In diesem Artikel

Alles über Brustkrebs

Was ist Brustkrebs? Symptome, Ursachen, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten. Wie man Brustkrebs früh erkennt und behandelt.

March 27, 2025

Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Tastuntersuchungen, Mammographie und ein wachsames Auge auf Veränderungen der Brust sind die beste Vorsorge. Und wenn die Diagnose kommt: Moderne Therapien bieten heute viele Chancen auf Heilung – selbst bei fortgeschrittenem Brustkrebs. 

Was ist Brustkrebs?

Brustkrebs (medizinisch: Mammakarzinom) ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Jede achte Frau erhält im Laufe ihres Lebens die Diagnose Brustkrebs. In Deutschland erkranken jährlich etwa 70.000 Frauen und rund 750 Männer.

Die Heilungschancen sind heute – dank besserer Früherkennung und moderner Therapien – so gut wie nie zuvor. Entscheidend bleibt aber die frühe Diagnose.

Wie entsteht Brustkrebs?

Brustkrebs (Mammakarzinom) entsteht durch genetische Veränderungen in den Zellen der Brustdrüse. Diese führen dazu, dass sich die betroffenen Zellen unkontrolliert vermehren und schließlich einen Tumor bilden. Die genauen Ursachen sind komplex und umfassen sowohl genetische als auch hormonelle und umweltbedingte Faktoren. 

Genetische Veränderungen und Zellwachstum

Krebs entsteht, wenn bestimmte Gene, die das Zellwachstum regulieren, mutieren. In der Brust betrifft dies vor allem:

  • Tumorsuppressorgene (z. B. BRCA1 und BRCA2): Diese Gene reparieren DNA-Schäden. Wenn sie mutieren, steigt das Risiko für Brustkrebs erheblich.
  • Onkogene (z. B. HER2): Wenn diese Gene überaktiv sind, regen sie das unkontrollierte Zellwachstum an.

Während einige Mutationen vererbt werden (ca. 5-10 % der Fälle), entstehen die meisten spontan im Laufe des Lebens.

Wie entwickelt sich Brustkrebs?

Brustkrebs entwickelt sich oft schrittweise über Jahre hinweg:

  1. Duktale oder lobuläre Hyperplasie: Erste Zellveränderungen, die noch nicht bösartig sind.
  2. Duktales oder lobuläres Carcinoma in situ (DCIS/LCIS): Krebszellen sind vorhanden, haben sich aber noch nicht ausgebreitet.
  3. Invasiver Brustkrebs: Krebszellen durchbrechen das umliegende Gewebe und können in Lymphknoten oder andere Organe streuen (Metastasen).

Ursachen und Risikofaktoren – Warum bekommt man Brustkrebs?

Diese Frage stellen sich viele Betroffene. Die genauen Ursachen sind bis heute nicht vollständig geklärt, aber es gibt bekannte Risikofaktoren:

Genetische Veranlagung: Mutationen in den Genen BRCA1 oder BRCA2 erhöhen das Risiko stark.

Hormonelle Einflüsse: Östrogen und Progesteron spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung von Brustkrebs. Hohe oder langanhaltende Hormonspiegel können das Zellwachstum in der Brustdrüse anregen und das Risiko für Mutationen erhöhen. Risikofaktoren sind:

  • Frühe erste Menstruation (<12 Jahre) oder späte Menopause (>55 Jahre)
  • Hormonelle Verhütung oder Hormonersatztherapie
  • Keine oder späte Schwangerschaften

Frühere Brustkrebserkrankung oder Brustkrebsvorstufen.

Lebensstil: Bestimmte Lebensgewohnheiten können die Entstehung von Brustkrebs begünstigen:

  • Übergewicht: Fettgewebe produziert Östrogen, das das Zellwachstum fördern kann.
  • Alkoholkonsum: Alkohol beeinflusst den Hormonhaushalt und kann DNA-Schäden verursachen.
  • Rauchen: Einige Chemikalien im Tabak sind krebserregend.

Alter: Das Risiko steigt ab 50 Jahren deutlich. 

Umweltfaktoren: Hohe Strahlendosen (z. B. durch frühere Strahlentherapien) erhöhen das Risiko.

Brustkrebs Symptome – Auf diese Warnzeichen achten?

Viele Frauen fragen: Wie merkt man Brustkrebs? Hier die wichtigsten Anzeichen:

  • Tastbare Knoten oder Verhärtungen in der Brust.
  • Veränderungen der Brustform oder Brusthaut (Dellenbildung).
  • Einziehungen oder Veränderungen der Brustwarze.
  • Sekretion aus der Brustwarze (blutig oder klar).
  • Rötungen, Schwellungen oder Überwärmung der Brust.

Frühe Anzeichen von Brustkrebs

Besonders gefährlich: Brustkrebs im Frühstadium verursacht oft keine Schmerzen. Deshalb sind regelmäßige Selbstuntersuchungen und die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen so wichtig.

Diagnose Brustkrebs – Wie wird Brustkrebs festgestellt?

Bei Verdacht auf Brustkrebs kommen folgende Untersuchungen zum Einsatz:

  1. Tastuntersuchung durch die Ärztin oder den Arzt.
  2. Mammographie – Röntgenaufnahme der Brust.
  3. Ultraschall (Sonographie) zur genaueren Abklärung.
  4. Biopsie – Gewebeentnahme zur feingeweblichen Untersuchung.
  5. MRT – bei dichtem Brustgewebe oder unklaren Befunden.

Behandlung von Brustkrebs – Moderne Therapien im Überblick

Die Therapie von Brustkrebs wird individuell auf jede Patientin abgestimmt. Entscheidend sind: Tumorgröße, Tumorbiologie, Hormonempfindlichkeit, Ausbreitung und allgemeiner Gesundheitszustand. Die wichtigsten Therapien:

  • Operation: Entfernung des Tumors (brusterhaltend oder Mastektomie)
  • Strahlentherapie: Bestrahlung zur Zerstörung verbliebener Krebszellen
  • Chemotherapie: Medikamentöse Behandlung zur Bekämpfung von Krebszellen
  • Antihormontherapie: Blockade von Hormonen, die das Tumorwachstum fördern
  • Immuntherapie & zielgerichtete Therapien: Moderne Medikamente gegen bestimmte Tumoreigenschaften 

Prognose und Heilungschancen bei Brustkrebs

Die gute Nachricht: Brustkrebs ist heute in vielen Fällen heilbar – besonders bei früher Diagnose. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt mittlerweile bei über 85%.

  • Lokal begrenzt → 5-Jahres-Überlebensrate: ca. 90%
  • Regionale Lymphknoten befallen → 5-Jahres-Überlebensrate: ca. 75%
  • Fernmetastasen → 5-Jahres-Überlebensrate: ca. 25%

Früherkennung

Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Tastuntersuchungen, Mammographie und ein wachsames Auge auf Veränderungen der Brust sind die beste Vorsorge. 

Brustkrebs – Nachsorge und Lebensqualität

Nach einer Brustkrebsbehandlung beginnt die Nachsorge:

  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen (Mammographie, Ultraschall).
  • Physiotherapie bei Lymphödemen.
  • Psychosoziale Unterstützung – Gespräche mit Psychoonkologen.
  • Lebensstil-Anpassung – Bewegung, gesunde Ernährung, Gewichtsmanagement.

Viele Frauen fragen sich: „Kann Brustkrebs zurückkommen?“ Leider ja – ein Rezidiv ist möglich. Umso wichtiger sind konsequente Nachsorge und ein gesunder Lebensstil. 

Kann man Brustkrebs vorbeugen?

Es gibt keine 100%ige Sicherheit, aber einige Maßnahmen senken das Risiko:

  • Normales Körpergewicht halten.
  • Regelmäßig bewegen.
  • Alkohol reduzieren.
  • Ausgewogene Ernährung (mediterrane Kost).
  • Stillen – verringert nachweislich das Risiko.
  • Auf unnötige Hormonersatztherapien verzichten.

Brustkrebs Vorsorge – Was bietet das deutsche Gesundheitssystem?

Frauen zwischen 50 und 69 Jahren erhalten alle zwei Jahre eine Einladung zur Mammographie-Screening. Wer ein erhöhtes familiäres Risiko hat, kann bereits ab 30 regelmäßig untersucht werden. Auch die monatliche Selbstuntersuchung bleibt eine wichtige Ergänzung.

Brustkrebs – Die wichtigsten Fakten im Überblick

  • Häufigkeit: Häufigste Krebserkrankung bei Frauen
  • Früherkennung: Mammographie-Screening, Selbstuntersuchung
  • Symptome: Knoten, Hautveränderungen, Sekret
  • Diagnose: Mammographie, Ultraschall, Biopsie
  • Behandlung: OP, Chemo, Strahlentherapie, Antihormontherapie
  • Prognose: Über 85% Überlebensrate nach 5 Jahren (bei früher Diagnose)

Psychische Belastung

Die Diagnose Krebs – auch wenn er heilbar ist – ist ein Schock. Viele Männer kämpfen nach der Behandlung mit Ängsten, Depressionen oder Sorgen um ihre Männlichkeit. Psychoonkologische Unterstützung oder Selbsthilfegruppen können hier eine wichtige Hilfe sein.



Quelle: Prosoma

Verwandte Artikel

Verwandte Kategorien