleisch und verarbeiteten Lebensmitteln. Erhöhen Sie den Anteil von Ballaststoffen, Gemüse und Vollkornprodukten in Ihrer Ernährung.
  • Regelmäßige Bewegung: Sportliche Aktivität senkt das Risiko für Darmkrebs.
  • Gesundes Gewicht halten: Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen das Risiko für Darmkrebs.
  • Rauchen aufgeben und Alkoholkonsum reduzieren: Diese beiden Faktoren begünstigen die Entstehung von Darmkrebs.
  • Früherkennung: Ab dem 50. Lebensjahr sollten regelmäßige Koloskopien zur Früherkennung durchgeführt werden, besonders wenn Risikofaktoren wie familiäre Vorbelastung vorliegen.

Statistik – Darmkrebs in Deutschland

  • Neuerkrankungen pro Jahr: ca. 60.000 in Deutschland
  • Hauptursache: Ungesunde Ernährung, genetische Faktoren, Bewegungsmangel
  • Frühsymptome: Blut im Stuhl, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Veränderung der Stuhlgewohnheiten
  • Diagnose: Koloskopie, CT, Biopsie
  • Therapie: OP, Chemo, Immuntherapie, zielgerichtete Therapie
  • 5-Jahres-Überlebensrate: stark abhängig vom Stadium

Leben mit Darmkrebs – Psychische Belastung nicht unterschätzen

Die Diagnose Darmkrebs für viele Menschen einen schweren Einschnitt dar. Angst, Unsicherheit und Zukunftssorgen belasten nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihre Angehörigen. Psychoonkologische Begleitung kann helfen, mit der neuen Lebensrealität besser zurechtzukommen.

Patientenorganisationen wie die Deutsche Krebsgesellschaft oder Selbsthilfegruppen bieten wertvolle Unterstützung und Austausch mit anderen Betroffenen.

Früh erkennen rettet Leben

Darmkrebs wird häufig erst in fortgeschrittenem Stadium entdeckt – deshalb gilt: Bei Blut im Stuhl, anhaltenden Bauchschmerzen oder Veränderungen der Stuhlgewohnheiten unbedingt zum Arzt gehen. Besonders Menschen mit familiärer Vorbelastung oder ungesunden Lebensgewohnheiten sollten wachsam sein. Auch wenn die Diagnose herausfordernd ist: Dank moderner Therapieansätze gibt es heute zunehmend mehr Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung – selbst bei fortgeschrittenem Darmkrebs.

Quellen:

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